Romana Exklusiv 0188
hereingelegt und die ganze Geschichte eingefädelt, um sie und Luis zu trennen. Jetzt auch fiel ihr wieder ein, wie elend sie sich gefühlt hatte, nachdem sie die Medikamente genommen hatte. Sie hatte gedacht, dass es nur von der Grippe kam, doch offenbar war das nicht alles.
„Stimmt“, gab Catalina seufzend zu und schlug die Augen nieder. „Es war ein Schlafmittel. Du warst damals noch sehr jung und ein wenig naiv. Ach und Rob, der arme Rob, den habe ich auch hinters Licht geführt. Er hatte eine ganze Menge getrunken an jenem Abend, und es war nicht sehr schwer, ihn um den Finger zu wickeln. Dann habe ich ihm eingeredet, dass du ganz verschossen in ihn seist. Als er richtig in Stimmung war, brauchte ich ihm nur noch einzuflüstern, in welchem Zimmer du übernachtest. Er musste mir nur versprechen, die Tür abzuschließen. Das hat er dann ja auch getan.“ Catalina schaute Isabelle lange an, dann fügte sie hinzu: „Du hast mir das Spiel nicht sehr schwierig gemacht, da du am Abend erzählt hattest, dass du dich mit Luis gestritten hattest. Das hat natürlich auch Rob gehört und seine Chance gewittert.“
Isabelle schüttelte ungläubig den Kopf. Sicher hatte sie Catalina anvertraut, dass sie eine Auseinandersetzung mit Luis gehabt hatte, aber das hieß doch noch lange nicht, dass sie sich sofort in die Arme eines anderen Mannes werfen würde. „Aber sag mal, Catalina, hast du das alles auch Luis erzählt?“
„Das war gar nicht nötig“, erwiderte die Spanierin. „Als ich gestern angekommen bin und feststellen musste, was er für dich empfindet, habe ich beschlossen, ihm reinen Wein einzuschenken. Aber Luis hat gesagt, dass er das alles nicht hören wolle, weil er längst sicher sei, dass du ihm die Wahrheit gesagt hattest. Es ist ihm vielleicht nicht leichtgefallen, aber er vertraut dir. Glaube mir!“
Luis hat mir vertraut!, sagte Isabelle sich immer wieder. Er hat keine Bestätigung bei Catalina gesucht, weil er mir geglaubt hat. Auf einmal durchströmte sie ein unglaubliches Glücksgefühl. Rasch drehte sie sich um, weil sie sich Luis in die Arme werfen wollte. Doch er hatte die Bibliothek verlassen.
„Luis! Luis, wo bist du?“
Tränen liefen Isabelle über die Wangen, als sie in die Eingangshalle rannte. Dort stieß sie auf Luis, der unruhig auf und ab ging. „Was ist denn mit dir?“, fragte er besorgt, als er sah, wie Isabelle weinte. „Wenn sie dich gedemütigt hat, werde ich ihr gleich zeigen, was es bedeutet, meine Frau zu …“
„Nein, nein, nein“, rief Isabelle aus. „Sie hat mir nichts angetan. Aber ich habe endlich verstanden, was wirklich vorgefallen ist. Ach, Luis, es tut mir so leid, dass es zu diesen Missverständnissen gekommen ist. Aber du hast mir vertraut, das ist das Wichtigste jetzt.“
Sanft schmiegte sie sich an ihn und schaute ihm lange tief in die goldbraunen Augen. Dann sagte sie sanft und zärtlich: „Luis, ich liebe dich und …“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende, da er ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte. Isabelle schloss die Augen. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel. Es war einfach wunderbar, so von Luis gehalten zu werden. Wenn das nur Ewigkeiten dauern könnte …
Endlich aber schob Luis sie leicht von sich zurück. In seinen Augen lag ein strahlendes Funkeln, und um seine Mundwinkel spielte ein leichtes Lächeln, als er leise sagte: „Ich liebe dich auch, Isabelle.“ Wieder bedeckte er ihr Gesicht mit heißen Küssen, bevor er ihr ins Ohr hauchte: „Ich liebe dich, und ich habe dich immer geliebt. Du bist die schönste, die eleganteste, die reizvollste Frau, die ich jemals gesehen habe. Ach, Isabelle, ich möchte dir die ganze Welt zu Füßen legen, um wiedergutzumachen, was ich dir angetan habe.“
Langsam machte er einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Auf einmal hatte sich ein sehr ernster Ausdruck auf sein Gesicht gelegt. Mit tiefer Stimme sagte er: „Ich hätte dir von Anfang an glauben sollen. Kannst du mir verzeihen, dass ich nicht das nötige Vertrauen in dich gehabt habe?“
„Ja, Liebster, ich verzeihe dir. Auch ich habe mich schließlich zu dumm benommen. Niemals wäre ich auf den Verdacht gekommen, dass Catalina hinter der Sache steckte. Und ich habe nicht bemerkt, dass es dir gelungen ist, erneut Vertrauen zu mir zu finden. Das tut mir leid.“
Sie hielten sich lange bei den Händen und küssten sich immer wieder. Nichts um sie herum zählte noch. Mochten die Gäste doch so lange warten, wie
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