Romana Exklusiv 0188
verlobt.“
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich damit einverstanden bin.“
„Ja, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass dir wieder Zweifel kommen.“
„Wenn ich Zweifel habe, dann nicht daran“, erwiderte Isabelle.
Luis schaute sie lange nachdenklich an. Dann fragte er: „Was meinst du genau, Isabelle? Soll ich meinen Eltern etwa die ganze Wahrheit erzählen?“ Auf einmal hatte sein Gesicht einen düsteren Ausdruck angenommen. „Ich glaube kaum, dass es sie freuen wird, wenn sie erfahren müssen, dass wir schon verheiratet sind.“ Er machte eine Pause, dann platzte er heraus: „Und dass ich dich nur wenige Wochen nach der Hochzeit mit einem anderen Mann im Bett überrascht habe.“
„Ich habe dir mehr als ein Mal gesagt, dass …“
„Sicher, aber es tut mir leid, Isabelle, ich kann dir einfach nicht glauben.“
Plötzlich hatte sich tiefe Bitterkeit in seine Stimme gelegt. Es wurde nur zu deutlich, dass die Wunde auch nach all den Jahren nicht verheilt war. Eben noch hatte er sich fröhlich und zärtlich gezeigt, jetzt aber war die Stimmung ins genaue Gegenteil umgeschlagen. „Du kannst mir viel erzählen, aber ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen.“
„Du bildest dir nur etwas ein, was es niemals gegeben hat, Luis.“ Wütend blitzte es in seinen Augen auf, und er gab scharf zurück: „Lag Rob Michaels neben dir im Bett oder nicht?“
„Ja. Aber mehr war da nicht.“
Isabelles Stimme war zu einem leisen Flüstern geworden. Es blieb ihr doch nichts anderes, als die Wahrheit einzugestehen, auch wenn sie selbst nicht verstand, wie es dazu gekommen war. Als sie aufgewacht war, hatte sie Rob Michaels neben sich liegen gesehen. Am Vorabend war sie früh zu Bett gegangen, da sie eine starke Erkältung gehabt hatte. Die Medikamente hatten eine einschläfernde Wirkung gehabt, und kaum hatte Isabelle sich unter die dicke Decke gekuschelt, als sie auch schon eingeschlafen war. Am Morgen lag dann Rob Michaels neben ihr. Doch bevor sie noch dazu gekommen war, ihn zu fragen, was er dort trieb, war ihr Leben von Grund auf zerstört gewesen.
Als Isabelle jetzt wieder daran dachte, wie wütend Luis ausgesehen hatte, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Zunächst hatte sie nur gehört, wie die Tür aufging. Dann das Geräusch von Schritten, die sich näherten. Und plötzlich war das Licht angegangen. In der offenen Tür hatte Luis gestanden und ungläubig zum Bett herübergestarrt. Und dann war es zu einer wahren Explosion gekommen. Weder Isabelle noch Luis hatten sich jemals wieder davon erholt. Auch jetzt noch schmerzte die Wunde.
Bitter fragte Luis: „Wenn du damals so gut geschauspielert hast, warum macht es dir dann heute solche Sorgen, meinen Eltern eine kleine Komödie vorzuspielen, damit sie glücklich sind?“
„Ich habe niemals gelogen“, gab Isabelle hoffnungslos zurück. Würde Luis ihr denn niemals glauben? Das Blut war ihr aus den Wangen gewichen, und die sonst so fröhlichen Augen lagen in dunklen Höhlen.
Luis sah natürlich genau, wie schlecht Isabelle sich fühlte. Doch auch ihm ging es nicht besser. Warum sollte er da Rücksicht auf sie nehmen? Unbarmherzig machte er weiter: „Und dabei hattest du mir Treue bis an das Ende deiner Tage geschworen. Aber es waren nur wenige Wochen vergangen, und schon hattest du dich mit einem anderen Mann eingelassen.“
„Das habe ich nicht. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass nichts zwischen Rob und mir gewesen ist.“
Isabelle schüttelte traurig den Kopf. Nachdem die erste Wut verflogen war, hatte Luis sich ruhiger gezeigt. Doch das änderte nichts daran, dass er jedes Vertrauen in sie verloren hatte. Und auch jetzt wurde erneut deutlich, dass sie niemals mehr miteinander glücklich werden konnten, wenn es ihnen nicht gelang, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.
„Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass ich nicht mit Rob geschlafen habe. Bitte, Luis, warum kannst du mir denn nicht glauben?“
Luis schaute Isabelle lange an. Es sah ganz so aus, als versuchte er, ihr Vertrauen zu schenken, doch dann senkte er den Blick und erklärte leise: „Es tut mir leid, aber ich kann einfach nicht vergessen, was ich gesehen habe. Das ist stärker als alle Worte.“
Doch was änderte es, wenn es ihm leidtat? Ob er sich nun kühl distanziert zeigte oder betonte, dass er es bedauerte, für Isabelle kam es leider auf das Gleiche hinaus.
Noch einmal machte sie einen Versuch, Luis die Lage zu erklären. „Ich hatte
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