Romana Exklusiv 0188
hoffe, dass du dich durch uns nicht gehemmt fühlst“, sagte Bettina. Dann erklärte sie Gianni: „Sie war immer ein bisschen züchtig.“
„Ach wirklich? Das Wort würde ich für sie nicht verwenden.“
„Lassen wir sie in Ruhe auspacken“, drängte Jillian, als die Diener das Gepäck brachten.
Gianni legte einen Arm um ihre Schultern und ging mit ihr zur Tür. „Kommt nach unten, wenn ihr euch eingerichtet habt, und dann schmieden wir Pläne für den Abend.“
Als sie außer Hörweite waren, sagte sie: „Ich weiß zu schätzen, was du für mich tust, aber du trägst ein bisschen zu dick auf.“
„Ich war nur ehrlich. Wie kann ich dich nach letzter Nacht für züchtig halten?“
Silbriger Mondschein und das sanfte Plätschern des Kanals waren durch die Fenster gedrungen, während sie sich innig geliebt hatten. Völlig ungehemmt hatte Jillian seinen Körper beinahe gierig erforscht und aufreizend liebkost.
„Ein Gentleman erinnert eine Dame nicht an ihr liederliches Verhalten.“
„So würde ich es nicht nennen.“ Er zog sie in die Arme und küsste sie sanft. „Du warst aufregend und unwiderstehlich. Du verzauberst unsere gemeinsamen Nächte.“
Aus Angst, ihm ihre Liebe zu verraten, lachte sie und entgegnete: „Du kannst trotzdem nicht die ganze Nacht bei mir bleiben, solange Bettina und David hier sind.“
„Glaubst du wirklich, dass sie es missbilligen würden?“
„Nein, aber es würde mich in Verlegenheit bringen.“
Er seufzte. „Also gut. Ich werde mich fügen – solange ich ein Besuchsrecht habe.“
„Ich wäre sehr enttäuscht, wenn du es nicht nutzt.“
„Darüber wirst du dir niemals Gedanken machen müssen.“
Jillian kehrte gerade aus dem Büro in ihr Zimmer zurück, als Bettina sie vom Flur her rief.
„Ich habe an sämtliche Türen geklopft auf der Suche nach dir. Ich habe vergessen zu fragen, wo Giannis Räume sind.“ Bettina trat ein und blickte sich verblüfft um. „Ich dachte, er hätte eine Suite wie unsere, nur noch viel größer.“
„Das hat er auch. Dieses Zimmer benutze ich, wenn wir spät nach Hause kommen und mir nicht danach zumute ist, ins Hotel zurückzugehen. Solange ihr da seid, werde ich hierbleiben.“
„Du lebst nicht mit Gianni zusammen? Du musst ja verrückt sein!“
„Nein, im Gegenteil. Es ist sehr vernünftig. Wir haben beschlossen, nichts zu überstürzen.“
„Das klingt eher nach deiner Entscheidung, nicht nach seiner. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann wie Gianni einer solchen Regelung freiwillig zustimmt.“
„Kommt er dir etwa wie ein Mann vor, der sich befehlen lässt?“
„Nein“, gestand Bettina ein. „Aber wenn ich mit einem
Mann wie ihm verlobt wäre, würde ich bestimmt nicht allein schlafen. Was für ein toller Typ! Ich wette, er ist auch ein umwerfender Liebhaber.“
„Falls du auf Details aus bist, vergiss es. Und dadurch bin ich nicht züchtig, sondern nur verschwiegen.“
„Wann bist du so verschwiegen geworden? Wir haben uns früher immer alles über die Männer in unserem Leben erzählt.“
Damals hatte ich auch noch nicht so viel zu erzählen, dachte Jillian.
„Warum habt ihr eigentlich die Hochzeit verschoben? Ihr seid offensichtlich verrückt nacheinander.“
„Eine Ehe bedeutet wesentlich mehr als nur Sex“, erklärte Jillian. „Man muss auch in anderer Hinsicht zusammenpassen. Zwischen Giannis Herkunft und meiner liegen Welten. Ich weiß nicht, ob ich mich an seinen Lebensstil anpassen kann.“
„Tja, im Luxus zu leben und sich von einer Dienerschar bedienen zu lassen, könnte sich allerdings als echt hart erweisen. Ich kann verstehen, dass es dich unglücklich machen könnte.“
„Ich würde außerdem in einem fremden Land leben, fort von allem, was mir vertraut ist. Große Häuser und vornehme Partys klingen aufregend, aber was ist, wenn ich nicht in diese gehobenen Kreise passe?“
„Ich kann mir vorstellen, dass es gewöhnungsbedürftig ist, aber damit wirst du bestimmt fertig. Du konntest schon immer gut mit Leuten umgehen, und wenn du Heimweh bekommst, kannst du jederzeit nach Hause zu Besuch kommen.“
„Das klingt alles so einfach, aber ich möchte ganz sicher sein. Deswegen haben Gianni und ich unsere Verlobung noch nicht angekündigt. Ich möchte dich bitten, es nicht zu erwähnen, falls wir Freunde von ihm treffen sollten.“ Jillian hoffte, dass es wie eine unwichtige Bitte klang.
„Aber ihr hättet doch beinahe geheiratet. Waren seine Freunde denn nicht zur
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