Roman
bisschen wütend. »Ich meinte damit nicht dein Aussehen – du bist höllisch sexy; du weißt, dass ich das finde –, ich meinte nur die Art, wie du bist.« Er drängt mich sanft gegen die Arbeitsplatte und küsst mich. »Du hast ein für eine Frau seltenes Talent.«
Unsere Nasen berühren sich jetzt; ich starre direkt in seine blauen, blauen Augen.
»Ach wirklich? Und was ist das?«
»Du bist in der Lage, dein Leben in verschiedene Bereiche einzuteilen. Du nimmst dir, was du willst und wann du es willst. Du hast alles unter Kontrolle. Das ist unglaublich sexy …« Er legt seine Hand zwischen meine Beine. Ich schiebe sie weg.
»Hör auf. Das macht mich an.«
»Ich meine, sieh dir doch das hier an. Den Buchclub. Unseren kleinen Fickclub, junge Dame.« Er fährt mit seinen Händen durch mein Haar und türmt es auf meinem Kopf auf.
Ich öffne den Mund, um zu lachen, aber es kommt nichts raus.
»Jetzt tu nicht so, als wenn du das nicht alles so eingefädelt hättest. Das alles passt dir ganz großartig, nicht wahr? Du planst mich alle vierzehn Tage ein. Für zwei Stunden. Bei dir zu Hause. Sauber und ordentlich.«
Ich boxe ihm in den Bauch und gucke ihn frech an.
»Und jetzt tust du so, als wäre ich ein kalter Fisch.«
»Eigentlich versuche ich, dir ein Kompliment zu machen. Ich will damit nur sagen, dass du nicht ständig von irrationalen Gefühlen geleitet wirst wie die meisten Frauen, oder, Caroline?«
»Oh Gott, nein. Nein, nein! So war ich noch nie.«
»Nicht wie Rachel. Herrje! Sie ist so eine Frau, Rachel ist so.«
Ich lehne mich gegen seine Brust. Dass er Rachel erwähnt – was nicht oft vorkommt –, weckt eine Art faszinierte Furcht in mir. Als wollte ich gleichzeitig, dass er aufhört und dass er weiterredet.
»Wie meinst du das?«
»Ich meine nur, dass es ständig so geht, verstehst du?«
»Was geht ständig so?«
Bohr nicht zu viel nach. Bleib locker. Locker und nicht ständig von irrationalen Gefühlen geleitet.
»Sie ist ständig so, wie Frauen eben sind. Es geht immer nur um sie, Steeley. Wenn sie nicht das ganze verdammte Wochenende damit verbringt, sich das Gejammer einer Freundin anzuhören und ihr gute Ratschläge zu geben, dann jammert sie selbst. Oder wir gehen auf noch eine Veranstaltung mit diesen langweiligen Uni-Frauen oder auf noch eine langweilige Preisverleihung, bei der sie gewinnt. Oder sie arbeitet – sie arbeitet eigentlich immer.«
Ich spüre einen Anflug von Unsicherheit. Rachel ist in der Branche bekannt für die vielen Preise, die sie schon bekommen hat. Als sie Toby kennenlernte, verkaufte sie Softdrinks und räumte bei den Trade’s Awards alles ab; sie war zweimal Verkäuferin des Jahres.
»Sex ist gar nicht mehr auf ihrem Schirm, sie hat kein Interesse daran.«
»Wie …« Ich küsse ihn. »… kann das sein, wo du doch so ein unwiderstehlicher Sexgott bist?«
Er lacht.
»Sie ist verklemmt. Sie lässt sich nicht so gehen wie du. Wenn wir Sex haben, dann ist das etwas, was sie irgendwie in ihren engen Terminplan zwängen muss, ein Punkt auf ihrer verdammten, endlosen Liste mit Dingen, die sie noch erledigen will. Weißt du, was ich meine?«
Ich schüttele den Kopf. Eine Liste mit Dingen, die man noch erledigen will? Wer würde schon sein ganzes Leben nur nach Listen leben?
»Um ehrlich zu sein, komme ich mir manchmal so vor«, fährt er fort, »als wäre ich nur ein Statist in Rachels Lebensshow.«
»Tja«, entgegne ich und schlüpfe mit meiner Hand unter sein Hemd. (Ich muss die knifflige Balance halten zwischen der gierigen Sexgöttin und der einzigen Frau, die ihn versteht.) »Das können wir doch nicht zulassen.«
Toby legt seine Hand an mein Gesicht.
»Verdammt, du gefällst mir«, sagt er. »Was hast du nur an dir, Caroline Steele, dass ich immer, wenn ich mit dir zusammen bin, Sex mit dir haben will?«
Unsere Oberteile sind innerhalb von Sekunden ausgezogen, und die beiden unteren Knöpfe von Tobys Hemd fliegen über den Boden. Toby schiebt mich rückwärts gegen den Kühlschrank, sodass die Magnete und Zettel abfallen. Ich bedecke seine Brust mit Küssen, sein Haar riecht unglaublich, dieser duschfrische Süße-Backwaren-Duft, nur ungefähr fünfhundert Mal so stark. Ich inhaliere ihn, während Toby mein Haar zurückschiebt und mich leidenschaftlich küsst – auf mein Gesicht, auf meinen Hals, auf meine Brüste. Wir fummeln wild an unseren Gürteln herum, was unangenehm ist, weil ich einen dieser Stoffgürtel trage, und aus irgendeinem
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