Romana Exklusiv 0190
Konsequenzen für alle Beteiligten hatte.“
„Wir reden über uns und nicht über deine Eltern. Das Zusammenleben ist das Vernünftigste.“
„Wer weigert sich jetzt, aus der Vergangenheit zu lernen?“, klagte sie ihn an. Sie mochte nicht dauerhaft eine Lüge leben. „Es ist verrückt.“
„Ich schlage keine Ehe vor“, meinte er ungeduldig. „Aber wir haben ein Leben gezeugt und müssen nun dafür die Verantwortung übernehmen.“
Georgina war sich nicht sicher, ob sie seine Nähe auf Dauer ertragen konnte, da er sie nur als notwendiges Übel mit in Kauf nahm.
„Es wird nicht ganz so schlimm werden“, bemerkte er trocken angesichts ihrer Blässe. „Als alleinerziehende Mutter wäre es härter.“
„Ich habe die Aktien verkauft, die Oliver mir hinterlassen hat.“ Sie kämpfte gegen seine subtile moralische Erpressung an. Als ob sie nicht das Beste für ihr Kind wollte. „Ich besitze mehr als die meisten alleinerziehenden Mütter.“
„Du hättest noch ein paar Monate warten sollen, dann hätten sie mehr Gewinn abgeworfen.“ Bei der Erwähnung ihres Erbes erfasste ihn Unwillen.
Georgina fand die Aussicht unerträglich, ihn dauernd um sich zu haben, obwohl es sie teilweise auch unglaublich reizte.
„Ich werde bald wieder arbeiten.“ Wie sie das bewerkstelligen sollte, wusste sie allerdings auch nicht so genau. Hoffentlich klang sie zuversichtlicher, als sie sich fühlte.
„Wenn du unbedingt deine Karriere weiterverfolgen möchtest, ist das ein weiterer Grund, mich mit einzubeziehen. Ich kann dir den Aufstieg um einiges erleichtern.“
„Danke, aber das schaffe ich auch allein.“
„Diese Haltung in allen Ehren“, entgegnete er ungläubig. „Dennoch werde ich am Leben dieses Kindes Anteil nehmen. Du solltest mich nicht zu deinem Feind machen.“
Seine Worte ließen sie erzittern. „Wir können doch nicht heile Welt spielen, Callum.“
„Ich werde alles tun, damit unser Kind geborgen aufwächst“, erklärte er nachdrücklich.
Georgina erstarrte, als er seine Hand besitzergreifend auf ihren Bauch legte. Die Berührung ließ sie seltsam unbeschwert werden. In letzter Zeit hatte sie sich sehr allein gelassen gefühlt. Jetzt teilte sie zum ersten Mal ihr Empfinden mit einem anderen Menschen. Es war angenehmer als gedacht. Sie sah auf.
„Wieso kannst du nicht zugeben, dass du mich brauchst, Georgina?“ Seine blauen Augen strahlten sie an. „Sie hat sich bewegt.“
„Du bist dir anscheinend sicher, dass es ein Mädchen ist.“
„Ja“, meinte er leise. „Darf ich mich jetzt um dich kümmern?“
Sie sah ihn besorgt an. „Und später?“
„Wir werden eine Lösung finden“, versprach er. „Ein Schritt nach dem anderen. Zwei intelligente Menschen werden einen Kompromiss finden können.“
Das Problem dabei war nur, dass einer dieser Menschen verliebt war und nicht mehr richtig denken konnte.
Dennoch nickte sie. Sie musste an das Baby denken, so weit hatte Callum recht. Aber wie lange würde er brauchen, um herauszufinden, wie sie für ihn empfand? Der Gedanke an ihre Verletzlichkeit ließ sie erschauern. Er durfte es nie erfahren.
9. KAPITEL
Georgina hatte alles versucht. Aber Callum hatte jeden ihrer Einwände zurückgewiesen, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als mit ihm nach Frankreich zu kommen. Ihr Gynäkologe hatte ihr sogar einen Arzt in Montpellier empfohlen und damit ihren letzten Einwand entkräftet. Sobald sie reisefähig war, fuhren sie los.
Nach einer mehrstündigen Fahrt erreichten sie das weitläufige, umgebaute Bauernhaus mit seinen rosa getönten Steinmauern. Es schmiegte sich oberhalb einer fruchtbaren Talebene an die niederen Hänge eines Bergs.
„Du hast geschlafen wie eine Tote“, meinte Callum, als sie sich die Augen rieb und sich verwundert umsah.
Errötend erinnerte sie sich an seine muskulöse Brust, an die sie beim Erwachen geschmiegt gelegen hatte. Entzückt blickte sie auf das großzügige Anwesen. „Es ist wunderschön.“
„Es liegt nicht so entlegen, wie man meint“, erklärte Callum. „Die Zufahrt auf der anderen Seite führt zu einem wenige Kilometer entfernten Dorf. Meine Haushälterin Mathilde wird zumindest bis zur Geburt des Kindes hier wohnen, damit du nicht allein bist“, fügte er hinzu.
„Wie schön, dass ich einen Gefängnisaufseher bekomme“, brummte sie. Sie nahm beim Aussteigen seine Hilfe nur widerwillig an. Momentan war es noch zu kalt, aber in ein paar Monaten mussten hier Bougainvilleen wachsen. Sie
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