Romana Exklusiv 0188
eine schwere Erkältung. Catalina hat mir ein Medikament gegeben, und ich bin gleich ins Bett gegangen. Dann kann ich mich erst wieder daran erinnern, dass ich neben Rob aufgewacht bin. Und wenige Augenblicke später bist du dann ins Zimmer gekommen.“
„Aber findest du es nicht merkwürdig, dass das Zimmer abgeschlossen war? Ich musste ja zur Rezeption gehen und mir den Zweitschlüssel holen.“
„Rob muss die Tür abgeschlossen haben, wer soll es sonst gewesen sein?“
„Vielleicht. Aber wie ist er zu dir ins Zimmer hereingekommen?“
„Ich weiß es nicht!“, rief Isabelle verzweifelt aus und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
Verzweifelt sprang sie auf und lief nervös auf und ab. Immer wieder hatte sie sich die gleichen Fragen gestellt, doch es war ihr einfach nicht gelungen, eine Antwort darauf zu finden. Das Einzige, was sie mit Sicherheit wusste, war, dass nichts zwischen ihr und Rob Michaels geschehen war.
Dann aber musste sie sich unwillkürlich eine andere Frage stellen: Würde sie Luis glauben, wenn er ihr solch eine Geschichte erzählen würde? Wie hätte sie reagiert, wenn sie spät von einer anstrengenden Reise zurückgekommen wäre, um Luis mit einer anderen Frau im Bett zu finden? Catalina hätte sich sicher nicht lange bitten lassen müssen. Und hätte Luis sie dann davon überzeugen können, dass er keine Affäre mit Isabelles Nebenbuhlerin hatte? Nein, sie hätte ihm wohl kaum abgenommen, wenn er erklärt hätte, dass er auch nicht wisse, wie Catalina zu ihm unter die Decke gekommen sei.
Das klang doch ganz wie eine schlechte Entschuldigung. Wie sollte man so etwas glauben? Isabelle musste sich eingestehen, dass sie an Luis’ Stelle auch nicht anders reagiert hätte. Alles schien darauf hinzudeuten, dass es sich nur um eine faule Ausrede handelte. Und bestimmt hätte Isabelle in einem fürchterlichen Wutanfall auf dem Absatz kehrtgemacht und sich geschworen, diesen Mann niemals mehr wiederzusehen.
„Luis, sollten wir nicht versuchen, endlich diese Geschichte zu vergessen? Wir hatten damals eine Auseinandersetzung und …“
„Ich weiß“, unterbrach er sie. „Du brauchst mir nicht in allen Einzelheiten zu schildern, was vorgefallen ist, schließlich erinnere ich mich nur zu gut daran. Ich vermute, du warst verstimmt und hattest beschlossen, dich an mir zu rächen. Da kam es dir wohl ganz gelegen, dass dieser Rob Michaels sich an dich herangemacht hat.“
„Das kann doch nicht dein Ernst sein“, erwiderte Isabelle verbittert. „Oder willst du wirklich behaupten, dass du mir so ein mieses Verhalten zutraust?“
Nein, natürlich nicht, sagte Luis zu sich selbst. In seinem tiefsten Inneren war er doch felsenfest davon überzeugt, dass Isabelle sich niemals so schlecht verhalten würde. Dazu hatte er doch genau gespürt, dass sie ihn liebte. Und darauf hätte er damals alles, was er besaß, verwettet. Eigentlich hatte er auch nie an ihrer Treue gezweifelt. Jedenfalls bis zu dem Augenblick, als er sie mit Rob Michaels im Bett erwischt hatte. Luis hatte auch zunächst einfach nicht wahrhaben wollen, was er mit ansehen musste. Gerade weil er so sicher gewesen war, in Isabelle die ideale Frau gefunden zu haben, mit der er bis ans Lebensende glücklich sein würde, hatte es so tief geschmerzt, sie dabei zu überraschen, wie sie ihn betrog.
Seitdem gelang es ihm einfach nicht mehr, das nötige Vertrauen zu ihr zu fassen. Und obwohl er sich immer wieder sagte, dass nur das die Basis für eine glückliche Zukunft mit ihr sein konnte, spürte er, dass der Schmerz immer noch lebendig war und damit jede Aussöhnung verhinderte.
„Rob Michaels hatte doch schon seit Wochen ein Auge auf dich geworfen“, fuhr er fort. „Ich hatte das genau bemerkt, aber mir wäre niemals in den Sinn gekommen, dass du dich auf eine Geschichte mit ihm einlassen könntest. Isabelle, ich war immer davon ausgegangen, dass du mir treu sein würdest. Kannst du da nicht verstehen, warum ich so tief enttäuscht war und immer noch bin?“
Isabelle zog sich der Magen zusammen. Sie konnte es kaum noch ertragen, dass Luis ihr immer wieder die gleichen Vorwürfe machte. Beinahe hatte sie sogar das Gefühl, an der Situation schuld zu sein, obwohl sie genau wusste, dass Luis sich nur etwas einbildete, was es niemals gegeben hatte und nie geben würde. Doch wie sollte sie ihm das nur verständlich machen?
Langsam ging sie auf ihn zu, reichte ihm eine Hand und sagte leise: „Es stimmt ja, dass ich nicht gut auf dich zu
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