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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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entfährt es David. »Als Mensch hat sie bei der Liga sicher nicht so viel verdient, dass sie sich ein solches Domizil hätte leisten können.«
    Ein dumpfes Geräusch aus der Küche lässt uns alle zusammenfahren. Eine stattliche weiße Katze stolziert ins Wohnzimmer und faucht uns an.
    David atmet erleichtert auf. »Ich wusste auch nicht, dass sie ein Haustier hat.«
    Shane hockt sich hin und lockt die Katze mit leisen Miez-Miez-Rufen. Sie lässt sich dazu herab, zu ihm zu kommen, und er nimmt sie auf den Arm. Dabei wirft er einen Blick auf das Schildchen am Katzenhalsband.
    »Wie heißt sie?«, will David wissen.
    »Er. Es steht kein Name drauf. Ist nur eine Tollwutmarke.« Er greift unter das blaue Halsband und zieht es dem Kater über den Kopf. Dabei vermeidet er es, David anzusehen.
    »Lass mich das Kätzchen haben«, bittet Travis.
    Shane wendet sich ab. »Nein, du wirst ihn nur beißen.«
    »Werd ich nicht!«
    »Glaub mir ruhig. Es ist noch nicht so lange her, dass ich so jung war wie du jetzt. Du wirst alles beißen, was blutet. Und wo wir gerade davon reden …« Mit einer Kopfbewegung deutet Shane auf die Thermofeldflasche, die Travis wie ein Wanderer am Gürtel trägt. »Essenszeit.«
    »Oh, ja. Danke.« Travis zieht den Strohholm einer Fastfood-Kette aus der Hemdtasche und reißt die Papierhülle auf.
    »Gib mir den Kater.« David nimmt Shane das Tier ab. »Ich nehme ihn mit zu mir nach Hause. Aber zuerst suchen wir ihm hier was zu fressen.«
    Ich schaue den Stapel Post durch, der auf dem Esstisch liegt. »Travis, wonach müssen wir suchen?«
    Travis fährt zusammen, so unerwartet angesprochen, vor allem jetzt, wo er gerade mit Trinken beschäftigt ist. Er lässt den Strohhalm in die Flasche gleiten und wischt sich den Mund mit einem Papiertuch ab. Rasch wende ich den Blick ab, um die rote Blutspur auf der weißen Serviette nicht sehen zu müssen.
    »Ähm, tja-ha.« Er streicht sich vorn übers Hemd. »Wahrscheinlich hat sie die wichtigen Sachen in ’nem feuerfesten Safe. Also schauen wir zuerst in den Schränken nach.«
    Wir öffnen den Garderobenschrank gleich gegenüber der Küche, in der Shane und David immer noch mit der Suche nach Katzenfutter beschäftigt sind. Ich halte die Taschenlampe für Travis, der jetzt, wo er seinen Imbiss gehabt hat, ruhiger wirkt.
    »Sollten wir nicht Handschuhe tragen?«, frage ich ihn.
    »Nee. Niemand nimmt hier drin Fingerabdrücke. Ist ja kein Tatort.«
    Ich blicke über die Schulter hinweg in die Küche. »Es wird einer werden, wenn David und Shane nicht das Vieh endlich in Ruhe lassen und uns helfen kommen.«
    Travis kichert. »Du magst wohl keine Miezekatzen, was?«
    »Ich bin mehr ein Hundemensch. Aber ich beneide Katzen um ihre Fähigkeit, so viel zu nehmen und so wenig im Tausch dafür zu geben.«
    »Ich hatte ’nen Hund. Hat jetzt meine Ex. Wie das Haus.«
    »Ist das der Grund dafür, dass du Country magst?«
    Er zieht sich aus dem Schrank zurück. »Häh?«
    »Kleiner Scherz. Tut mir leid wegen deines Hundes.«
    »Jep, tja-ah …«, er kratzt sich am Bauch, »… schätze, ich krieg dann wohl so schnell keinen mehr. Versuchen wir’s im Schlafzimmer.«
    Shane hat das mitbekommen und gesellt sich zu uns. »Geht nicht gegen dich, Travis. Aber wir lassen neue Vampire nicht mit Menschen allein.«
    Der Detektiv seufzt und nimmt einen Schluck von seinem Frühstück.
    Elizabeth hat einen begehbaren Kleiderschrank. Für die meisten Frauen wäre dieses Ding der totale Hammer. Ich hingegen gebe einen Scheiß darauf, wie viele Paar Schuhe …
    »O Gott!« Ich werfe mich vor dem heißesten Paar hoher roter Pumps, die ich je zu Gesicht bekommen habe, auf die Knie. »In denen würde ich fantastisch aussehen.« Ich suche den Markennamen. »Ferragamos! Oh, ich habe immer geträumt von einem Paar … ach, scheiße, sie haben die falsche Größe.« Enttäuscht werfe ich den Schuh auf den Boden. Er springt unter eine Reihe von Röcken und trifft etwas Metallisches.
    Shane schiebt die Röcke beiseite, und ein Safe kommt zum Vorschein, etwa einen halben Meter hoch, mit Zahlenschloss. »Ausgezeichnet!«
    Ehe Shane das Ding unter den Röcken hervorzieht, sieht er noch, wie ich den anderen roten Pump fest umklammert halte. Verärgert über meinen östrogeninduzierten Ausbruch pfeffere ich den Schuh in die nächste Ecke.
    »Vergiss, dass du das je gesehen hast, klar?«
    Shane zieht den Safe aus dem Schrank und schiebt ihn hinüber zum Bett. Travis und ich schauen neugierig zu, wie

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