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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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legte Tansy mehrere Erdbeeren auf ihre Cornflakes und gab Joghurt darüber. In der Nacht hatte sie sich zum ersten Mal als begehrenswerte Frau gesehen, eine, die Leo dazu bringen konnte, die Beherrschung zu verlieren. Sie würde sich immer daran erinnern, dass Leo Dacre sie einmal begehrt hatte.
    Eine gemeinsame Zukunft war ausgeschlossen, doch in Tansys Misstrauen mischte sich eine schwache, ungebetene Hoffnung.
    „Du lächelst so selbstgefällig“, bemerkte Rick.
    Tansy wurde rot.
    „Oh, schon gut. Du brauchst es mir nicht zu sagen“, meinte er gelassen. „Ich finde es schon von allein heraus.“
    Das wäre möglich, wenn sie lange genug bliebe. Nur würde sie das nicht tun. Es war zu gefährlich. Sie würde von Leo abhängig werden, sich zu sehr nach seiner Leidenschaft sehnen. Und dieser ungewollten Hoffnung hatte Tansy nichts entgegenzusetzen.
    Nach dem Frühstück ging sie zurück in ihr Zimmer, aber dort wusste sie nichts mit sich anzufangen. Rick saß mit seiner Mutter auf der Terrasse, und Grace’ Miene verriet ihr, dass sie nicht willkommen war. Deshalb machte Tansy einen Spaziergang am Strand.
    Als sie zurückkehrte, saß Leo mit den anderen auf der Terrasse. Er erhob sich und zog Tansy einen Stuhl heraus, benahm sich ansonsten aber so kühl und gelassen, als wäre in der Nacht nichts zwischen ihnen geschehen.
    „Ricky erzählt uns gerade, wie du ihn aufgenommen hast“, sagte Leo.
    Sein Halbbruder wartete lächelnd, bis Tansy sich gesetzt hatte. „Sie hat mich am Bahnhof aufgelesen, mir einen Hamburger gekauft und mich gefragt, wo ich die Nacht verbringen werde. Und als ich herumstotterte und log, hat sie mich mit zu sich nach Hause genommen. Tansy hat mich vor einem Schicksal schlimmer als der Tod bewahrt.“
    Grace und Frankie blickten Rick verwirrt an, Leo ballte die Hände zu Fäusten.
    „Was meinst du damit?“, fragte Grace unsicher.
    Tansy warf Rick einen drohenden Blick zu. „Ihr Sohn hat sicher nicht …“
    „Hör auf, Tansy“, unterbrach er sie. „Es ist doch so. Wenn man auf der Straße überleben will, hat man zwei Möglichkeiten: entweder Stehlen oder Prostitution.“
    „Das reicht“, sagte Leo scharf.
    Rick schüttelte den Kopf.„Tut mir leid, nein. Tansy hat mich bei sich wohnen lassen und mich ernährt, obwohl sie selbst kaum genug zu essen hatte. Ich durfte sogar bleiben, nachdem ich ihr Geld gestohlen hatte, um mir Drogen zu kaufen.“
    Offenbar wusste Grace inzwischen über die Sucht ihres Sohnes Bescheid, aber jetzt sah sie trotzdem elend aus.
    „Tansy hat mir das Leben gerettet“,fuhr Rick rau fort.„Wenn ich nur die Wahl zwischen den beiden anderen Möglichkeiten gehabt hätte, ich glaube, ich hätte mich umgebracht.“
    „Nein!“, protestierte Grace leise.
    „Du regst deine Mutter auf, Ricky!“, sagte Leo schneidend.
    „Entschuldige, Mom. Ich bin jedoch der Meinung, ihr solltet wissen, was Tansy für mich getan hat.“ Rick nahm die Hand seiner Mutter und sprach entschlossen weiter. „Tansy hat mir Unterschlupf gewährt, und als ich ihr Geld stahl, war ich so angewidert von mir selbst, dass ich mich endlich mit meiner Sucht auseinandersetzte. Mir wurde klar, dass ich mit mir selbst fertig werden musste, und ich wusste, wo ich das lernen wollte. Ich habe mir Geld von Tansy geliehen, um auf die Südinsel zu fahren. Tansy hat fest daran geglaubt, dass ich es wirklich dafür und nicht für Drogen ausgeben würde, und deshalb bin ich tatsächlich in dieses Camp gegangen.“ Rick blickte trotzig seinen Bruder an.„Und ich habe ihr das Versprechen abgenommen, dir nicht zu verraten, wo ich bin.“
    „Warum? Du stellst mich als Unmensch hin, während ich nur wollte, dass du eine Therapie machst.“
    „Ja, ich weiß.“ Rick lächelte. „Mit dir und Mom als Aufpasser.“
    Leo sagte nichts, nur der Ausdruck in seinen Augen verriet, wie aufgewühlt er war.
    „Ich wollte es allein schaffen“, fuhr Rick fort. „Ihr begeistert euch für Leute mit Zeugnissen und Doktortiteln. Mitch hat nichts davon, nur den Wunsch, Menschen wie mir zu helfen, und die feste Überzeugung, dass es mit harter Arbeit gelingen kann. Es funktioniert. Wir haben uns dort die Seele aus dem Leib gearbeitet, und wenn wir völlig erschöpft waren, haben wir uns zusammengesetzt und geredet. Mitch war brutal! Solche Entschuldigungen wie ‚Meine Mutter hat mich einmal geschlagen, deshalb werde ich mit dem Leben nicht fertig‘ hat er nicht akzeptiert. Er hat uns gleich zu Anfang gesagt, wir seien

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