Romana Exklusiv 0190
die Krankenhausangestellte. Georgina erstarrte, wagte aber nicht, Callum anzusehen.
„Das ist wohl kaum möglich“, stammelte sie. Sie hoffte, dass Callum keine Schlüsse aus den Daten ziehen würde.
„Sie würden staunen, wie viele Menschen sich mit dem Datum irren“, lachte die Technikerin, während sie das Gel von Georginas Bauch abwischte und ihr das Krankenhaushemd zurechtschob. „Die Maße lassen aber eine ziemlich genaue Schätzung zu.“
Callum sagte kein Wort. Georgina konnte das sich anbahnende Gewitter an seinem wütenden Gesicht ablesen. Momentan zählte für sie aber nur, dass ihr Baby lebte.
Sie wurde zurück in ihr Krankenzimmer gebracht. Kurz darauf erschien der Arzt zu einem abschließenden Gespräch. „Sollte der glückliche Vater nicht jetzt auch dabei sein?“, fragte er fröhlich. Georgina stöhnte leise auf, als Callum wie aufs Stichwort hereintrat.
Für das Baby bestand keine Gefahr mehr. Trotzdem wurden Georgina zwei Wochen völlige Bettruhe unter ärztlicher Aufsicht verschrieben. Das machte sie fast verrückt. Sie hatte jedoch keine Wahl.
„Ich werde mich um Miss Campion kümmern.“
Georgina sah Callum alarmiert an. Vor dem Arzt brachte sie es aber nicht fertig, ihn zurückzuweisen. Allerdings würde sie ihm klarmachen müssen, dass sie seine Hilfe nicht länger benötigte.
„Bis morgen früh“, sagte der Arzt beim Hinausgehen.
„Ich hatte keine Ahnung, dass Chefärzte jedem den Zutritt gewähren“, bemerkte sie stirnrunzelnd. „Wieso bin ich eigentlich nicht in einem Mehrbettzimmer?“
„Ich dachte, dass du lieber etwas Ruhe haben möchtest.“
„Ich kann mir kein Einzelzimmer leisten.“ Sie konnte schwer sprechen, da ihr Mund langsam anschwoll. Vorsichtig berührte sie die schmerzende Stelle.
„Ich aber“, erwiderte Callum. „Und da es auch mein Kind ist, darf ich mich auch um das Wohlergehen seiner Mutter kümmern. Du hast eine sehr eigenwillige Sicht bezüglich meiner Rechte, Georgina“, klagte er sie grimmig an. „Hättest du es mir je gesagt?“
Seine leise, wütende Frage brachte ihren Protest zum Verstummen. „Es geht dich nichts an“, meinte sie dickköpfig.
„Mein Kind geht mich nichts an?“ Trotz seiner Wut erhob er nicht die Stimme. Aber seine blauen Augen funkelten gefährlich.
„Biologisch bist du der Vater“, gab sie zu. „Aber mehr auch nicht.“ Bei dem Gedanken an ihre gemeinsame Nacht zog ihr Magen sich zusammen. Trotzdem versuchte sie, so unpersönlich und beherrscht wie möglich zu klingen.
Callum sah aus, als ob sie ihm einen Schlag versetzt hätte. „Das Baby ändert alles.“
„Nicht für dich.“
„Glaubst du wirklich, ich werde zulassen, dass du mir den Kontakt mit dem Kind verweigerst?“
„Deine besitzergreifende Haltung ist für mich schwer zu verstehen“, fuhr sie erschöpft auf. „Vor wenigen Minuten wusstest du noch nicht einmal, dass dieses Kind existiert.“
„Und wer trägt daran Schuld?“
„Ich will dieses Kind. Du wirst es mir nicht wegnehmen.“ Ihre Knöchel wurden weiß, als sie die Hände auf der Tagesdecke zu Fäusten ballte.
„Wovon zum Teufel sprichst du?“
„Ich bin ungeeignet als Mutter, hast du einmal gesagt. Aber ich lasse mir das Kind nicht wegnehmen. Du kannst mit Geld nicht alles kaufen.“ Sie wischte sich wütend die Tränen von den Wangen.
Callum gab ihr ein Taschentuch und setzte sich zu ihr. „Beruhige dich“, meinte er sanft. „Es ist nicht gut, wenn du dich so aufregst.“
„Du willst mir nur das Baby wegnehmen.“
Er trocknete ihre feuchten Wangen und musterte sie mit einem unergründlichen, neugierigen Blick. „Du willst das Baby, nicht wahr? Ich akzeptiere das. Ich verstehe nicht, wie du auf die lächerliche Idee kommst, dass ich euch trennen möchte. Aber es ist auch mein Kind, und du wirst mich nicht aussperren. Wir sollten uns wie zwei zivilisierte Menschen benehmen. Also zwing mich nicht zur Demonstration meiner Stärke, Georgina.“
„Ist das eine Drohung?“, fragte sie heiser.
Callum winkte ungeduldig ab. „Ich bin doch nicht so dramatisch wie Simon May“, brummte er. „Du hast kein Recht, mir das Kind vorzuenthalten. Und wie die Dinge stehen, wirst du meine Hilfe brauchen.“
Er wehrte ihren Protest ab. „Wen hast du denn sonst? Simon May?“ Er sah wütend aus. „Du musst versprechen, ihn nie wiederzusehen. Ein Mann, der eine Frau schlägt, ändert sich nicht“, bemerkte er bissig. „Dachte er, es sei sein Kind?“
„Ich habe keine
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