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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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zu werden ist ein Berufsrisiko, mit dem ich spielend fertig werde. Wenn das eine Entschuldigung war, muss ich sagen, dass ich schon bessere gehört habe.“
    „Das war es nicht“, informierte er sie unverblümt. „Vielleicht war ich etwas durcheinander. Aber Sie provozieren mich und greifen mich an seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben. Sicher ist Ihnen klar, dass ich kein Mann bin, der das mit sich machen lässt.“
    Frankie schnappte empört nach Luft.
    „Das ist doch die Höhe!“, rief sie. „Wenn ich Sie tatsächlich provoziert habe, wie Sie behaupten, dann nur als Reaktion auf Ihr frauenfeindliches Verhalten. Jedenfalls gibt es Ihnen nicht das Recht, mich … mich anzugreifen!“
    Zu ihrem Ärger lachte Julian.
    „Wenn Sie für Gleichberechtigung sind, seien Sie fair! Wenn Sie tatsächlich der Meinung gewesen wären, dass ich Sie angreife, hätten Sie sich zur Wehr setzen können“, meinte er amüsiert.
    „Das war wohl kaum möglich“, protestierte sie und rieb sich die schmerzenden Handgelenke. „Sie sind sich Ihrer körperlichen Überlegenheit vielleicht nicht bewusst. Jedenfalls bin ich froh, dass ich Ihnen nicht begegnet bin, als Sie noch eine gute Kondition hatten.“
    Der Ausdruck in seinen Augen gab ihr deutlich zu verstehen, dass so etwas nie passiert wäre, wenn sie ihm früher begegnet wäre. Julian wäre niemals auch nur auf die Idee gekommen, sie zu küssen, weil er Alison gehabt hatte. Er wäre ein selbstbewusster Mann gewesen.
    Julian hatte recht. Sie hatte ihn mit ihrem scharfen Verstand bekämpft, doch sobald er sie in die Arme genommen hatte, war jeglicher Widerstand dahingeschmolzen. Allerdings hatte er sich eher aus Wut als aus Leidenschaft dazu hinreißen lassen. Und wahrscheinlich ist es lange her, dass er überhaupt eine Frau berührt hat, dachte Frankie, als sie sich daran erinnerte, wie wild sein Kuss gewesen war. Die Erkenntnis, nur ein Ventil für seine Begierde gewesen zu sein, beschämte sie.
    Julian seufzte, als hätte er keine Lust, sich länger damit auseinanderzusetzen.
    „Wenn Sie damit sagen wollen, dass das nie wieder passieren soll, können Sie beruhigt sein“, verkündete er entschlossen. „Ich kann Ihnen mein Wort darauf geben, obwohl Sie mir jetzt sicher nicht mehr vertrauen. Vielleicht haben Sie recht, aber ich kann es nicht ändern.“
    Hinter seiner schroffen Art verbargen sich Enttäuschung, Desillusionierung und das Hadern mit einem ungerechten Schicksal. Außerdem steckte dahinter der unbedingte Wille, es allein zu schaffen – ohne die Hilfe oder das Mitgefühl anderer.
    Julian Tarrant würde überleben. Doch war das alles, worauf er hoffen konnte?
    Frankie blieb noch einen Tag in Südfrankreich. Erst am darauffolgenden Morgen, dem Tag ihrer Abreise, wagte sie es, wieder über Julians Tagebuch zu sprechen.
    Sie traf Julian im Gartenhaus an, wo er an seinem Schreibtisch saß und arbeitete. Als sie den Raum betrat, schaute er auf und ließ den Blick über ihr maßgeschneidertes Kostüm und die kleine Reisetasche über ihrer Schulter schweifen.
    „Sie fahren also?“, fragte er mit ausdrucksloser Stimme.
    „Ja“, erwiderte sie genauso distanziert. Am Vortag hatte sie nur deswegen mit ihm zusammenarbeiten können, weil sie in stillschweigender Übereinkunft nicht darüber gesprochen hatten, was vorher passiert war. Sie waren einander höflich, aber kühl begegnet und hatten beide gewusst, dass das die einzige Möglichkeit war.
    Dennoch war es zwecklos, vorzutäuschen, dass nichts vorgefallen war und die subtile Spannung, die zwischen ihnen lag, sich nicht ebenso plötzlich wie heftig entladen hatte. Frankie konnte nicht vergessen, wie brutal Julian sie geküsst und wie leidenschaftlich sie darauf reagiert hatte.
    Da er nicht darüber geredet hatte und es sicher auch nie tun würde, würde sie wohl nie erfahren, wie er über diesen Zwischenfall dachte.
    „Ich schätze, dass Sie jetzt gut vorankommen. Wenn Sie aber Probleme oder Fragen haben, können Sie mich jederzeit anrufen“, sagte sie. „Haben Sie vor, länger hierzubleiben?“
    „Ich habe keine Ahnung, Frankie. Das hängt von … vielen Dingen ab.“ Offenbar war er der Ansicht, dass es sie nichts angehe, was diese Dinge waren. „Also … ich wünsche Ihnen einen guten Flug“, fügte er betont abweisend hinzu.
    Frankie zögerte lediglich einige Sekunden. Obwohl Julian oft genug seine Wut an ihr ausgelassen hatte, wollte sie nicht abreisen, ohne ausgesprochen zu haben, was sie so

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