Romana Exklusiv 0188
Hochzeit eingeladen?“
„Nein. Wir wollten uns in aller Stille trauen lassen und es später bei einem Empfang bekannt geben.“
„Und was ist mit seiner Familie? Du hast erwähnt, dass er eine Schwester hat.“
„Er hat es ihr auch nicht gesagt. Sie ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.“
„Aha“, murmelte Bettina nachdenklich.
„Es ist nichts weiter dabei, wenn es jemand herausfindet“, behauptete Jillian. „Bestimmt werden wir nach dem Maskenball dazu kommen, einen Termin festzusetzen. Gianni und ich möchten nur vermeiden, dass uns jeder mit Fragen über das große Ereignis bombardiert.“
„Wenn du meinst“, sagte Bettina, doch es klang keineswegs überzeugt.
9. KAPITEL
Gianni hatte eine wundervolle Woche für Bettina und David geplant. Er führte sie in die Basilika am Markusplatz und zeigte ihnen das atemberaubende Altarblatt, das mit über zweitausend Juwelen besetzt war.
Sie spazierten über die Seufzerbrücke, und er erklärte, dass der Name daher rührte, dass sie das Gericht und das Gefängnis miteinander verband. Er berichtete auch, was die Reiseführer zumeist ausließen: dass Casanova einmal dort gefangen gehalten worden, aber entkommen war.
Als ihre Füße protestierten und ihre Köpfe voll von all den einzigartigen Sehenswürdigkeiten waren, führte Gianni sie in ein exklusives Restaurant. Sie tranken Wein und aßen ortsübliche Spezialitäten wie winzige, in Teig gebackene Fische.
„Es ist so fantastisch“, schwärmte Bettina. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir jemals für alles danken kann, was du für uns getan hast.“
„Es war wirklich großartig“, pflichtete David ihr bei.
„Eure Freude hat diese Woche auch für uns zu etwas Besonderem werden lassen, nicht wahr, meine Liebe?“ Gianni küsste Jillian auf die Wange.
„Ja. Ich wünschte, es müsste nicht enden.“ Noch mehr wünschte sie, dass er es ernst meinte, wenn er sie meine Liebe nannte.
„Ich will noch nicht an die Abreise denken“, erklärte Bettina. „Uns bleiben immer noch ein paar Tage.“
„Und vergiss nicht den Maskenball“, sagte Jillian. „Wie wäre das als großes Finale?“
„Ich bin froh, dass du mich daran erinnerst“, warf Gianni ein. „Wir sollten uns um die Kostüme kümmern. Habt ihr euch schon überlegt, was ihr anziehen wollt?“
David grinste. „Wie wäre es, wenn Betts und ich als Adam und Eva kommen? Wir brauchten nur große Feigenblätter.“
„Ich habe irgendwo gelesen, dass Feigenblätter in dieser Saison out sind“, entgegnete Bettina. „Gewänder aus Satin und gepuderte Perücken sind angesagt.“
„Mich kriegst du nicht in diese Knickerbocker“, erklärte David nachdrücklich.
„Als was möchtest du gern gehen?“, erkundigte sich Gianni bei Jillian.
„Aschenputtel wäre angemessen.“ Mit dem Ball endeten auch ihre romantischen Träume von der Zukunft. Sie hatte keinen Vorwand mehr zu bleiben, wenn Giannis Sekretärin an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte.
„Woher sollte irgendjemand wissen, dass du Aschenputtel bist?“, widersprach Bettina. „Du würdest einfach wie eine Frau in einem Ballkleid aussehen – es sei denn, du weißt, wo du gläserne Schuhe auftreiben kannst.“
„Warum warten wir nicht einfach ab, was der Kostümverleih zu bieten hat?“, schlug Gianni vor. „Wir fahren gleich mal vorbei.“
Die Auswahl der Kostüme dauerte wesentlich länger als erwartet, denn Bettina probierte mindestens ein Dutzend Outfits.
„Jetzt entscheide dich schon!“, drängte David. „Es geht doch nur um eine Party.“
„Er hat recht“, warf Jillian ein.
„Du kannst es dir leisten, ungeduldig zu sein“, entgegnete Bettina gekränkt. „Du hast ja sofort das perfekte Kostüm gefunden.“
„Du kannst es haben, wenn du willst. Hauptsache, wir kommen hier raus. Ich habe in einer halben Stunde einen Termin mit dem Floristen.“
„Okay, okay. Dann gehe ich als Seiltänzerin und David als Löwenbändiger.“
„Dafür habe ich doch schon vor einer Stunde plädiert!“, rief David.
„Lass dir einen guten Rat geben“, meinte Gianni schmunzelnd. „Widersprich nicht, wenn du deinen Kopf durchgesetzt hast.“
Jillian erreichte das Büro wenige Minuten vor ihrem Termin. Ihr blieb gerade noch Zeit, den Anrufbeantworter abzuhören. Giannis Sekretärin hatte zwei Mal angerufen und dringend um einen Rückruf gebeten.
Bevor sie ihn davon unterrichten konnte, traf der Florist ein, und sie musste ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit widmen. Einige
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