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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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flüstert mir Janine ins Ohr. Meine Lippen verziehen sich unwillkürlich zu einem Lächeln.
    » CAROLINE STEELE von SKIDMORE-COLT-DAVIS !«
    Der Tisch vibriert, weil alle jubeln und schreien und mit den Fäusten auf den Tisch klopfen, und ich grinse wie eine Idiotin. Vielleicht gewinne ich diesen Preis ja tatsächlich!
    »Caro! Caro!«, schreit Lexi und schüttelt ihre Hände erst auf der einen, dann auf der anderen Seite, als würde sie einen Cocktail mixen. Ich lächle, aber ich registriere es nicht wirklich, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin, Toby anzustarren. Was zum Teufel macht er da? Er holt eine Lucky Strike aus seiner Zigarettenpackung und steckt sie sich hinter das Ohr? Oh Gott. Wenn er jetzt den Raum verlässt, um zu rauchen, dann werde ich ihn umbringen.
    »Und zu guter Letzt …« Carr lässt das Publikum eine Sekunde schmoren, bevor er den Namen des letzten Nominierten verkündet.
    » RACHEL DELANEY von HUNTERHEWITT !«
    Was? Mein Herz klopft wie wild. Ich starre mit offenem Mund auf den Bildschirm, auf die Frau mit den honigblonden Haaren und dem wunderschönen breiten Lächeln, das ich natürlich kenne, das aber nicht wirklich einen Sinn ergibt.
    Rachel? Rachel ist für den gleichen Preis nominiert wie ich, und Toby hat es mir nicht erzählt? Er hat es gewusst – er muss es gewusst haben! Ihre Ehe ist nicht so zerrüttet, dass sie es ihm nicht erzählt hätte. Ich meine, er hat sich schließlich um sie gekümmert, als sie diese verdammte Migräne hatte.
    Ich spüre, wie ich rot werde, und sehe zu Toby hinüber. Doch sein Stuhl ist leer, und ich kann sehen, wie er sich durch die Tische zum Ausgang schlängelt.
    Janine stößt mich an.
    »Vergiss nicht zu lächeln«, erinnert sie mich, aber ich kann nicht antworten. Wenn ich etwas sage, heule ich vielleicht los.
    »Und der Preis geht an …«
    Ich kann spüren, wie mein Herz fast aus meinem Coast-Kleid springt.
    »Pass auf, dass das Kleid nicht in deiner Unterhose steckt«, flüstert Lexi laut, und alle lachen, aber ich kann nichts erwidern, meine Lippen lassen sich nicht bewegen.
    Im Raum ist es unerträglich still, abgesehen von Carrs Rascheln mit dem goldenen Umschlag.
    »… RACHEL DELANEY von HUNTERHEWITT FÜR IHRE KAMPAGNE FÜR …«
    Den Rest höre ich nicht mehr – er wird vom Applaus und natürlich von dem Jubel an Rachels Tisch übertönt, wo ihre Kollegen sie beglückwünschen. Endlich kann sie sich von ihnen lösen und geht nach vorn. Sie trägt eins von diesen angesagten zweiteiligen Kleidern – schwarz mit schimmerndem rosa Muster –, die aussehen, als trüge man nur seine Unterwäsche. Es umschmeichelt ihre kurvige Figur, während sie auf die Bühne schreitet. Ihre High Heels betonen ihre wohlgeformten, schlanken Unterschenkel, und sie hat sich das blonde Haar hochgesteckt, um ihre Wangenknochen hervorzuheben.
    »Ist das Tobys Frau?«, höre ich Charles Toupet-Dom fragen. »Mann, die sieht aber verdammt gut aus, oder? Hat der ein Schwein, oder was?«
    An unserem Tisch klatscht niemand außer Charles; die Leute murmeln, wie ungerecht das alles sei, »so unfair«, »nächstes Mal hast du mehr Glück«. Aber die Worte sind wie die letzte Luft, die aus einem Ballon ausströmt, wie ein Kassettenrekorder, dessen Batterie leer ist. Wenn ich jetzt irgendjemanden ansehe, muss ich weinen, und ich kann hier nicht weinen, ich darf hier nicht weinen. Also starre ich mit einem eingefrorenen Lächeln auf dem Gesicht geradeaus.
    Toby ist nirgends zu sehen.
    ***
    Shona und Lexi sind so süß, es ist unerträglich. Trotz meiner Versuche, mich zusammenzureißen, bin ich in Tränen aufgelöst, stehe an der Bar und trinke einen Wodka auf ex.
    »Es ist nicht, weil ich nicht gewonnen habe«, schluchze ich verzweifelt.
    »Wir wissen, dass es nicht das ist«, beruhigt mich Shona. »Wir wissen, dass es nicht das ist.«
    »Es ist nur, dass er es mir nicht erzählt hat – und er muss es gewusst haben! Warum hat er es mir nicht erzählt?«
    Shona umfasst meinen Arm und zwingt mich, sie anzusehen. »Weil er ein dämlicher Arsch ist, Schätzchen«, antwortet sie. »Ein Wichser ersten Grades.«
    Wie ich schon sagte, man kann sich immer darauf verlassen, dass Shona einen nicht schont, und in diesem Moment – wie in so vielen anderen – liebe ich sie sehr.
    Lexi steht hinter ihr, und in ihren Augen entdecke ich Mitleid und noch etwas anderes – vermutlich Angst. Armes Mädchen. Es ist, als müsste sie dabei zusehen, wie ihre Mutter völlig die Kontrolle

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