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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Als Rolf das Wort „Herzschlag" aussprach, wurde Falker sichtlich verlegen; ich sah es deutlich an seinen Zügen, die der Mond voll beschien.  
      Da zog ich Pongo rasch zur Seite und fragte ihn, ob der Mann, den er beobachtet hatte, als ich ins Wasser gedrückt wurde, die Figur des Hausmeisters gehabt habe.  
      „Hausmeister gewesen! Pongo ihn sofort wiedererkennen," war die leise Antwort des Schwarzen.  
      Das Wasser lief schnell ab. Wir holten den Fischer an den Rand des Bassins. Er lebte noch. Pongo machte sofort Atembewegungen und Wiederbelebungsversuche, nachdem er eine Menge Wasser, das er schon geschluckt hatte, aus seinem Körper herausgedrückt hatte.  
      Rolf stieg noch einmal ins Bassin und leuchtete den Boden Quadratmeter für Quadratmeter ab. Er fand nichts, schon gar nicht einen — Hummer.  
      Da der Fischer nur eine kurze Hose trug, konnte ich unauffällig an seiner linken Wade eine kleine Risswunde feststellen.  
      Als Pongo den Fischer wieder zum Leben erweckt hatte, schlug Rolf vor, ihn von Pongo sofort zu Doktor Stapley bringen zu lassen. Wir hatten versucht, ein paar Worte aus dem Fischer herauszuholen, aber er gab keine Antwort, er schien irgendwie benommen zu sein.  
      „Beenden wir den Mondscheinspaziergang, Hans!" schlug Rolf vor. „Pongo kann heute Nacht bei uns bleiben."  
      Jetzt erst fragte Falker, was wir zu nächtlicher Stunde im Garten gesucht hätten.  
      „Wir konnten nicht schlafen, Herr Falker," antwortete Rolf. „Da haben wir einen Spaziergang gemacht. Dabei trafen wir unseren Begleiter Pongo, der die Jacht bei der Abfahrt leider verpasst hatte."  
      „Wir haben noch zwei Zimmer frei," beeilte sich Falker zu sagen. „In einem davon kann Ihr Diener die Nacht verbringen, Herr!"  
      „Unser Diener?" meinte Rolf erstaunt. „Herr Falker, Pongo ist unser Freund, unser Begleiter, nicht unser Diener. Er ist genau so zu behandeln wie wir. Sie brauchen sich nicht zu bemühen, er wird diese Nacht in einem unserer Zimmer auf der Couch schlafen."  
      Der Hausmeister sagte kein Wort, der Blick aber, den er Rolf zuwarf, war nicht gerade freundlich. Rolf schien davon keine Notiz zu nehmen, er schritt hinter Pongo her, der sich den Fischer über die Schulter gelegt hatte, So kamen wir ins Kurhaus zurück, wo wir sofort Doktor Stapley weckten und ihm den Fischer zur weiteren Behandlung übergaben. Der Besitzer des Kurhauses bedankte sich vielmals bei uns. Wir sagten, wir wären nun müde und wollten uns wieder schlafen legen.  
      Aber schon nach einer halben Stunde waren wir wieder im Garten und schlichen um das Bassin herum. Da Pongo bei uns war, konnten wir unsere ganze Aufmerksamkeit dem Bassin zuwenden, unser schwarzer Freund würde alle uns vom Garten her drohenden Gefahren von uns fernhalten.  
      „Ich habe im Bassin eine Klappe entdeckt, durch die ein Hummer mit Leichtigkeit in das Bassin gesetzt werden könnte, auch wenn es mit Wasser gefüllt ist," sagte Rolf zu mir. „Wir wollen versuchen, ob wir den Aufenthaltsraum des Hummers entdecken können." Ich dachte, Rolf würde im Becken zu suchen beginnen. Das tat er nicht, statt dessen wandte er sich dem Felsengewirr und zwar der Stelle zu, an der wir bei Tage die Gestalt gesehen hatten. Pongo ging uns voraus. Langsam drangen wir vor. Einsam lag die steinige Küste vor uns.  
      „Durch den Hausmeister werden wir noch viele Unannehmlichkeiten erleben," meinte Rolf plötzlich leise zu mir. „Das ist ein ganz ausgekochter Bursche"  
    „ Da Pongo jetzt bei uns ist, wird uns niemand so leicht in eine Falle locken können," erwiderte ich.
      Wenn ich geahnt hätte, wie nahe wir in dem Augenblick schon einer gefährlichen Falle waren, wäre ich vorsichtiger gewesen. Wir verließen uns auf Pongo. Pongo aber war mit einem Male spurlos vor uns verschwunden. War er in eine Felsspalte gestürzt? Der Gedanke an eine Gefahr für unser Leben kam mir noch gar nicht, ich war nur besorgt um unseren treuen Begleiter.  
      Als Rolf und ich ein paar Schritte weiter eilten, stürzten wir ebenfalls in die Tiefe, ohne, daß wir zunächst einen Riss oder eine Spalte im Boden entdeckt hätten.  
      Ich mußte mit dem Hinterkopf hart aufgeschlagen sein, denn ich verlor sofort das Bewusstsein.  
      Lange Zeit mußte vergangen sein, als ich erwachte. Ich blickte um mich. Das war wohl eine niedrige Baracke, in der ich lag. Von der Decke hing eine Lampe herab, die nur schwach brannte.  
      Als ich mich

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