Romana Exklusiv 0188
Berührung seiner Schenkel und die Wärme seiner Hände durch den dünnen Chiffon riefen Verlangen in ihr hervor.
Als das Orchester eine Pause einlegte, wurde Gianni von seinen Freunden umringt. Sie schlüpfte davon, um sich zu vergewissern, dass hinter den Kulissen alles glatt lief.
Sie warf einen Blick in die Küche, in der es chaotisch aussah. Doch das hervorragend geschulte Personal wusste genau, was zu tun war, und brauchte keine Anweisungen von ihr.
Als sie sich der Treppe zuwandte, sah sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung in einem der Empfangsräume. Sie ging nachsehen und fand einen als Mönch verkleideten Mann mit einer Kapuze auf dem Kopf, die sein Gesicht verbarg. Lächelnd trat sie zu ihm. „Suchen Sie jemanden? Das Haus ist so groß, dass man sich leicht verirrt.“
„Ja. Ich sollte meine Frau hier treffen. Aber ich kann sie nicht finden.“
„Wahrscheinlich hatte sie keine Lust mehr zu warten. Das Getümmel findet oben statt. Ich bringe Sie gern hinauf.“
„Das wäre nett. Ich wollte den Ballsaal nicht allein betreten.“
„Das kann ich verstehen. Bei so großen Festen hat man das Gefühl, dass man von allen angestarrt wird. Aber offensichtlich hat Ihre Frau dieses Gefühl nicht.“
„Anscheinend nicht.“ Als sie den Ballsaal erreichten, sagte er: „Ich will Sie nicht von der Feier abhalten. Ich sehe mich allein nach ihr um.“
Jillian widersprach nicht. Sie ließ ihn stehen und suchte Alfredo, den Sicherheitschef. Sie berichtete ihm von dem verdächtigen Mann in der Mönchskutte. Gemeinsam hielten sie nach ihm Ausschau und erblickten ihn, als er gerade einer älteren Frau die reich beringte Hand küsste.
Alfredo trat zu ihm und packte ihn fest am Arm. „Ach, da ist ja mein alter Freund Nick! Welche Überraschung!“
„Ich fürchte, Sie irren sich. Mein Name lautet Hans von Hofstein.“
„Es ist erstaunlich, wie sehr Sie Nick gleichen.“ Alfredo gab einem seiner Männer ein Zeichen. „Gehen wir doch hinaus und besprechen es in Ruhe.“
„Ein andermal“, wehrte der Mann ab. „Ich habe gerade diese charmante Lady um einen Tanz gebeten.“
Die ältere Frau runzelte verwirrt die Stirn. „Darf ich fragen, was das alles zu bedeuten hat?“
Als Nick den anderen Wachmann nahen sah, verbeugte er sich vor ihr. „Verzeihen Sie mir, aber ich fürchte, wir werden unseren Tanz verschieben müssen.“
Jillian begleitete die Männer auf den Korridor. Alfredo tastete den Mann ab und fand in dessen Hosentaschen einen riesigen Diamantring und ein mit Saphiren besetztes Armband.
„Wie hat er das so schnell stehlen können?“, fragte Jillian fassungslos. „Ich habe ihn nur ganz kurz allein gelassen.“
„Ein Profi ist äußerst schnell und geschickt.“
„Ich kann nicht glauben, dass er den Schmuck stehlen konnte, ohne dass die Betroffene etwas gemerkt hat.“
Nick grinste. „Glauben Sie es. Hätten Sie mir noch fünfzehn Minuten gegeben, wäre ich mit einer prachtvollen Smaragdkette verschwunden. Ich war gerade dabei, mich zu ihr vorzuarbeiten.“
„Die Frau, bei der wir ihn gefunden haben, ist gerade noch davongekommen“, sagte Alfredo. „Nach dem Tanz hätte ihr mindestens einer der riesigen Ringe gefehlt. Sie haben gute Arbeit geleistet, Miss Colby. Ohne Sie wäre dieser Kerl mit Juwelen im Wert von über einer Million Dollar davongekommen.“
Während Nick Handschellen angelegt wurden, fragte er Jillian: „Wodurch habe ich mich verraten?“
„Zum einen durch die Turnschuhe. Sie hätten Sandalen tragen müssen. Und die Jeans unter der Kutte haben ebenfalls meinen Verdacht erregt.“
Gianni kam aus dem Ballsaal, als Nick gerade die Treppe hinuntergeführt wurde. „Was geht hier vor?“
Alfredo erklärte es ihm und fügte hinzu: „Dieser Dieb ist äußerst geschickt und potenziell gefährlich. Sie können sehr stolz auf diese Lady sein.“
„Von jetzt an bist du nur noch Gast auf dieser Party“, entschied Gianni, als sie in den Ballsaal zurückkehrten. „Ich will nicht, dass du dich weiter in Gefahr begibst.“
„Alfredo hat übertrieben“, wandte Jillian ein. „Juwelendiebe sind nicht gewalttätig.“
„Seit wann bist du eine Autorität auf dem Gebiet des Verbrechens?“ Er hob ihr Kinn und blickte ihr tief in die Augen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll, falls dir etwas zustößt.“
Sie waren zu sehr miteinander beschäftigt, um zu bemerken, dass Sylvie sie mit äußerst frostiger Miene beobachtete.
Der Rest des Abends verging wie im Fluge.
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