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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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doch sonst durch nichts aus der Ruhe bringen! Ich schaute ihn so erstaunt an, daß er endlich etwas kleinlaut sagte:  
      „Ich muß Ihnen etwas gestehen, meine Herren. Ich habe eine Dummheit gemacht. Aber glauben Sie mir: ich habe wie unter einem Zwang gehandelt. Als Sie oben die Malaien verhörten, bin ich mit Hilfe von Kapitän Hoffmann noch einmal in den Keller des Tempels 'gefahren' und habe — den großen Diamanten geholt, der die Stirn des Götterbildes zierte."  
      Bei den Worten holte er ihn aus der Tasche hervor und reichte ihn Rolf, der ihn erschrocken entgegennahm.  
      „Ist Ihnen klar, Herr Balling, daß Sie sich und uns damit den Haß der Priester auf Lebenszeit zugezogen haben?" fragte Rolf sehr ernst. „Wenn wir nach Brunei kommen, müssen wir den Stein dort sofort den Behörden übergeben. Oder wollten Sie ihn behalten, Herr Balling?"  
      „Um Gotteswillen, Herr Torring! Ich bin doch kein Dieb! Wie gesagt, ich habe wie unter einem Zwang in einer Hypnose gehandelt. Jetzt wünschte ich, daß ich den Stein nicht herausgebrochen hätte, aber jetzt ist es leider zu spät."  
      Rolf schaute noch lange auf den Stein.  
      „Wo habe ich denn schon eine Abbildung des Steins gesehen?" fragte er dann mehr sich selbst als uns. „Ich glaube, in einer englischen Zeitschrift. Kannst du dich nicht entsinnen, Hans?"  
      „Ich habe den Diamanten bestimmt schon irgendwo abgebildet gesehen. Warte mal! Ja, er gehört dem . „ . „ Fürsten von Matan. Ich merkte mir den Namen, da wir einmal in das Gebiet reisen wollten."  
      „Richtig, Hans, jetzt fällt es mir auch wieder ein. Aber wie kommt der Diamant in den Urwaldtempel? Ich habe nie gehört oder gelesen, daß der Fürst ihn verkauft oder verschenkt hätte."  
      „Vielleicht ist er gestohlen worden, Hans. Das liegt am nächsten. Aber wir wollen weiter! Jetzt verstehe ich Herrn Ballings Eile."  
      Wir schritten wieder den schmalen Pfad entlang und erreichten tatsächlich in einer Stunde die winzige Lichtung, auf der die Hütte stand, die wir schon einmal benutzt hatten. Erleichtert atmeten wir auf; Pongo mußte ganz in unserer Nähe sein.  
      Rolf stieß den verabredeten Vogelruf dreimal hintereinander aus. In einiger Entfernung erklang die Antwort, aber — Pongo ließ sich nicht sehen. Rolf wiederholte das Signal. Wieder kam die Antwort, aber noch immer blieb Pongo unsichtbar. Da machten wir uns auf, ihn zu suchen. Mehrmals ließ Rolf noch den Vogelruf ertönen.  
      So kamen wir schließlich auf den „Todesweg", den wir diesmal von der anderen Seite betraten. Vorsichtig schlichen wir ihn entlang, denn wir waren uns darüber klar, daß wir machtlos waren, wenn uns jemand angreifen sollte, da wir außer den beiden Messern keine Waffen besaßen.  
      Noch einmal gab Rolf das Signal. Die Antwort kam aus allernächster Nähe. Pongo mußte sich wohl hinter der nächsten Wegkrümmung befinden. Wir gingen weiter, bis wir mehr Übersicht über den Weg hatten, konnten aber unsern schwarzen Freund immer noch nicht entdecken. Wie drei Recken der Vorzeit standen die drei Urwaldriesen da, die uns an den Überfall mit dem Blasrohrbolzen erinnerten. Wenn der Schütze wieder da war, boten wir ihm jetzt ein gutes Ziel.  
      Etwas ratlos standen wir da und beratschlagten, was wir tun könnten. In dem Augenblick kam etwas durch die Luft geflogen. Wir schraken zusammen, um dann in Lachen auszubrechen: es war Pongos großes Haimesser. Wo aber war er selber? Wir zogen das Messer aus der Erde und stellten uns dicht an die Urwaldriesen heran. Kaum standen wir dort, hörten wir eine Stimme, die aus der Erde zu kommen schien:  
      „Pongo sich freuen, daß Massers wieder hier. Pongo den Schützen gefangen und gefesselt."  
      „Wo steckst du denn, Pongo?" fragte Rolf erstaunt.  
      „Hier, Massers!" kam die Antwort.  
      Wir drehten uns um. Da stieg Pongo aus einem der drei großen Bäume, dessen Rinde er aufgeklappt hatte wie eine Tür. Er lachte über das ganze Gesicht.  
      Der Baum war fast hohl und bildete einen guten Schlupfwinkel. Hier also hatte der Mann gestanden wenn er seine giftigen Pfeile abschoss.  
     
     
     
      5. Kapitel  
      Überraschende Ereignisse  
     
      Pongo kam aus dem Versteck heraus und berichtete, daß er sich auf einem Baum einen Beobachtungsposten geschaffen hätte, auf dem er viele Stunden wartend zugebracht hätte. Plötzlich sei ein Malaie aufgetaucht und zur Waldhütte geschlichen,

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