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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Werkbank.
    Mein Fuß stößt gegen etwas Weiches, im dem es metallisch klirrt. Die mir schon bekannte Sporttasche.
    Endlich, nach dem fünften Klingeln etwa, geht Dad an sein Handy. »Ciara?«
    »Hi, Dad.«
    Ein gedämpftes, dumpfes Rascheln folgt. Wahrscheinlich hält Dad das Handy jetzt ans andere Ohr. »Was willst du? Ich meine, wie geht’s meinem kleinen Mädchen?«
    Mein Daumen findet den Weg zur Gesäßtasche meiner Jeans und schiebt das Stück Papier dort tiefer in die Tasche. »Wo bist du?«
    »Oh.« Seine Stimme klingt ein bisschen höher als zuvor. »Unterwegs.«
    »Greif dir deinen Liga-Robot und komm hierher. Wir feiern gerade ein bisschen.«
    Shane schiebt die Bierkästen über den Betonboden.
    »Eine Party also? Wie nett«, sagt Dad. »Im Sender?«
    »Nein, bei David zu Hause.«
    »Bei David? Bei ihm zu Hause?«, platzt Dad heraus. Im Hintergrund ist das Quietschen von Reifen zu hören.
    »Jep. Du magst doch sicher gekochte Krabben, oder? Wir haben jede Men…«
    »Ciara, verschwinde da! Raus aus dem Haus!«
    »Aber warum?«
    »Gideon ist auf dem Weg dorthin.«
    Mir dreht sich der Magen um. »Gideon verfolgt mich? Er kommt hierher?«
    Shane springt auf und schaltet das Licht aus. Er nötigt mich, mich auf den Boden zu hocken. Dann schleicht er zu dem Souterrain-Fenster des Vorratsraums, das den Blick nach vorne vors Haus ermöglicht.
    Die Stimme meines Vaters klingt atemlos. »Er will nicht dich. Er kommt wegen David.«
    »Warum?«, flüstere ich.
    »Wegen Antoine.«
    Kalte Angst kriecht mir die Beine hoch. Ich zwinge mich, langsam zu sprechen. »Woher weiß Gideon, dass David Antoine getötet hat?«
    »David hat es mir erzählt.« Die Stimme meines Vaters wird hart. »Ich habe es Gideon erzählt. Es tut mir leid, mein Engel.«
    Eine Träne tritt in mein linkes Auge. »Daddy, nein …«
    »Bitte verlass das Haus sofort. Lauf!«
    Mit einem großen Schritt ist Shane vom Fenster bei mir und nimmt mir das Handy aus der Hand. »Ronan, sie sind schon da. Gideon und drei andere, alle bewaffnet. Rufen Sie die Liga an!«
    Er klappt das Handy zu. »Sie sind schon in der Einfahrt«, flüstert er mir zu. »Einer ist auf dem Weg zur Eingangstür; der Rest geht ums Haus herum zur Veranda.«
    »Der Liga-Agent ist vorn an der Tür. Er wird …«
    Ein lautes Klacken aus Richtung Eingang ist zu hören; es klingt wie ein schwerer Tacker. Der Kater flitzt hinter die Heizung, um sich zu verstecken. Shane gibt mir ein Zeichen, auf dem Boden hocken zu bleiben. Er selbst schleicht wieder zum Fenster. Ein Schatten huscht vorbei, und gedankenschnell gleitet Shane außer Sicht neben das Fenster.
    Vorsichtig späht er hinaus, der Gestalt hinterher, die eben vorbeigehuscht ist. »Ich vermute, einer der Vampire hat gerade deinen Leibwächter ausgeschaltet. Jetzt sind alle auf dem Weg nach hinten.«
    Ich drehe mich zur Kellertür mit Fenster um, die in den Garten und zur Veranda führt. Drei Gestalten huschen vorbei, dann eine vierte. Ich höre Befehle und Schreie, dann das Trampeln schwerer Schritte auf den Treppenstufen zur Veranda.
    Lori kreischt auf. Ich hole mühsam Atem und versuche, es ihr nicht gleichzutun.
    Shane legt den Finger an die Lippen und bewegt sich auf die Kellertür zu. Ich höre, wie die Schiebetür der Veranda geöffnet wird und Schritte über uns.
    »Sie treiben alle im Haus zusammen.« Shane greift nach der Sporttasche und zieht den Reißverschluss auf. »Du solltest dich jetzt besser durch die Kellertür in Sicherheit bringen, ehe sie das Haus durchsuchen.«
    »Keine Chance! Das sind meine Freunde da oben.«
    »Ich brauche etwas mit Reichweite«, murmelt Shane. Er kramt die Pflöcke aus der Tasche und legt sie fort. Er ist sehr vorsichtig dabei, damit sie nicht auf den Betonboden oder gegeneinander klirren. »Na, bitte!« Er holt die Armbrust hervor.
    Ich öffne die Seitentasche und ziehe die Weihwasser-Pump-Gun hervor. »Sind fünfzehn Meter Reichweite genug?«
    Shane nickt und legt die Armbrust beiseite. »Und keine Kollateralschäden auf menschlicher Seite.«
    Ich taste nach dem Trichter und wende mich von Shane ab, um die Wasserpistole zu befüllen. Ich öffne eine der Glasflaschen aus der Sporttasche und gieße den geweihten Inhalt in die Ladekammer der Pistole.
    Ein weiterer Tackerschuss von oben, gefolgt von einem weiteren Schrei. Die Flasche entgleitet mir, so erschrocken bin ich. Weihwasser schwappt aus der fallenden Flasche und tropft mir aufs Knie. Shanes Hand schnellt vor, um die Flasche

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