Romana Exklusiv 0188
bist.“
„Ich habe dir schon gesagt, dass hier nicht der richtige Ort ist. Schließlich liegt mir nicht daran, dass die ganze Stadt erfährt, was ich zu sagen habe. Mein Wagen steht gleich dort drüben. Ich schlage vor, dass wir zu unserem Haus fahren.“
„Nein, das will ich auf keinen Fall.“
Jede Minute, die sie noch miteinander verbrachten, würde die Dinge nur noch schwieriger machen. War es da nicht das Beste, ihrer Beziehung gleich ein Ende zu setzen? Worauf wartete Luis da noch?
„Isabelle, ich bitte dich … Es kann dir doch auch nicht recht sein, wenn wir hier noch weiterhin Aufsehen erregen. Also komm, lass uns fahren.“
„Ich weiß nicht recht, Luis. Kann ich dir wirklich vertrauen?“
„Du hast mein Wort, Isabelle, ich möchte mit dir reden, das ist alles.“
„Genau das ist es ja, was mir Sorgen macht. Ich möchte erst wissen, warum es dir auf einmal so wichtig ist, mit mir zu reden. Das kommt mir komisch vor.“
„Ganz wie du willst.“ Er hatte einen Schritt auf sie zu gemacht und sie beim Unterarm gepackt. Sein Blick hatte einen eindringlichen Ausdruck angenommen, und seine Stimme war gespannt, als er sagte: „Es betrifft unsere Ehe. Ich bin hierhergekommen, da ich …“
„Da du mit der Scheidung einverstanden bist“, platzte Isabelle heraus.
„Nein, du täuschst dich gewaltig. Ich bin hier, um dich darum zu bitten, mit mir nach Andalusien zu kommen.“
2. KAPITEL
Isabelle hatte das Gefühl, dass sich alles um sie drehte, so sehr schwindelte ihr. Es dauerte eine Weile, bis sie langsam begriff, was Luis gesagt hatte, dann fragte sie ungläubig: „Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder?“
„Doch, Isabelle, ich mache keine Witze. Und ich möchte wirklich, dass du mit mir nach Spanien kommst.“
„Aber … aber das ist doch unmöglich“, stammelte sie.
Luis seufzte auf. „Ich wüsste nicht, was daran so ausgeschlossen sein soll, schließlich bist du meine Frau. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert.“ Isabelle aber starrte ihn immer noch an, als könnte sie kein einziges Wort glauben. Das Blut war ihr aus den Wangen gewichen, und beinah sah es so aus, als würde sie ohnmächtig werden.
Langsam aber schien Luis mit der Geduld am Ende zu sein. Er stieß hervor: „Isabelle, ich denke, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt. Hast du mich verstanden?“
„Ja, das habe ich“, platzte sie heraus. „Aber das heißt noch lange nicht, dass ich mit dir einverstanden bin. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, welchen Grund es für dich geben sollte, wieder mit mir leben zu wollen. Und dann auch noch in Andalusien.“ Sie bemerkte, wie ein Muskel auf Luis’ Wange zuckte.
Auch ihm schien diese Unterhaltung alles andere als leichtzufallen. Leise sagte er: „Weil ich dich brauche, Isabelle.“
Er ertrug es selbst kaum, ihr das zu sagen. Es hatte ihn schon unglaubliche Überwindung gekostet, hierher nach York zu kommen, um Isabelle zu bitten, ihn nach Hause zu begleiten. Sie aber machte es ihm nicht gerade einfach. Zweifelnd fragte sie: „Warum, Luis? Ich verstehe das einfach nicht.“
„Muss ich es dir wirklich erklären?“
„Ja, natürlich. Wenn wir uns nicht gründlich aussprechen, sehe ich wirklich nicht, wie ich deinem Vorschlag zustimmen könnte. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das für mich wie aus heiterem Himmel kommt, da brauche ich auch ein wenig Zeit.“
„Einverstanden. Aber dann fahren wir zu unserem Haus.“
„Nein“, rief Isabelle aus. Das hatte sie nun wirklich nicht gewollt.
„Ich bleibe hier aber nicht länger auf der Straße stehen. Abgesehen davon, dass wir uns noch lächerlich machen, finde ich es trotz der Sonne noch recht frisch. Bei euch im Norden wird es ja nie so warm wie bei uns. Daran werde ich mich wohl niemals gewöhnen können. Also, kommst du jetzt mit?“
Isabelle erzitterte von Kopf bis Fuß.Vielleicht übertrieb sie ein wenig, doch ihr lag wirklich daran, Luis zu zeigen, wie schwer es ihr fiel, ihm nachzugeben. Er aber bedachte sie mit einem höchst erotischen Blick, wobei ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel umspielte. „Mir ist wirklich kalt“, sagte er, und es klang beinah wie eine Anspielung darauf, dass er sich nach einem heißen Flirt sehnte. Er war eben ein richtiger Südländer. Luis war in Andalusien geboren, und alles an ihm zeigte das spanische Temperament. Die singende Stimme, die ausladenden Gesten, das feine Lachen in seinem Blick. Isabelle lief ein Schauer über den Rücken.
Luis
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