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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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jederzeit gern besuchen.“ Lukas Angelos sprach ohne jede Gefühlsregung. „Es hat sich dort nur sehr wenig verändert.“
    „Das Haus hat nichts mehr mit mir zu tun.“ Bliss sagte es in kaltem Ton, weil sie innerlich fror und sich nie wieder aufwärmen konnte an jenen riesigen offenen Holzfeuern, die jeden Winter in den Kaminen Yorkstones brannten. Sie atmete tief durch, vor Sorge und dem Gefühl des Verlusts, und mahnte sich, nicht an Cathlamet zu denken. Sie riss sich los von dem Gedanken an das Haus, dessen Mauern aus dem gleichen unverwüstlichen zartgelben Stein gebaut waren wie jene, die dem Yorker Münster seine unglaubliche Schönheit verliehen.
    Stattdessen sah sie Lukas Angelos an, der von der griechischen Sonne tief gebräunt war, sodass seine bernsteinfarbenen Augen noch bedrohlicher wirkten. Wie sollte sie einen Mann wie ihn zum Einlenken bewegen? Noch während sie sich diese Frage stellte, fand Bliss eine tief beunruhigende Antwort. Sie sah dem Mann, der ihren Bruder erpresste, in die Augen, und das Furcht erregende Pochen ihres Herzens bestätigte ihren plötzlichen Verdacht.
    Geschickt im Umgang mit Menschen und Geld, war er davon ausgegangen, Justin könne unmöglich im Club Cassandra arbeiten, ohne sich eines Tages mit einem Teil der Clubeinnahmen zu bedienen. Er hatte gewusst, genau wie sie, dass ihr Bruder nicht das Recht hatte, an einem Ort zu arbeiten, wo ewig das Geräusch klirrender Münzen und rollender Würfel zu hören war.
    „Sie wussten, dass er es tun würde, nicht wahr?“ Wie Kristalle funkelten ihre Augen in ihrem blassen, erschrockenen Gesicht.
    „Was tun würde, Miss Mallon?“ Er stellte die Frage so höflich, dass sie ihm fast den Rest ihres Weines ins Gesicht geschüttet hätte.
    „Sie wissen, was ich meine!“
    „Wirklich?“
    „Das Ganze war von Ihnen geplant!“
    „Worauf wollen Sie hinaus, Bliss?“
    „Allein wenn ich meinen Namen aus Ihrem Mund höre, überläuft es mich kalt.“
    „Das ist schade, meine Liebe, denn der Name passt zu Ihnen. Und wie gut würde er sich mit meinem verbinden. Mein zweiter Vorname beginnt übrigens mit einem A. Adamas. Das ist griechisch und bedeutet übersetzt: hart wie Diamant.“
    Bliss sprang auf. Als sie jedoch den Inhalt ihres Glases in seine Richtung schüttete, war er nicht länger sitzendes Ziel. Blitzschnell und instinktiv hatte er sich außer Reichweite gebracht. Der Wein ergoss sich über seinen Schreibtisch, hinterließ Flecken auf den darauf liegenden Papieren, lief über eine lederne Schreibmappe und hinein in die Prägerillen seiner Initialen.
    Bliss klopfte das Herz bis zum Hals. Dieses Mal würde er seinen Antrag höflich machen, kühl und reserviert. Dieses Mal würde er ihr sagen, dass sie, um die Freiheit ihres Bruders zu erreichen, ihre eigene aufgeben müsse.

2. KAPITEL
    „War das nicht etwas kindisch von Ihnen?“ Plötzlich trat Lukas Angelos nah an sie heran und nahm ihr das leere Weinglas aus der Hand. Bliss spürte, wie ihr die Knie zitterten. „Sie haben wie Ihr Bruder etwas Leichtsinniges an sich, und für leichtsinniges Verhalten muss man büßen.“
    „Sie … Sie wollen mich also büßen lassen?“ Bliss wich zurück und spürte die Kante seines Schreibtischs in ihrem Rücken. Auflehnung lag in ihrem Blick, und das Licht der Schreibtischlampe ließ ihr Haar glänzen.
    Er sah sie an, von oben bis unten, und sie schreckte vor seiner bedrohlichen Größe zurück, vor dem muskulösen Körper mit den breiten Schultern und schmalen Hüften. Harte Arbeit von früher Kindheit an hatte diesen Körper gestählt. Lukas Angelos war größer als die meisten Männer, was er vielleicht jenem Fremden verdankte, der seine Mutter verführt hatte, dort, wo die Macchia wild in den griechischen Bergen wuchs.
    Ihm war alles fremd, was Bliss vertraut war. Er hatte Hunger und Kälte und Verachtung erfahren; wie konnte es ihn also berühren, wenn sie sich ihm gegenüber kalt und verächtlich verhielt? Mit Sicherheit zeigte es sich nicht in seinen Augen, deren Blick sie auf unerklärliche Weise gefangen nahm.
    „Menschen wie Sie“, sagte sie, „die Clubs wie diesen führen, ermutigen jene, die der Spielleidenschaft nicht widerstehen können.“
    „Wirklich?“, fragte er. „Einmal habe ich gehört, wie Ihr Bruder von Ihnen als seiner tugendhaften Schwester gesprochen hat.“
    Sie errötete. „Einer wie Sie kennt sich aus mit betrügerischen Machenschaften.“
    „Dann wollen Sie also unbedingt glauben, ich hätte

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