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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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los mit ihm?« fragte Nobby.
    »Vermutlich schuldet ihm jemand einen Cent«, antwortete Feldwebel Colon und stützte sich auf seinen Speer.
    Charakteristische Geräusche wiesen darauf hin, daß sich ein zweites Pferd näherte. Die Wächter preßten sich an die Wand, als es vorbeigaloppierte.
    Es war groß und weiß. Der schwarze Umhang der Reiterin wehte, ebenso ihr Haar. Wind zischte, und schon war die Gestalt draußen in der Ebene.
    Nobby starrte ihr nach.
    »Das war sie «, sagte er.
    »Wer?«
    »Susanne Tod.«
     
    Das Licht im Kristall schrumpfte zu einem Punkt und erlosch.
    »Das sind drei Tage Magie, die wir nie wiedersehen«, klagte der Oberste Hirte.
    »Ich finde, es war jedes Thaum wert«, sagte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Wirklich dabei zu sein…«, murmelte der Dozent für neue Runen, »… ist viel besser. Den von der Bühne spritzenden Schweiß zu spüren…«
    » Meiner Meinung nach hörte es auf, als es richtig interessant wurde«, ließ sich der Professor vernehmen. »Außerdem…«
    Die Zauberer erstarrten, als ein irres Heulen durch das Gebäude hallte. Es klang nicht nur nach einem Tier, auch nach Mineralien und Metallen und den Zacken einer Säge.
    Schließlich sagte der Dozent für neue Runen: »Nun, wir haben gerade einen markerschütternden Schrei gehört, der einem das Blut in den Adern gefrieren läßt, aber das bedeutet noch lange nicht, daß wir uns Sorgen machen müßten.«
    Die Zauberer spähten in den Korridor.
    »Es kam von unten«, meinte der Professor für unbestimmte Studien und ging zur Treppe.
    »Warum gehst du dann nach oben ?«
    »Weil ich nicht blöd bin!«
    »Vielleicht hat sich etwas Schreckliches manifestiert!«
    »Eben«, erwiderte der Professor und eilte die Stufen noch schneller hinauf.
    »Na schön, wie du willst. Dort oben wohnen die Studenten.«
    »Oh. Äh…«
    Der Professor für unbestimmte Studien kehrte langsam nach unten zurück und warf dabei besorgte Blicke über die Schulter.
    »Nichts kann zu uns vordringen«, behauptete der Oberste Hirte. »Mächtige Zauberformeln schützen diesen Ort.«
    »Stimmt«, bestätigte der Dozent für neue Runen.
    »Und zweifellos haben wir den Zauber in regelmäßigen Abständen verstärkt, so wie es die Pflicht von uns verlangt«, sagte der Oberste Hirte.
    »Äh… ja, ja, natürlich«, entgegnete der Dozent für neue Runen.
    Wieder ertönte der Schrei in einem pulsierenden Rhythmus.
    »Der Bibliothekar, glaube ich«, spekulierte der Oberste Hirte.
    »Hat jemand in letzter Zeit den Bibliothekar gesehen?«
    »Ich. Er schien immer sonderbare Gegenstände mit sich herumzutragen. Haltet ihr es für möglich, daß er etwas Okkultes anstellt?«
    »Wir sind hier in einer magischen Universität.«
    »Ich meine etwas, das noch okkulter ist als das gewöhnliche Okkulte.«
    »Bleibt zusammen, in Ordnung?«
    »Ich habe nicht die Absicht auseinanderzufallen.«
    »Was kann uns schon passieren, wenn wir zusammenbleiben?«
    »Eine ganze Menge. Zum Beispiel…«
    »Sei still!«
    Der Dekan öffnete die Tür der Bibliothek. Dahinter erstreckte sich warme, samtene Stille. Manchmal ließ ein Buch die Blätter rascheln oder zerrte an seiner Kette.
    Silbriges Licht glühte von der Kellertreppe, gelegentlich ertönte ein »Ugh«.
    »Er klingt nicht sonderlich aufgeregt«, meinte der Quästor.
    Die Zauberer schlichen die Treppe hinunter. Unten war die Tür nicht zu übersehen – strahlendes Licht ging von ihr aus.
    Die Zauberer betraten den Keller.
    Und hielten den Atem an.
    Das Etwas hockte auf einem Podium in der Mitte des Raums. Kerzen umringten es.
    Ein Ding, das die Musik Mit Steinen Drin symbolisierte.
     
    Eine große, dunkle Gestalt schlitterte um die Ecke des Hiergibt’salles-Platzes, beschleunigte und sauste durch das Tor der Unsichtbaren Universität.
    Nur der Zwergengärtner Modo bemerkte sie, als er glücklich seine mit Mist beladene Schubkarre durchs Zwielicht rollte. Ein schöner Tag ging zu Ende. Für ihn waren die meisten Tage schön.
    Vom Konzert beziehungsweise dem Freien Festival wußte er nichts. Ebensowenig von der Musik Mit Steinen Drin. Modo erfuhr nur selten von Dingen, weil er überhaupt nicht zuhörte. Er mochte Kompost. Abgesehen davon gefielen ihm Rosen, weil man sie mit Kompost düngen konnte.
    Modo war von Natur aus zufrieden und stellte sich den Anforderungen, die Gartenarbeit in einer von Magie bestimmten Umgebung mit sich brachte. Er bekam es nicht nur mit Blattläusen und Mehltau zu tun, sondern auch

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