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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Musik-mit-Steinen-drin-Mist.«
    »Nun, wie läuft’s denn so?« fragte Schnapper und sah sich bei den Musikern um. »He, was macht ihr denn hier?«
    »Wir… äh… gehören zum Programm«, erwiderte Crash unsicher.
    »Wie könnt ihr zum Programm gehören, wenn ich nicht einmal weiß, wie ihr heißt?« Schnapper deutete verärgert zu einem Poster. »Steht dort vielleicht euer Name?«
    »Vermutlich sind wir mit Uhnd andere Kapellen gemeint«, sagte Noddy.
    »Was ist mit deiner Hand passiert?« fragte Schnapper.
    »Meine Hose hat hineingebissen.« Crash warf Abschaum einen finsteren Blick zu. »Im Ernst, Herr Schnapper, kannst du uns nicht noch eine Chance geben?«
    »Mal sehen«, entgegnete Schnapper und schritt fort.
    Er war viel zu fröhlich, um sich jetzt auf irgendeinen Streit einzulassen. Die heißen Würstchen verkauften sich prächtig, doch diesen Einnahmen kam nur geringe Bedeutung zu. Sie erfüllten allein den Zweck, gewisse Kosten zu decken. Die Musik Mit Steinen Drin bot noch ganz andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Manche davon hätte er kaum für möglich gehalten, obwohl er die ganze Zeit an Geld dachte und in dieser Hinsicht jede Menge Phantasie hatte.
    Zum Beispiel die T-Shirts. Sie bestanden aus so billiger und dünner Baumwolle, daß sie fast durchsichtig waren, wenn man sie vors Licht hielt. Beim Waschen mußte man aufpassen, daß sie sich nicht auflösten. Sechshundert Stück davon hatte Schnapper bereits verkauft! Für jeweils fünf Dollar! Beim klatschianischen Großhändler kosteten ihn zehn Stück einen Dollar, und fünfzig Cent pro Exemplar bekam Kreidig für den Aufdruck.
    Der Troll bewies einen für seine Spezies gar nicht typischen Geschäftssinn, indem er eigene T-Shirts bedruckte. Die Aufschrift lautete:
     
    KreiDich
    Rennerei 12
    Dinnge nach Auftrak
     
    Leute kauften die T-Shirts und bezahlten Geld, um für Kreidigs Laden zu werben. Schnapper hätte nie zu träumen gewagt, daß es in der realen Welt so zugehen konnte. Was auch immer diese Aufhebung der üblichen kommerziellen Regeln bewirkt hatte – er wollte das ganze Potential dieser guten Gelegenheit nutzen.
    Er hatte die Idee dem Schuhmacher Stöpsler im Flickschusterweg 31 verkauft. Innerhalb kurzer Zeit schritten hundert T-Shirts aus seinem Laden, wozu die anderen Produkte Stöpslers nur selten fähig waren. Die Leute wollten Kleidungsstücke, weil etwas darauf gedruckt stand!
    Schnapper verdiente Geld. Tausende von Dollar am Tag! Und vor der Bühne standen hundert Musikfallen, dazu bereit, Buddys Stimme einzufangen. Wenn es so weiterging… dann war er in einigen Jahrmilliarden reicher, als er es sich vorstellen konnte!
    Lang lebe die Musik Mit Steinen Drin!
    Nur eine Wolke trübte das gelbe Schimmern des Glücks.
    Das Konzert sollte um zwölf Uhr beginnen. Schnapper beabsichtigte, zunächst einige der anderen, schlechten Gruppen – das heißt, sie alle – zu präsentieren und Die Band zum Schluß auftreten zu lassen. Er brauchte sich also keine Sorgen zu machen, weil sie noch nicht zugegen waren.
    Aber sie waren noch nicht da, und deshalb machte sich Schnapper Sorgen.
     
    Eine kleine dunkle Gestalt sauste so schnell am Ufer des Ankh hin und her, daß man sie nur schemenhaft erkennen konnte. Manchmal verharrte sie für einen Sekundenbruchteil, um zu schnüffeln.
    Die Bürger der Stadt bemerkten sie nicht. Im Gegensatz zu den Ratten. Ob schwarz, braun oder grau: Sie alle verließen die Molen und Kaianlagen am Fluß, liefen übereinander hinweg in dem verzweifelten Bemühen, schnell eine möglichst große Entfernung zurückzulegen.
     
    Ein Heuhaufen bewegte sich und gebar Glod.
    Er rollte auf den Boden und stöhnte. Nieselregen strich über die Landschaft. Der Zwerg stemmte sich hoch, sah weite Felder und verschwand kurz hinter einer Hecke.
    Eine halbe Minute später kehrte er zurück und suchte im Heu, bis er etwas Festes fand. Mehrmals trat er zu, und die mit einer Stahlkappe ausgestattete Stiefelspitze erzeugte ein dumpfes Boing.
    »Au!«
    »Ces«, sagte Glod. »Guten Morgen, Klippe. Hallo, Welt! Ich weiß nicht, ob ich ein Leben auf der… auf der Überholspur – was auch immer das ist – über längere Zeit hinweg ertrage. Du weißt schon: Kohl, schlechtes Bier, junge Frauen, die ihre Kettenhemden auf die Bühne werfen und so…«
    Klippe kroch unter dem Heu hervor.
    »Gestern abend in einer Flasche muß gewesen sein schlechtes Ammoniumchlorid«, brummte er. »Der obere Teil meines Kopfes noch immer mit dem Rest

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