Romana Exklusiv 0190
Ahnung“, stieß sie hervor.
„Wusstest du, dass er Informationen an unseren bedeutendsten Konkurrenten verkauft hat?“
Georgina sah ihn mit einem leeren Blick an. Wie konnte Callum nur denken, dass sie an diesem Mann tatsächlich interessiert war? „Wirklich?“, fragte sie unbeteiligt.
„Er ist heute gekündigt worden und wird herausgefunden haben, dass auch unsere Konkurrenz niemanden einstellen möchte, der bereits einen Arbeitgeber gegen Geld verraten hat. Du hast seinen ganzen Frust abbekommen. Halte dich von ihm fern“, riet er ihr grimmig. Er musterte ihr geschwollenes Kinn, auf dem sich langsam ein Bluterguss bildete. „Wenn du schon nicht genügend Selbstachtung hast, denk wenigstens an das Baby. Ich werde dafür sorgen, dass du es nicht behältst, wenn du sein Leben aufs Spiel setzt.“
„Wie kannst ausgerechnet du mir einen Vortrag über Verantwortung halten?“, schnaubte sie zornig. „Du hast nicht einmal an Empfängnisverhütung gedacht. Ich bin im siebten Monat schwanger, du brauchst dir also keine Sorgen wegen meines Liebeslebens zu machen.“
„Du bist auch schwanger noch sinnlich“, stieß er gepresst hervor. „Manche Frauen haben dann sogar größere Lust als sonst.“ Ihr Herz klopfte heftig, als er sie begehrlich anblickte.
Callum stützte den Kopf in die Hand und schloss die Augen. „Du schläfst jetzt besser, Georgina“, sagte er eindringlich, bevor er sich erhob. Dann reichte er ihr ein Blatt Papier, auf dem er eine Nummer notiert hatte. „Falls du etwas brauchen solltest, ruf mich an. Ich werde deine Mutter benachrichtigen.“
Callum bestimmte über Georginas Leben, ohne dass sie sich wehren konnte. Jeden Tag standen neue Blumen in ihrem Zimmer, die Mary höchstwahrscheinlich auf seinen Wunsch hin besorgte.
Ihre Mutter verbündete sich mit dem neuen Mann in ihrem Leben. Er hatte sie während der Dauer des Krankenhausaufenthalts ihrer Tochter in einem Luxushotel einquartiert. Lydia besuchte sie jeden Tag und war voll des Lobes über ihn. Sie konnte Georginas sture Abwehrhaltung nicht verstehen. Ihrer Meinung nach besaß er alles, was sich eine Frau nur wünschen konnte. Immer wieder ließ sie Anspielungen auf eine Hochzeit fallen, die Georgina äußerst peinlich waren.
Aus Stolz konnte sie ihre Mutter nicht über die Art ihres Kennenlernens aufklären. Und trotz Callums gegenteiliger Beteuerung befürchtete sie immer noch, dass er nur das Kind haben wollte, aber nicht sie.
Er besuchte sie täglich und benahm sich wie ein perfekter, aufmerksamer Vater.
Am letzten Abend des Klinikaufenthalts saßen sie ungemütlich schweigend nebeneinander. Georgina blätterte in einem Hochglanzmagazin und antwortete auf alle seine Gesprächsversuche nur einsilbig.
„Georgina, ich weiß, dass du mich nicht magst“, sagte er plötzlich, wobei er ihr die Illustrierte wegnahm. Er wirkte ernst. „Doch es wird langsam Zeit, dass du dich wie eine Erwachsene verhältst und an die Zukunft denkst. Wir müssen unsere persönlichen Gefühle und Feindseligkeiten vergessen und das Kind in den Vordergrund unserer Überlegungen stellen.“
Georgina wurde blass. Die Zukunft bereitete ihr immer noch Sorgen.
„Meine Kindheit war durch den Streit meiner Eltern ziemlich unglücklich. Meine Mutter hat nie an die Folgen für mich gedacht. Selbst wenn mein Vater damals den Gerichtsweg beschritten hätte, wäre zweifellos meiner Mutter das Sorgerecht zugeteilt worden. Heute ist das anders.“
„Was willst du damit sagen?“, flüsterte sie ängstlich und setzte sich im Bett auf. „Ich werde nicht zulassen, dass du mir das Kind wegnimmst.“ Callums Miene verfinsterte sich, als er ihr angespanntes Gesicht sah. „Davon habe ich überhaupt nicht gesprochen, Georgina.“
„Aber du hast mir deutlich zu verstehen gegeben, dass du mich als Mutter nicht für geeignet hältst“, erinnerte sie ihn spöttisch.
„Als du dachtest, du würdest das Baby verlieren, hat ein Blick in dein Gesicht genügt, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.“
Georgina starrte ihn überrascht an. Das zuzugeben musste ihm schwergefallen sein.
„Unser Kind soll geborgen aufwachsen“, fuhr er fort. „Ich will auf alle Fälle vermeiden, dass es als Spielball im Kräftemessen seiner Eltern missbraucht wird. Ein Kind benötigt Vater und Mutter.“
Georgina zitterte. „Du schlägst doch nicht etwa vor, wir sollen dem Baby zuliebe zusammenbleiben?“, meinte sie ungläubig. „Meine Eltern haben das versucht, was schmerzliche
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