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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Nollau
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zusammen an der Isar entlang nach Großhesselohe. Nach einer guten Stunde erreichten sie ihr Ziel.
    Kristina hatte weiche Knie, als sie vom Fahrrad stieg. Sie sah sich um. „Da hatten ein paar andere offensichtlich die gleiche Idee.“ Jeder Tisch im Biergarten war besetzt, es herrschte ein reges Kommen und Gehen.
    „Dahinten wird einer frei. Komm schnell“, sagte Tom, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich.
    Sie hatten tatsächlich Glück. Als sie an dem frei gewordenen Tisch ankamen, ließ Kristina sich erschöpft auf die Bank sinken und streckte die Beine aus. Das gibt einen ordentlichen Muskelkater, dachte sie bei sich.
    „Was soll ich dir holen?“, wollte Tom wissen.
    „Ein Radler und ein Hendl wären toll.“
    „Kommt sofort.“ Damit verschwand er.
    „Na so ein Zufall“, ertönte plötzlich ein Stimme hinter ihr. „Hallo Ex-Frau, dürfen wir uns dazusetzen?“
    Kristina drehte sich um und entdeckte ihren Ex-Mann Peter und dahinter Julia. „Äh, ich weiß nicht …“, murmelte sie.
    Eigentlich hätte sie nicht überrascht sein sollen. Sie wusste ja, dass Peter hier Stammgast war. Ohne ihre Antwort abzuwarten, nahm Julia Platz.
    „Bist du alleine hier, Kristina?“, fragte Peter. „Kann ich dir etwas mitbringen?“
    „Nein danke“, antwortete sie. „Ich werde schon versorgt.“
    „Was möchtest du, Mausi?“, wandte er sich an Julia.
    Mausi erinnert ja wohl eher an ein Walross, dachte Kristina bei sich. Nachdem Julia ihre Bestellung aufgegeben hatte, ging Peter los, um seiner Pflicht als Jäger und Sammler nachzukommen.
    „Und euch kann man wohl gratulieren“, sagte Kristina. Sie wusste nie so recht, was sie mit Julia reden sollte. „Dann ist es ja bald so weit.“
    Julia sah an sich herunter und strahlte Kristina glücklich an. „In zwei Monaten“, antwortete sie und streichelte ihren Bauch.
    Kristina konnte sich die Frage nach Mehrlingen gerade noch verkneifen. Zum Glück tauchte in diesem Moment Tom wieder auf. Er balancierte ein Tablett vor sich und stellte es auf den Tisch.
    Sofort griff Kristina nach dem Radler und nahm einen kräftigen Schluck. „Gott, was hatte ich für einen Durst.“
    „Man sieht’s“, meinte Tom amüsiert und setzte sich zu ihr.
    Nachdem sie einen zweiten ausgiebigen Schluck getrunken hatte, stellte sie den Krug ab. Tom entdeckte den Schaum auf ihrer Lippe, beugte sich vor und küsste ihn weg. Julia fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Tom“, erklärte Kristina schließlich, „du hast heute das Vergnügen, ein weiteres Stück meiner bewegten Vergangenheit kennenzulernen. Das hier ist Julia, die neue Frau an der Seite meines Ex-Manns. Julia, das ist Tom.“
    Tom gab ihr die Hand. „Freut mich. Und Glückwunsch zum Nachwuchs. Ist es bald so weit?“
    Julia brachte nur ein Nicken zustande, als auch schon Peter mit einem großen Tablett zurückkehrte und sich dazusetzte. Er reichte seiner Frau ein Glas Wasser und einen Salat, sich selbst hatte er ein Bier und einen Brotzeitteller mitgebracht.
    „Das ist Peter. Mein Ex“, sagte Kristina zu Tom.
    Peter sah verdutzt in die Runde, dann ging ihm ein Licht auf. „Ach, Sie sind das“, meinte er. „Sophie hat mir ja schon von Ihnen erzählt. Interessant.“
    „Genau“, stimmte Kristina ihm zu.
    Schweigend aßen sie ihre Brotzeit. So hatte Kristina sich den Sonntag mit Tom bestimmt nicht vorgestellt – an einem Tisch mit ihrem Ex-Mann. Sie konnte sehen, wie es hinter Peters Stirn arbeitete. Im Stillen beschloss sie, ihren Ex mal aus der Reserve zu locken.
    Kristina lehnte sich an Toms Schulter und sah Peter verträumt an. „Und was hat Sophie so erzählt?“, hauchte sie und imitierte dabei Julia, was jedoch weder dieser noch Peter aufzufallen schien. Nur Tom schaute sie fragend an. Sie warf ihm einen Luftkuss zu und beobachtete genüsslich aus dem Augenwinkel, wie ihr Ex daraufhin zusammenzuckte.
    „Och … nur von diesem etwas … merkwürdigen Zusammentreffen mit euch“, antwortete Peter. „Ihr müsst sie wohl ziemlich schockiert haben.“
    „Jaja“, gab Kristina zurück, „das arme Kind. Ich hoffe, sie kommt darüber hinweg, bis sie in der Pubertät ist.“
    Pikiert betrachtete Peter sie. „Na ja, ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte nicht geschadet, oder?“
    „Wir wollen uns doch jetzt nicht streiten“, mischte Julia sich ein und legte ihre Hand als beruhigende Geste auf die von Peter.
    Kristina winkte lässig ab. „Nicht der Rede wert.“
    „Ja. Und Sie sind demnach der neue

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