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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Schwindlerin, wie Sie inzwischen wissen, aber ein wenig Mystifikation beeindruckt die Kunden, und ich wollte mich gut auf dem Markt platzieren. Es war ein kostspieliges Unterfangen, und ich hatte keinen Penny. Ein Freund empfahl mir besagte Geldverleihfirma. Ich stellte fest, dass die Leute dort diskret und außerordentlich kulant waren, was die Rückzahlung betraf. Und sie schröpften mich auch nicht, als es um die Zinsen ging.“
    Sie beugte sich vor und sah Bliss eindringlich an. „Es wäre das kleinere Übel, meinen Sie nicht? Im Vergleich zu diesem Mann, den Sie nicht heiraten wollen, und dem Bruder, der die Sorgen, die Sie sich um ihn machen, gar nicht wert ist! Sie müssen Ihr eigenes Leben führen, und keiner von beiden sollte in der Lage sein, über Sie zu bestimmen.“
    „Aber ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Schulden gemacht“, protestierte Bliss. Sie fand die Vorstellung verlockend auf der einen Seite und abschreckend auf der anderen. „Angenommen, ich könnte das Darlehen nicht zurückzahlen?“
    „Das ist dummes Zeug, Bliss.“ Madame sah leicht beleidigt aus. „Sie haben bei mir eine hervorragende Stellung, ich zahle Ihnen ein sehr gutes Gehalt – natürlich können Sie das Darlehen zurückzahlen. Wie ich Ihnen immer wieder sage, genießt diese Geldverleihfirma einen tadellosen Ruf. Hinzu kommt, dass ich Kundin bei ihnen war und mein Name Ihrem Gesuch zusätzliches Gewicht geben wird.“
    „Muss eine Frau denn nicht verheiratet sein, bevor sie sich an eine solche Stelle wenden kann?“
    „Heutzutage nicht mehr, mein Kind. Heute sind Frauen Menschen und keine Anhängsel des männlichen Geschlechts mehr, auch wenn einige von ihnen immer noch glauben, die Sklaverei sei noch nicht abgeschafft. Es hört sich so an, als würde dieser Magnat zu ihnen gehören. Was für eine ungeheure Dreistigkeit, Ihre Jugend und Unschuld gegen die Perfidie Ihres Bruders! Er muss ein grässliches Scheusal sein, auch wenn Sie menschenfreundlich genug bleiben, das Gegenteil zu beteuern.“
    „Er ist den Handel gewohnt“, sagte Bliss.
    „Und glaubt, mit Ihnen ein gutes Geschäft zu machen?“
    Bliss machte eine abwehrende Geste. „So ein Gewinn bin ich gar nicht – er ist sich über meine Gefühle für ihn durchaus im Klaren. Er weiß, dass sie kein bisschen schmeichelhaft sind.“
    „Das wird ihn kaum kümmern, wenn er so knallhart ist, wie Sie sagen.“ Madame senkte den Blick. „So, wie die Dinge liegen, wird er Sie zu seiner Sklavin machen. Und dass er Sie mit dem Geld gekauft hat, das ihr Bruder ihm unterschlagen hat, ist die Peitsche, mit der er Sie in Schach halten wird. Sie werden nie wieder Stolz empfinden können, ist Ihnen das klar?“
    „Natürlich.“ Bliss fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich komme mir vor wie in einem schlimmen Traum. Das alles scheint nicht wirklich zu sein und ist es doch.“
    „Genau deshalb lasse ich meine Kunden, ohne sie zu beunruhigen, in dem Glauben, dass der Teufel unter uns sein Unwesen treibt, immer bereit, neue Unruhe zu stiften. Ich fühle sehr stark, dass dieser Mann ein Fremder ist, denn Sie umgibt eine dunkle Aura, Bliss, wie von jemandem, der einen langen, dunklen Schatten wirft. Sie dürfen nicht unter seinen Einfluss geraten, hören Sie. Sonst sind Sie verloren!“
    „O, bitte“, Bliss sah erschrocken aus, „erzählen Sie mir das nicht alles …“
    „Es ist nur zu Ihrem Besten, mein Kind. Eine junge Frau wie Sie braucht Liebe und keine Gefangenschaft. In der westlichen Welt ist die Sklaverei mit Abraham Lincoln gestorben.“
    „Was soll ich tun? Er will am Donnerstagabend meine Antwort hören.“
    „Das werden Sie tun.“ Madame stand auf und ging hinüber zu der großen alten Anrichte, auf der ihre Handtasche lag. Sie öffnete sie und nahm ihre Brieftasche heraus. Darin befand sich eine Auswahl an Visitenkarten, auf die Geschäftsadressen und Telefonnummern gedruckt waren. Endlich fand sie das Gesuchte und brachte Bliss die Karte. Diese hatte einige Eselsohren und duftete nach dem Pfirsich-Gesichtspuder, der immer lose in der riesigen Lederhandtasche verstreut war.
    „Besuchen Sie diese Leute“, wies Madame sie an. „Nehmen Sie sich heute Nachmittag frei, Bliss, und leihen Sie sich genügend Geld, um Ihrem Bruder die Schiffsüberfahrt nach Australien bezahlen zu können. Australien ist ein raues Land und dürfte einen Mann aus ihm machen. Buchen Sie die Reise selbst, sonst gibt er das Geld vielleicht noch aus. Wählen Sie ein Schiff,

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