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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Dekan. »Und sie ist außerordentlich langweilig.«
    Er trat an den Kerzen vorbei und legte die Hand auf den Sattel.
    Das Etwas zitterte.
    ENTSCHULDIGT BITTE.
    Eine große Gestalt stand plötzlich in der Tür. Mit einigen wenigen Schritten erreichte sie das Podium.
    Eine knöcherne Hand senkte sich auf die Schulter des Dekans und zog ihn langsam, aber nachdrücklich beiseite.
    DANKE.
    Die Gestalt schwang sich auf den Sattel und griff nach der Lenkstange. Sie blickte auf den Apparat hinab.
    In manchen Situationen mußte alles stimmen…
    Ein Finger deutete auf den Dekan.
    ICH BRAUCHE DEINE KLEIDUNG.
    Der Dekan wich zurück.
    »Was?«
    GIB MIR DEINEN MANTEL.
    Der Dekan trennte sich widerstrebend von seinem Ledermantel und reichte ihn der Gestalt.
    Tod streifte ihn über. Es fühlte sich besser an…
    UND JETZT… MAL SEHEN…
    Blauer Glanz zitterte unter seinen Fingern in komplexen Zackenmustern und bildete eine Korona am Ende aller Federn und Perlen.
    »Wir sind hier in einem Keller!« rief der Dekan. »Spielt das überhaupt keine Rolle?«
    Tod warf ihm einen kurzen Blick zu.
    NEIN.
     
    Modo richtete sich auf und bewunderte das Rosenbeet. Dort wuchsen die besten schwarzen Rosen, die ihm jemals gelungen waren. Manchmal brachten die magischen Emissionen im Bereich des Universitätsgeländes auch Vorteile. Ein süßliches Aroma hing einem aufmunternden Wort gleich in der Abendluft.
    Eine jähe Eruption suchte das Blumenbeet heim.
    Zwei oder drei Sekunden lang sah Modo Flammen und etwas, das gen Himmel raste. Dann nahm ihm ein Regen aus Glasperlen, Federn und weichen schwarzen Blütenblättern die Sicht.
    Er schüttelte den Kopf und stapfte fort, um die Schaufel zu holen.
     
    »Feldwebel?«
    »Ja, Nobby?«
    »Weißt du, deine Zähne…«
    »Welche Zähne?«
    »Die Zähne in deinem Mund?«
    »O ja. Ja. Was ist mit ihnen?«
    »Wie kommt es, daß sie hinten genau zusammenpassen?«
    Es war kurz still, während Feldwebel Colons Zunge die rückwärtigen Regionen des Munds erforschte.
    »Ich, äh…« Er unterbrach sich gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, daß sich seine Zunge verknotete. »Eine interessante Frage, Nobby.«
    Nobby drehte seine Zigarette fertig.
    »Sollen wir jetzt das Stadttor schließen, Feldwebel?«
    »Ich denke schon.«
    Mit dem exakten Minimum an Anstrengung schlossen sie das Tor. Diese Maßnahme diente kaum dem Schutz der Stadt. Der Schlüssel war schon seit einer ganzen Weile verschwunden. Und das Schild mit der Aufschrift »Danke dafür, dasse ihr unsre Statt nich erobert« ließ sich kaum mehr entziffern.
    »Ich schätze, wir sollten jetzt…« Colon unterbrach sich und blickte über die Straße.
    »Was ist das für ein Licht?« fragte er. »Und was ist das für ein Geräusch?«
     
    Über den Gebäuden am Ende der langen Straße glänzte es blau.
    »Klingt nach irgendeinem wilden Tier«, meinte Korporal Nobbs.
    Das Licht mutierte zu zwei strahlend blauen Lanzen.
    Colon beschattete seine Augen.
    »Sieht nach einer Art… Pferd oder so aus.«
    »Es hält genau aufs Tor zu!«
    Ein gequält klingendes Donnern hallte von den Wänden wider.
    »Ich glaube, das Ding will nicht anhalten, Nobby!«
    Korporal Nobbs drückte sich so fest wie möglich an eine Wand. Colon bekleidete einen höheren Rang, was mehr Würde von ihm verlangte. Er wandte sich dem rasch näher kommenden Licht zu und gestikulierte vage.
    »Anhalten! Anhalten!«
    Kurz darauf stemmte er sich aus dem Schlamm.
    Um ihn herum sanken Rosenblätter, Federn und Funken zu Boden.
    Blaues Licht glühte an den Rändern des großen Loches im Tor.
    »Das ist alte Eiche, besonders dick und massiv«, sagte Colon. »Ich hoffe nur, es wird uns nicht vom Sold abgezogen. Hast du gesehen, wer’s war, Nobby? Nobby?«
    Nobby schob sich vorsichtig an der Wand entlang.
    »Er… er hatte eine Rose zwischen den Zähnen, Feldwebel.«
    »Ja, aber würdest du ihn wiedererkennen? Bei einer Gegenüberstellung?«
    Nobby schluckte.
    »Ich schätze, man kann ihn gar nicht mit jemand anderem verwechseln«, sagte er.
     
    »Die Sache gefällt mir nicht, Herr Glod! Sie gefällt mir ganz und gar nicht!«
    »Halt die Klappe und steuere!«
    »Aber auf dieser Straße sollte man nicht so schnell fahren!«
    »Und wenn schon… Man sieht ohnehin nichts!«
    Auf zwei Rädern raste der Karren durch eine Kurve. Es begann zu schneien. Kleine feuchte Flocken fielen und schmolzen, sobald sie den Boden berührten.
    »Wir sind jetzt wieder in den Bergen! Da vorn geht’s nach unten!

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