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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Eiscreme kommt, drehe ich den Kopf weg. »Aber vielleicht war sogar ihre Ehe ein Teil der Show. Er hat sie seit zwei Jahren nicht mehr angerufen und ihr auch nicht geschrieben.« Mein Magen verkrampft sich. Der letzte Löffel Eis muss schlecht gewesen sein. »Auch ich habe keinen Anruf und keinen Brief von ihm bekommen. Dieser widerliche Arsch von einem Drückeberger.«
    Shane legt den Löffel in den Becher zurück. »Bist du denn sicher, dass er noch lebt?«
    »Man hätte uns als seinen nächsten Angehörigen mitgeteilt, wenn er gestorben wäre. Man hätte mich auch benachrichtigt, wenn er auf Bewährung draußen wäre. Immerhin habe ich ja gegen ihn ausgesagt.«
    »Sie glauben, er wird sich an dir rächen wollen?«
    »Ich an seiner Stelle täte es.«
    Shane tauscht den Platz mir gegenüber gegen den neben mir. Den Eisbecher bringt er mit. »Hier, den hast du dir komplett verdient.« Er sitzt ganz nah neben mir, schlürft seinen Kaffee, während ich eilig das Eis auslöffle.
    Um mich von Gedanken an meine Eltern abzulenken, wechsle ich das Thema. Selbstredend wähle ich eines, das zumindest nicht ganz so hässlich ist. »Für den Sender war es das jetzt wohl.«
    »Jep. Uns bleibt nur die Hoffnung, dass wir in Elizabeths Wohnung ein Testament finden, in dem sie David alles hinterlässt. Aber dann müssen wir beweisen, dass sie tot ist. Das dürfte ohne Leiche ein bisschen schwierig werden.«
    Ich knirsche mit den Zähnen. Es ist unfair, und sonst nichts. »Sie stand kurz davor, alles wieder ins Lot zu bringen. Wenn Gideon sie nicht gepfählt hätte, hätte sie die ganzen Verkaufsverhandlungen mit Skywave abgebrochen.«
    Den Blick auf seinem Kaffeebecher, runzelt Shane die Stirn. »Wenn sie am Freitag nicht zu diesem Treffen erscheint, wissen die von Skywave, dass etwas im Busch ist. Früher oder später wird die Polizei Ermittlungen anstellen. Wir sollten uns wohl langsam nach einem neuen Zuhause umsehen.«
    »Vielleicht können wir das Treffen noch verschieben. Aber das wäre nur kurzfristig eine Lö…« Der Atem stockt mir. Ich lasse den Löffel fallen, der klappernd erst auf dem Tisch, dann auf dem Boden landet.
    Shane nimmt seinen Löffel und hält ihn mir hin. Aber meine Hand ist wie erstarrt. Mein ganzer Körper ist erstarrt, nur mein Verstand nicht – der dreht sich wie ein Kreisel.
    »Ciara, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Ich packe Shane am Handgelenk, verschütte seinen Kaffee. »Ich weiß, wie wir den Sender retten können!«

25
    I’m Not Like Everybody Else
    Die Idee zu einem großen Betrug trifft einen eigentlich immer wie ein Geistesblitz, wie ein Knallfrosch, der einen aufschreckt. Der Rest ist sorgfältige Planung und braucht viel Zeit, um jedes Detail zu perfektionieren. Jeder Mitspieler des geplanten Betrugs muss seine Rolle einüben und beherrschen. Jedes Schlupfloch muss gestopft, jede Möglichkeit eines Rückschlags bedacht werden. Manchmal nehmen die Vorbereitungen für einen groß angelegten Betrug Wochen in Anspruch.
    Leider bleiben mir keine Wochen. Ich habe nur Zeit bis übermorgen.
    David und ich sitzen in Elizabeths Büro. Wir suchen nach jeder noch so kleinen Information, die sich zu dem Telefonmeeting mit Skywave am Freitagmorgen finden lässt. Glücklicherweise hat Elizabeth Notizen gemacht und ihre Dateien gepflegt. Ihr alter PC ist nicht sonderlich gut abgesichert. Als Betriebssystem ist Windows 95 installiert.
    »Dann schauen wir doch mal: Vielleicht können wir uns noch ein bisschen Zeit verschaffen.« Ich reiche David einen Zettel mit einem Namen und einer Telefonnummer. »Rufen Sie Skywave an und fragen Sie, ob wir die Telefonkonferenz auf nächste Woche verschieben können. Sagen Sie der Sekretärin von dem Typen, Elizabeth sei krank.«
    Ich lehne mich zurück, während David sich ins Labyrinth von Skywaves Telefonnetz begibt und sich von der Telefonzentrale bis zum Verantwortlichen für die Abwicklung des WVMP -Deals durchfragt.
    Nach einem kurzen Gespräch drückt David auf Halten. »Vor nächstem Monat gibt es keine Möglichkeit für einen neuen Termin. Bis dahin hat bestimmt jemand anderes Elizabeths Verschwinden bemerkt. Dann hat unsere kleine Charade keinen Zweck mehr.«
    »Dann sagen Sie ihnen, wir bleiben lieber bei dem ursprünglichen Termin.«
    David hält den Hörer wieder ans Ohr. »Statt einer Verschiebung wäre es Ms. Vasser unter diesen Umständen lieber, den ursprünglich vereinbarten Termin beizubehalten.« David lauscht einen Augenblick; seine Augen weiten

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