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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ABER FASS NICHT DIE KLINGE
    AN.

    Buddy beugte sich an ihm vorbei.
    »Laß den Beutel los, Glod. Dann kann ich…«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage!«
    »In einem Leichentuch gibt es keine Taschen, Glod.«
    »Dann sol te man den Schneider wechseln.«
    Schließlich griff Buddy nach einem Bein und zog daran. Einer nach
    dem anderen kletterten die Mitglieder der Band Mit Steinen Drin über-
    einander hinweg und kehrten auf die Straße zurück. Dort sahen sie Su-
    sanne.
    »Weißes Pferd«, sagte Asphalt. »Schwarzer Umhang. Sense. Äh.«
    »Könnt ihr sie ebenfalls sehen?« fragte Buddy.
    »Hoffentlich bedauern wir es nicht«, erwiderte Klippe.
    Susanne hob eine Lebensuhr und betrachtete sie kritisch.
    »Ich schätze, jetzt ist es zu spät für irgendeine Art von Vereinbarung,
    oder?« erkundigte sich Glod.
    »Ich wol te nur feststel en, ob ihr noch lebt oder nicht«, erklärte Susan-
    ne.
    »Ich glaube, ich bin noch am Leben«, sagte Glod.
    »Bleib auch weiterhin davon überzeugt.«
    Sie drehte sich um, als es hinter ihnen knarrte. Der Karren rutschte
    über den Rand der Schlucht und stürzte in den Abgrund. Es krachte, als
    er an einen Felsvorsprung stieß, und der Aufpral tief unten verursachte
    ein dumpfes Pochen. Mit einem Wuuusch entflammte das Öl der Lam-
    pen. Orangefarbene Flammenzungen leckten.
    Ein brennendes Rad rol te aus dem lodernden Durcheinander.
    »Wir da drin gewesen wären«, sagte Klippe.
    »Glaubst du vielleicht, jetzt sind wir besser dran?« fragte Glod.
    »Ja«, bestätigte Klippe. »Weil wir nicht sterben in den Trümmern von
    brennendem Karren.«
    »Aber die junge Dame… Sie wirkt ein wenig okkult .«
    »Hab nichts dagegen. Okkultes mir ist in jedem Fall lieber, als zu
    verbrennen in einer tiefen Schlucht.«

    Hinter ihnen wandte sich Buddy an Susanne.
    »Ich glaube, ich… verstehe jetzt alles«, sagte das Mädchen. »Die Mu-
    sik… verzerrte das historische Gefüge. Eigentlich sol te sie in unserer Geschichte gar nicht existieren. Woher stammte die Gitarre?«
    Buddy starrte nur. Wenn man von einer attraktiven jungen Frau auf ei-
    nem weißen Pferd vor dem sicheren Tod gerettet wurde, erwartet man
    nicht, nach dem Ursprung von Musikinstrumenten gefragt zu werden.
    »Aus einem Laden in Ankh-Morpork.«
    »Meinst du vielleicht ein geheimnisvolles altes Geschäft?«
    »Konnte kaum geheimnisvoller sein. Dort gab’s…«
    »Bist du zurückgekehrt? Existierte der Laden noch? Befand er sich an
    der gleichen Stelle?«
    »Ja«, sagte Klippe.
    »Nein«, sagte Glod.
    »Gab es dort viele interessante Dinge, über die ihr gern mehr erfahren
    hättet?«
    »Ja!« sagten Glod und Klippe gleichzeitig.
    »Oh«, kommentierte Susanne. »So ein Laden.«
    »Ich wußte, daß er nicht dorthin gehörte«, meinte Glod. »Ich habe
    gleich gesagt, daß er nicht dorthin gehörte. Ja, genau das habe ich gesagt.
    Außerdem habe ich ihn als unheimlich bezeichnet, jawohl.«
    »Un-heimlich?« wunderte sich Asphalt.
    Klippe streckte die Hand aus.
    »Es nicht mehr schneit«, stellte er fest.
    »Ich habe das Ding in die Schlucht geworfen«, sagte Buddy. »Weil…
    ich es nicht mehr brauche. Bestimmt ist es zerbrochen.«
    »Nein«, widersprach Susanne. »Ich bezweifle, daß…«
    »Die Wolken…« Glod blickte nach oben. »Sie sehen immer komischer
    aus.«
    »Zum Lachen, meinst du?« fragte Asphalt unsicher.

    »Das hängt von der Art des Humors ab«, erwiderte Glod. »Und über-
    haupt: Warum fragst du? Ich dachte, du hättest bereits alles gesehen und
    erlebt.«
    Weißes Licht flackerte in der Luft.
    Dann schien sich die Luft selbst in hellen Glanz zu verwandeln, so
    weiß wie Mondschein, aber so stark wie das Licht der Sonne. Ein Ge-
    räusch wie das Donnern von Millionen Stimmen ertönte.
    Es teilte folgendes mit: Ich wil euch zeigen, wer ich bin. Ich bin die Musik.

    Klatschmaul zündete die Kutschenlampen an.
    »Beeil dich, Mann!« rief Clete. »Immerhin wol en wir sie einholen. Hätt-hätt-hätt.«
    »Warum ist es so wichtig, daß sie nicht entkommen?« grummelte
    Klatschmaul, als er auf die Kutsche kletterte. Clete trieb bereits die Pfer-de an. »Ich meine, wenn sie entkommen, sind sie weg. Und darauf kommt es doch an, oder?«
    »Nein!« widersprach Clete heftig. »Du hast sie gesehen. Sie sind die…
    Seele der ganzen Angelegenheit. Wir dürfen nicht zulassen, daß das al es weitergeht.«
    Klatschmaul blickte zur Seite. In ihm regte sich die Befürchtung, daß
    Clete nicht mit einem vol en Orchester spielte, sondern

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