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Roman

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Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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wissen.
    »Das ist es einfach, was ich bin. So trag ich Licht in die Welt. So kämpf ich gegen Babylon.«
    Während ich noch über die Zirkelschluss-Logik in seinen Worten nachdenke, fällt mein Blick auf Regina. Ihr Blick, voller Wärme und Bewunderung, gilt momentan ganz dem Rastafari. Einen Blick wie diesen hat sie, soweit ich es beurteilen kann, für Shane noch nie übrig gehabt.
    Mir fällt ein, dass Babylon die Rasta-Bezeichnung für ein repressives politisches und ökonomisches System ist. »Skywave ist ein Teil Babylons«, halte ich ihm also vor.
    »Das weiß ich. Warum glaubst du helf ich dir, Skywave zu schlagen?«
    »Weil’s ein großer Spaß ist.«
    Sein leises Gelächter hat etwas sehr Melodisches. »Das auch.«
    Shane und Spencer kehren an den Tisch zurück, der Erstere mit einem kalten Bier. Er berührt mich kurz an der Schulter.
    Spencer reicht mir eine Karteikarte. »Ich fürchte, meine Handschrift ist nicht die beste. Kannst du alles lesen?«
    Ich blicke auf die Liste mit dem Hand-Ranking. Um sicherzugehen, dass es nicht getippt ist, muss ich mir die Karte näher vor die Augen halten. Spencers Druckschrift ist präzise und mit unfassbarer Akribie aufs Papier gebracht, jeder Buchstabe ist exakt gleich groß, in absolut gerader Linie auf die unlinierte Karte geschrieben. Mir rieselt ein Eisschauer den Rücken hinunter.
    Unbehaglich blicken die anderen Vampire überallhin, nur nicht auf die Karte in meiner Hand. Ganz offensichtlich wissen sie über die Zwangsneurosen eines jeden in der Gruppe Bescheid.
    »Das ist ganz wunderbar«, bedanke ich mich bei Spencer, der seinen Stuhl heranzieht und sich neben mir niederlässt.
    Kurz vor Mitternacht schneit Jim herein. Er singt Eight Miles High, und zwar so schief, dass ich es erst gar nicht erkenne. Er lässt sich aufs Sofa fallen und grüßt mich mit einer lässigen Handbewegung. Für ihn scheine ich wie selbstverständlich ein Teil der Pokerrunde zu sein.
    »Steigst du bei der nächsten Hand mit ein?«, fragt Spencer ihn.
    »Nö.« Jim begleitet sich selbst jetzt auf der Luftgitarre. »Kann mich nicht konzentrieren, Mann.«
    An der Hitze in seinem Gesicht erkenne ich den gut abgefüllten Vampir. Meine Anspannung sollte jetzt eigentlich nachlassen. Schließlich falle ich so weniger in die Kategorie schmackhaft. Aber allein schon die Vorstellung von Jim und einer unbekannten Spenderin in einer ähnlichen Umklammerung wie Shane und die Frau in Rot reicht, und ich bekomme reichlich Schiss.
    »Wie geht’s Janis?«, fragt Shane.
    Jim grunzt und fährt sich mit der Hand durch die braunen Locken. »Die blöde Schnepfe. Musste sie leerlaufen lassen, um zu verhindern, dass sie mit ihrem Lärm alle aus dem Bett holt.«
    Ich starre Jim an, mein Blick wandert zu Shane hinüber, der sich das Lachen kaum noch verkneifen kann. »Janis ist sein Auto«, erklärt er mir.
    Ich schlucke schwer. »Weiß ich doch.«
    Gegen Mitternacht verabschiedet sich Spencer, weil seine Sendung beginnt. Wir anderen pausieren also erst einmal. Während ich Noah dabei beobachte, wie er versucht, nicht auf die Nähte im Teppich zu treten, wird mein Stuhl plötzlich nach rechts gezogen. Ein Blick nach unten bringt mir die Erkenntnis ein, dass Shanes Stiefel unter dem Seitenholm eingehakt ist und er mich immer näher an sich heranzieht.
    »Da wir beide fast keinen Schotter mehr haben«, flüstert er an meiner Schulter, »warum machen wir nicht, dass wir hier wegkommen?«
    Ich antworte in sein linkes Ohr. Sorgsam vermeide ich seinen Blick, mit dem er mich zu einfach allem verführen könnte. »Kommst du zur Launch-Party im Smoking Pig?«
    »Nicht, wenn’s da nur um diesen Vampir-Gimmick geht.«
    »Es geht vor allem um Musik. Und wo wir gerade davon sprechen: Hast du deine Hausaufgaben gemacht und brav Skywaves UKW -Festival-der-Scheißmusik gehört?«
    Shane verzieht die Lippen. »Es war eine der deprimierendsten Wochen meines gesamten Daseins. Was heutzutage als Musik durchgeht …« Er wischt sich mit der Hand übers Gesicht. »Jetzt klinge ich schon wie irgend so ein wunderlicher alter Kauz, was?«
    »Nicht, bis du die Worte ›wunderlich‹ und ›Kauz‹ in den Mund genommen hast. Schau, all die anderen DJ s kommen zur Party im Pig – selbst Monroe, wenn man Spencer glauben darf. Du musst nicht irgendeine Schau abziehen. Lass dich einfach nur blicken.«
    Shane wirft einen Blick zu Regina hinüber, die sich auf der Couch räkelt. Ihren Kopf hat sie an Jims Schulter geschmiegt und die Beine

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