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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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sich. »Oh, nein … ich meine, nein, ich fürchte, das geht nicht.«
    »Was geht nicht?«, flüstere ich.
    David schüttelt heftig den Kopf.
    Ich beuge mich vor. »Was, verdammt, geht nicht?«
    Er hebt einen Finger. »Einen Augenblick bitte«, sagt er ins Telefon. Wieder drückt er auf Halten. »Sie wollen ein persönliches Treffen«, sagt er mir. »Sie hätten da etwas, das sie Elizabeth gern zeigen würden. Es liegt auf der Hand, dass wir darauf nicht eingehen können.«
    »Warum nicht?«
    David fällt der Unterkiefer herunter. Dann schüttelt er langsam den Kopf. »Nein, Ciara. Das, woran Sie gerade denken, ist nicht zu machen.«
    »Vielleicht doch. Sagen Sie den Skywave-Leuten, wir rufen zurück.«
    Sobald er aufgelegt hat, greife ich mir das Telefon und wähle die Durchwahl zur Vampir-Behausung. Es klingelt ein paarmal, ehe abgenommen wird.
    Shane nimmt ab. Er klingt verschlafen. »Ja-a?«
    »Hi.«
    »Hey!« Er seufzt – genau so hat sich sein Seufzen angehört, als ich in seinen Armen eingeschlafen bin. »Wie geht s dir?«
    »Überdosis Koffein. Ist Travis da?«
    Shane zögert. »Du rufst an, weil du mit Travis reden willst?«
    »Ich erklär’s dir gleich. Bleib einfach in der Nähe des Telefons.«
    »Hier ist dann jetzt Travis.«
    »Ja, Ma’am?« Travis’ Stimme klingt wärmer und gefasster, als ich erwartet hatte.
    »Hier ist Ciara.« Ich gratuliere mir selbst, dass ich nicht noch hinzugefügt habe: ›Die Frau, die du umbringen wolltest.‹
    »Was kann ich für dich tun?«
    »Eine Menge. Zuerst möchte ich wissen, ob jemand aus den Chefetagen von Skywave je Elizabeth persönlich kennengelernt hat.«
    »Nö, nicht, soweit ich weiß. Aber es ist schwer, zu beweisen, dass etwas nicht passiert ist.«
    »Die Fotos in deiner Kamera – waren das alle, die du gemacht hast?«
    »Hab ’ne Menge schon auf den Laptop gezogen. Aber Skywave hat noch keinen Bit davon zu Gesicht gekriegt. Ich hab meinen Bericht noch nicht fertig gehabt, als ich, tja, trocken gelegt worden bin.« Für einen kurzen Moment verschlägt es Travis die Stimme. Dann fängt er sich wieder. »Hast du eigentlich noch meine Kamera? Die hätte ich gern zurück.«
    »Hättest du Lust auf einen Ausflug nach Rockville?«
    »Hab ich eine Wahl?«
    »Danach fahren wir in deiner Detektei vorbei und sammeln ein, was du zum Arbeiten brauchst. Meines Erachtens gibt es keinen Grund, warum du, nur weil du jetzt ein Vampir bist, nicht weiter als Detektiv arbeiten kannst.«
    »Ich hab da mehr auf ’nen Job als DJ gehofft. Könnte mit ’nem Country-Music-Programm auf Sendung gehen. Hab auch schon ’nen Namen, zum Beispiel …«
    »Darüber sprechen wir ein andermal, okay?« Und zwar in der ersten Pause eines Eishockeyspiels in der Hölle – sofern David in dieser Angelegenheit ein Wörtchen mitzureden hat. »Kann ich Shane noch mal haben und auch bitte etwas Privatsphäre?«
    Travis lacht anzüglich und gibt den Hörer weiter. Shane fragt: »Und was jetzt?«
    »Können wir Travis trauen?«
    »Ich glaub schon. Wir haben uns schließlich gleich nach seinem Tod um ihn gekümmert, haben ihn gefüttert und ihm ein Zuhause gegeben. Die Phase des Übergangs ist schon ziemlich heftig. Und wir waren die ganze Zeit über für ihn da. Es ist ein bisschen wie bei kleinen Enten – wie heißt das doch gleich, wenn sie hinter dem ersten Geschöpf herlaufen, das sie nach dem Schlüpfen sehen?«
    »Prägung.«
    »Genau. Wir sind in gewisser Weise seine Mom und Dads, besonders nachdem Gideon ihn zurückgewiesen hat. Aber was hat Travis mit deinem ganzen schönen Plan zu tun?«
    Rasch skizziere ich die Neuausrichtung meines Plans. Die meisten Ideen kommen mir erst, während ich spreche. David steht mitten in Elizabeths Büro und bekommt den Mund nicht mehr zu, während er zuhört.
    Als ich fertig bin, stößt Shane einen leisen Pfiff aus. »Erinnere mich bitte daran, dich niemals wütend zu machen, okay?«
    »Wir treffen uns alle bei Sonnenuntergang hier. Schlaf gut.«
    »Wie ein Toter, versprochen.«
    Ich lege auf. David stemmt die Arme vor mir auf die Schreibtischplatte und beugt sich drohend zu mir herüber.
    »Das können wir nicht machen«, sagt er. »Elizabeth am Telefon zu spielen ist eine Sache. Aber das – das ist Identitätsmissbrauch.«
    »Und warum soll sich das nicht machen lassen? Weil sie ein Vampir war, hat Elizabeth dafür gesorgt, dass keine Pressefotos von ihr existieren. Auf der großen Party im Smoking Pig hat sie nicht ein einziges Interview mit der

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