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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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weißen Brüder waren schon fort, sie hatten nur einen Posten zurückgelassen. Ihn hat Malhobo überwältigt, er liegt gefesselt oben auf dem Felsen."  
      Wir atmeten befreit auf und folgten dem Häuptling, der uns einen schmalen Serpentinenpfad auf die Felskuppe hinauf führte. Oben fanden wir den Gefangenen.  
      „Was tun wir mit ihm?" fragte Rolf leise den Prärieläufer.  
      „Ehe wir von hier verschwinden, lockern wir seine Fesseln, damit er sich selbst befreien kann, wenn wir ein ganzes Stück entfernt sind. Was sollten wir mit einem Gefangenen?!"  
      "Das war auch Rolfs und meine Meinung, während der Indianerhäuptling uns missbilligend ob so viel Milde anblickte.  
      Der Indianer begann, einen Pfad hinabzusteigen, den wir jetzt erst entdeckten. Der Abstieg war nicht schwer. Der Weg führte auf den Bergpfad, an dem die Höhlen lagen, in deren größerer wir die Pferde zurückgelassen hatten. Old Fool hielt sich dicht hinter dem Indianer, ihn trieb die Sorge um seine Trine.  
      Als wir die Höhle erreichten, fanden wir sie bis auf das dem Posten gehörende Pferd leer. Unsere Pferde wie Old Fools Trine hatten Dolber und seine Leute mitgenommen, ebenso den Mustang Malhobos.  
      Rolf blickte ratlos drein.  
      „Ohne Pferde sind wir Schnecken im Vergleich zu Dolbers Bande," murmelte Old Fool.  
      „Malhobo wird Pferd nehmen, zu seinen roten Brüdern reiten und seine Krieger holen," schlug der Indianer vor. „Weiße Männer sicherlich zu Dakotas geeilt, um dort Schutz zu suchen. Die Dakotas sind Feinde der Upsarokas. Weiße Brüder hier warten, Malhobo wird bald zurück sein."  
      Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er das Pferd aus der Höhle und führte es vorsichtig den nicht ungefährlichen Bergpfad hinunter. Wir folgten Malhobo zu Fuß. Unten am Fuße der Bergkette wollten wir ein Lager aufschlagen und dort die Rückkehr des Indianers abwarten.  
      Malhobo hatte sich, als er die Ebene erreichte, sofort auf den Rücken des Pferdes geschwungen und war trotz der nächtlichen Dunkelheit im Galopp davon geprescht. Wir suchten uns zwischen Buschwerk und hohen Bäumen eine geeignete Lagerstelle, um wenigstens einige Stunden zu schlafen. Die Wachen waren rasch ausgelost. Minuten später lag ich schon in tiefem Schlummer.  
      Ich hatte die Wache gegen Morgen. Rolf weckte mich, um sich noch zwei Stunden zu legen. Bisher war nichts vorgefallen, ich rechnete auch nicht mit einem Zwischenfall, hing meinen Gedanken nach und achtete nicht besonders scharf auf die Umgebung.  
      Plötzlich hörte ich auf der Ebene ein Geräusch, das sich schnell näherte. Was war das? Sollte Malhobo schon zurückkommen? Es klang wie der Hufschlag nur eines Pferdes. Hatten die Krieger dem Häuptling die Gefolgschaft verweigert?  
      Wie es verabredet war, weckte ich die Gefährten. Old Fool lauschte nur ein paar Sekunden, dann lachte er:  
      „Das ist Trine! Ich wußte ja, daß meine kluge Madame zurückkommt!"  
      Wirklich erschien in der gerade beginnenden Morgendämmerung das Pferd des Westmannes, aber — ein Reiter saß darauf! Kaum hatte der Alte Pferd und Reiter gesehen, als er ihnen entgegeneilte:  
      „Old Mutton! Old boy! Wo kommst du her!? Wir liegen noch hier, weil wir dich befreien wollten. Trine scheint es klüger angefangen zu haben!"  
      „Mich hier zu befreien, habt ihr anscheinend recht geschickt gemacht! Trägst deinen Namen ,Alter Tor' nicht umsonst, Old Fool! Wie die Säuglinge seid ihr hier in eine Falle mitten hinein getappt."  
      „Du mußt deine Meinung über mich nicht gleich so offen vor meinen neuen Freunden ausbreiten, Old Mutton — sie wissen übrigens als Sprachenkundige, daß dein Name Alter Hammel' bedeutet!"  
      Old Mutton lachte, und Old Fool fuhr fort:  
      „Das nächste Mal werde ich mir irgendwo an einer Theke den Bauch mit Whisky oder Gin wärmen, statt bei Nacht und Nebel halsbrecherische Berge zu besteigen und mir die Kugeln um die paar Haare, die mir der liebe Gott noch gelassen hat, sausen zu lassen!"  
      „Sei friedlich, old boy!" Old Mutton lachte noch immer. „Sollst ja am Arkansas mit nur zwei Greenhorns vier Indianer und sechs Weiße gefangengenommen haben! Wo hast du sie?"  
      „Sind die gleichen, Old Mutton, die dich gefangen hatten. Wie ließen sie frei!"  
      „Damit sie dich dann beschießen konnten! Zustände wie im alten Rom!"  
      „Wie kommst du zu Trine, Old Mutton? Die hatten Dolbers Leute doch

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