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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von zehn Fällen?«
    »Ja.«
    »Wie oft hast du diese beiden Mittel bereits angewandt?«
    »Nun, zunächst die Sache mit Herrn Hong, dann die Angelegenheit mit dem Ding im Kleiderschrank des Quästors… und der Drache natürlich…« Ridcullys Lippen bewegten sich lautlos, als er an den Fingern zählte. »Neunmal, bisher.«
    »Und es hat jedesmal funktioniert?«
    »Ja. Du kannst also völlig beruhigt sein. Platz da! Hier sind Zauberer unterwegs.«
     
    Das Tor war geöffnet. Glod beugte sich vor, als der Karren in die Stadt rollte.
    »Fahr nicht sofort zum Park«, sagte er.
    »Wir sind spät dran«, gab Asphalt zu bedenken.
    »Es dauert nicht lange. Wir müssen zunächst zur Straße Schlauer Kunsthandwerker.«
    »Die befindet sich auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Es ist wichtig. Dort wartet etwas darauf, von uns abgeholt zu werden.«
    In den Straßen waren auffallend viele Leute unterwegs, die meisten von ihnen in der gleichen Richtung.
    »Setz dich hinten in eine Ecke des Karrens«, sagte Glod zu Buddy. »Wir sollten vermeiden, daß junge Frauen versuchen, dir die Kleidung vom Leib zu reißen.«
    Keine Antwort. Der Zwerg drehte sich um und stellte fest, daß Buddy wieder schlief.
    »Ich ebenfalls aufpassen sollte«, ließ sich Klippe vernehmen.
    »Du?« erwiderte Glod überrascht. »Du trägst doch nur ein Lendentuch.«
    »Ja, aber Trollinnen danach greifen könnten, oder?«
    Der Karren rumpelte weiter, bis er schließlich die Straße Schlauer Kunsthandwerker erreichte.
    Hier gab es kleine Läden. In dieser Straße konnte man alles konstruieren, reparieren, verändern, umbauen, kopieren oder schmieden lassen. Das Licht von Schmelzöfen glühte in jedem Eingang; Rauch quoll aus Schornsteinen. Die Hersteller komplizierter Uhrwerke arbeiteten direkt neben Waffenschmieden. Tischler waren tätig neben Männern, die so winzige Dinge in Elfenbein schnitzten, daß sie in Bronze gegossene Heuschreckenbeine als Sägen und Feilen verwendeten. Mindestens einer von vier Handwerkern stellte Werkzeuge für die anderen drei her. Die Läden grenzten nicht nur aneinander, sondern überlappten sich. Wenn ein Tischler einen großen Tisch bauen mußte, hoffte er auf den guten Willen der Nachbarn, um genug Platz zu haben; er arbeitete am einen Ende, während zwei Juweliere und ein Töpfer das andere als Werkbank benutzten. In einigen Läden konnte man sich morgens die Maße nehmen lassen und am Nachmittag ein fertiges Kettenhemd mit dazu passender Hose abholen.
    Der Karren blieb vor einem kleinen Geschäft stehen. Glod sprang herunter und eilte in den Laden.
    Asphalt hörte das Gespräch.
    »Bist du fertig?«
    »Ja, Herr. Alles bestens.«
    »Und kann man damit musizieren? Du weißt ja, was ich gesagt habe. Eigentlich muß man zwei Wochen lang in einer Höhle hinter einem Wasserfall sitzen, gekleidet in einen Umhang aus Ochsenleder, bevor man so ein Instrument anrühren darf.«
    »Jetzt hör mal: Das Geld reichte gerade für fünf Minuten unter der Dusche, mit Ochsenleder auf dem Kopf. Für Volksmusik dürfte das wohl genügen, oder?«
    Ein angenehmer Ton erklang und hing einige Sekunden in der Luft, bevor ihn der Lärm auf der Straße verschluckte.
    »Wir haben zwanzig Dollar gesagt, nicht wahr?«
    »Nein. Du hast zwanzig Dollar gesagt. Ich habe fünfundzwanzig verlangt.«
    »Bin gleich wieder da.«
    Glod kam aus dem Laden und nickte Klippe zu.
    »Alles klar«, sagte er. »Du weißt, was wir jetzt brauchen. Her damit.«
    Klippe schnitt eine finstere Miene und schob zwei Finger in den Mund.
    Kurz darauf fragte der Handwerker: »Was ist das denn?«
    »Ein Backenzahn. Sein Wert beträgt mindestens…«
    »Er genügt.«
    Glod kehrte mit einem Sack zurück und verstaute ihn unter seinem Sitz.
    »In Ordnung«, sagte er. »Zum Park.«
     
    Sie passierten einen der rückwärtigen Zugänge. Das heißt, sie versuchten es, doch zwei Trolle versperrten ihnen den Weg. Sie zeigten die glänzende Marmorpatina von Chrysopras’ einfachen Halunken. Er hatte keine Spießgesellen. Die meisten Trolle waren viel zu dumm und wußten nicht, wie man spießte.
    »Dies nur ist Zutritt für Musikgruppen«, sagte einer.
    »Ja, stimmt«, bestätigte der andere. »Für die Bänds.«
    »Wir sind Die Band«, betonte Asphalt.
    »Welche?« fragte der erste Troll. »Ich hier habe eine Liste.«
    »Stimmt.«
    »Wir sind Die Band Mit Steinen Drin«, sagte Glod.
    »Ha, die ihr nich’ seid. Ich sie gesehen. Der junge Mann in einen sonderbaren Glanz gehüllt ist, und

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