Roman
Grund zieht Toby immer in die falsche Richtung, sodass meine Innereien zusammengedrückt werden. Endlich, nach viel Gekicher, stehe ich am Kühlschrank, nackt, die Jeans auf die Füße heruntergeschoben. Eine besessene Frau. Besessen von einer Hure in meiner eigenen Küche.
Ich will ihn jetzt so sehr. Ich lasse mich fallen und nehme ihn in den Mund. Seine Schamhaare schmecken köstlich, sauber, mit diesem Hauch von Moschusduft, der eine weitere Explosion auslöst, die von meiner Scheide direkt in meine Oberschenkel schießt.
»Gott, kannst du das gut«, sagt er und lehnt sich mit einem halben Lachen und einem halben Stöhnen gegen den Kühlschrank. Seine Augen sind geschlossen, sein ganzer Körper ist angespannt – abgesehen von den Händen, die sanft meinen Kopf bewegen, und seinen Knien, die sich im gleichen Rhythmus wie ich beugen.
»Hör auf«, fordert er leise. »Hör auf. Ich halte keine zwei Minuten mehr durch, wenn du weitermachst.«
Dann liegen wir auf dem Boden, er will, dass ich auf ihn steige, und ich tue ihm gerne den Gefallen. Ich bin erneut besessen von einer Frau, die sich windet und ihre Haare und Hüften wie eine Bauchtänzerin schwingt – hier, neben dem summenden Kühlschrank, während draußen die Vögel ihren Abendgesang anstimmen und ich drinnen glaube, dass ich gleich vor Verlangen explodieren werde.
Wir liegen jetzt auf dem Küchenboden – ich auf Toby – und sind nur noch ein keuchender, schwitzender, erregter Haufen.
Dann höre ich die Tür aufgehen.
»Scheiße!«
»Was?«, fragt Toby erschrocken.
»Es ist Lexi, sie ist zurück!«
»Du machst Witze?«
»Sehe ich aus, als würde ich Witze machen?« Ich klettere von ihm herunter. Toby liegt ausgestreckt da – nackt, abgesehen von den South Park -Socken, und mit einer riesigen Erektion.
»Steh auf!«, zische ich und schlage mit den Armen um mich.
»Hey, ganz ruhig bleiben.«
»Wie denn? Ich kann meine Unterhose nicht finden!«
Ich flitze jetzt in der Küche herum. Toby steht da, kratzt sich am Kopf und grinst mich an. Er findet das alles komisch.
»Okay, du gehst durch den Hauswirtschaftsraum ins Badezimmer«, befehle ich und entdecke meine Unterhose zusammengeknautscht wie eine schlafende Maus neben dem Kühlschrank.
»Was?«
»Tu es einfach!« Ich schiebe den immer noch kichernden Toby durch die Tür und werfe ihm seine Sachen nach.
Dann höre ich, wie Lexi die Haustür zuknallt und durch den Flur ruft.
»Ha-lo-ho! Ich bin zurück!«
»Ich bin auf dem Klo!«, brülle ich zurück. Das ist ehrlich gesagt eine lahme Ausrede, aber ich muss Zeit gewinnen.
Ich schaffe es, ein Bein in ein Loch meiner Unterhose zu bekommen, während ich höre, wie sie ihre Tasche im Flur fallen lässt, dann folge ich Toby humpelnd ins Bad.
»Ich kann meine Unterhose nicht finden«, flüstert er und wühlt in einem Kleiderstapel.
»Dann zieh nur deine Hose an. Dann trägst du eben keine Unterhose.«
Ich höre Lexi dramatisch husten und auf ihren Absätzen in die Küche stolpern. Diese beiden Geräusche allein sagen mir, dass sie betrunken ist. Von wegen Bodycombat-Kurs!
Dann hämmert sie gegen die Badezimmertür.
»Mach schnell, Mensch. Ich piss mir sonst in die Hose! Ich schaff’s nicht mehr bis oben.«
Toby knöpft sich das Hemd zu. Sein Gesicht ist rot vor lauter Anstrengung, nicht zu lachen.
»Bin gleich fertig!«, rufe ich. Scheiße! Scheiße! Verdammte Scheiße! Wie soll ich aus dieser Lage nur wieder rauskommen?
»In die Badewanne«, flüstert Toby mir zu.
»Die was?«
»Es tropft schon raus!«, stöhnt Lexi.
»Schon gut, hältst du noch eine Sekunde durch?«
»Weiß nich’!« Sie singt die Worte jetzt und lehnt sich dabei immer wieder an die Tür, sodass es kracht. »Es könnte eine kleine Pfütze in deiner Küche geben, wenn du mir nicht bald aauuufmachst!«
Schließlich habe ich Toby sicher hinter dem Duschvorhang versteckt, die Spülung betätigt und die Tür geöffnet.
»Ohmeingottichpissmirindiehose!« Lexi rennt mit der Hand zwischen den Beinen an mir vorbei.
Ich höre, wie der Toilettendeckel hochgeklappt wird, dann seufzt Lexi. »Oh Gott«, verkündet sie, und nun ertönt das längste und lauteste Pinkeln aller Zeiten. »Das war verdammt nötig.«
Um ehrlich zu sein, bin ich zuerst so erleichtert, dass Lexi mich nicht auf Toby reitend auf dem Küchenboden erwischt hat, dass ich vergesse, sauer darüber zu sein, dass sie betrunken ist. Aber das ist sie. Sturzbesoffen sogar. Meine kleine Schwester ist total
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