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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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allein auf der Welt, niemand werde sich in hundert Jahren an uns erinnern, und was wir aus unserem Leben machen, sei gänzlich unsere eigene Sache. Und wenn wir an einer Überdosis stürben, würden wir nur irgendjemand sein, der die Ressourcen der Erde verschwendet hat.“
    „Das hört sich schrecklich an!“, rief Grace empört.
    „Okay, liebenswürdig ist Mitch nicht gerade“, meinte Rick trocken, „aber er hat mit dem Selbstmitleid aufgeräumt – dem bisschen, das noch übrig war, nachdem sich Tansy mit mir abgegeben hatte.“
    Grace sah Tansy an, und die Miene der älteren Frau war sehr aufschlussreich. Einerseits war Grace froh, dass sie, Tansy, für Rick da gewesen war, andererseits war sie beinahe böse. Tansy verstand das. Es musste ein schwerer Schlag für Mrs. Dacre sein, dass ihr Sohn nicht zu ihr gekommen war, als er Hilfe gebraucht hatte.
    Mit unbewegter Miene lehnte sich Leo zurück.
    Tansy warf ihm einen flüchtigen Blick zu und schaute dann wieder Rick an.
    „Sobald das Selbstmitleid aus dem Weg war, mussten wir uns mit der Frage auseinandersetzen, warum wir süchtig geworden waren“, sagte Rick. „Und das war grausam, wahrscheinlich die demütigendste Erfahrung meines Lebens.“
    „Und warum?“, fragte Grace. „Was haben wir falsch gemacht?“
    „Nichts“, erwiderte Rick. „Ich war zu schwach, um zu begreifen, dass ich nicht mit Leo mithalten kann, und zu ichbezogen, um etwas dagegen zu tun. Deshalb habe ich ihm, dir, der Schule, der Gesellschaft und Gott die Schuld gegeben, wenn in meinem Leben etwas schiefging, anstatt zu akzeptieren, dass es allein meine Sache war. Ich dachte, die Welt würde mir schulden, was ich nicht bekam: Respekt, Bewunderung und Hochschätzung. Dass man sich solche Dinge verdienen muss, gleichgültig, wer man ist, habe ich nicht erkannt.“
    Ein seltsames kurzes Schweigen folgte. Grace blickte unsicher von ihrem Sohn zu Leo und wieder zu Rick.
    „Eingesehen habe ich es, weil ich zwei Monate bei Tansy gewohnt habe“, fuhr er fort. „Sie hat mit nichts angefangen und gearbeitet wie verrückt, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt ist. Anstatt etwas von anderen oder der Welt zu erwarten, nimmt sie sich etwas vor und gibt nicht auf, bis sie es geschafft hat.“
    Tansy wurde rot. „Es hilft, wenn man zielstrebig ist“, sagte sie betont locker.
    „Vielleicht. Du widmest dein Leben der Musik, und eine solche Hingabe wünsche ich mir auch. Ich habe noch nie einen Menschen so sehr bewundert wie dich.“
    Nicht gerade die netteste Bemerkung, die Rick hätte machen können. Steif sagte Grace: „Nun, ich bin Ihnen äußerst dankbar für das, was Sie getan haben, Tansy. Aber warum hast du nicht mit uns darüber gesprochen, Ricky?“
    „Ich habe mich geschämt. Und ich musste allein damit fertig werden, um zu beweisen, dass ich es kann. Es war ein Test.“
    „Aber …“
    Leo unterbrach seine Stiefmutter. „Du magst keine besonders hohe Meinung von dir selbst gehabt haben, Rick, und vielleicht haben wir dich wie ein Kind behandelt, als du schon lange keins mehr warst. Ich denke, jetzt hast du allen, besonders dir selbst, bewiesen, dass du erwachsen bist.“
    „Danke, Leo.“ Ricks Miene verriet, wie viel ihm die Worte seines Halbbruders bedeuteten.

8. KAPITEL
    Es war ein bewegender Augenblick. Tansy hatte das Gefühl, dass sie die Familie jetzt allein lassen musste, und stand auf.
    Doch Leo erhob sich ebenfalls.„Entschuldigt uns bitte. Tansy und ich haben ein paar Dinge zu besprechen.“
    Sie ging mit ihm in sein Büro. Da sie wusste, worüber er mit ihr reden wollte, schnitt sie das Thema selbst an. „Du hast gesagt, ich könne heute abreisen.“
    „Tut mir leid“, erwiderte er kühl, „ich habe heute Morgen einen Anruf bekommen und musste sofort nach Auckland, um mich mit einem Mann zu unterhalten, der höchstwahrscheinlich seine Frau umgebracht hat. Reicht morgen? Ich fahre dich in die Stadt und setze dich in ein Flugzeug.“
    „Der Bus genügt“, widersprach Tansy, die plötzlich furchtbar niedergeschlagen war. Albern. Abgesehen von Sex hatten Leo und sie nichts gemeinsam. Also warum war sie so verbittert, als wäre sie verraten worden?
    „Ich setze dich in ein Flugzeug“, wiederholte Leo ruhig.
    Aber Tansy spürte, dass er wütend war. „Ich will dir nicht mehr Kosten verursachen als unbedingt nötig“, meinte sie verächtlich.
    „Ja, das hast du bereits deutlich klargemacht. Die wenigen Sachen, die du dich zu tragen herablässt, habe ich

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