Romana Exklusiv 0190
du?“
Georgina schrie erschrocken auf, als er sie bei den Haaren packte und gegen Marys Auto drückte. Sie ekelte sich vor dem Kontakt mit seinem schweren Körper.
„Lass mich los!“, fuhr sie ihn an. Doch er presste sich weiter fest gegen sie.
„Du bist dir zu gut für mich und wartest auf deinen australischen Traumprinzen, nicht wahr? Aber jetzt habe ich das Heft in der Hand.“
Er zog sie an sich und küsste sie gierig auf den Mund. Georgina erstarrte vor Abscheu. Dann biss sie ihn instinktiv. Simon fluchte auf, als das Blut von seiner Lippe zu rinnen begann. Voller Wut schlug er sie mit dem Handrücken ins Gesicht. Wäre Simon nicht aufgehalten worden, hätte er noch einmal zugeschlagen.
Georgina brach lautlos zusammen. Augenblicklich war Mary bei ihr. Die Geräusche eines Gerangels neben ihr verstummten.
„Irgendetwas stimmt nicht“, sagte sie angsterfüllt.
Callum war plötzlich an ihrer Seite. „Was hat dieser Bastard getan?“
„Es geht um das Baby“, erklärte Mary, während sie Georgina tröstend über die Stirn strich.
Callum wurde grau. „Wir nehmen meinen Wagen“, befahl er. Er hob Georgina hoch. Ihre wächsernen Lider flackerten einen Moment, und für kurze Zeit blickten sie sich in die Augen. Sie schien ihn aber nicht zu erkennen.
Erst bei der Untersuchung im Krankenhaus kam Georgina wieder zu sich.
„Wie geht es dem Baby?“, schluchzte sie. „Ist alles in Ordnung?“
„Hat Ihr Begleiter Sie so zugerichtet?“, entgegnete der behandelnde Arzt ernst, während er auf ihre verletzte Wange zeigte.
„Nein, natürlich nicht. Es … es war ein Betrunkener auf dem Parkplatz“, stammelte sie.
„In diesem Fall kann Ihr Mann beim Abhören der Herztöne dabei sein“, meinte der Arzt sichtlich erleichtert.
Aus Erleichterung, dass ihr Baby noch am Leben war, widersprach sie nicht. Der Klang des kindlichen Herzschlags schien ihr wie die süßeste Melodie, die sie je gehört hatte. Georgina schloss dankbar die Augen. Tränen des Glücks liefen über ihr Gesicht. Sie sah Callum nicht an, der still in einer Ecke des winzigen Raums stand.
„Ich hatte Blutungen“, meinte sie immer noch etwas ängstlich.
„Kein Grund zur Panik, das war halb so schlimm. Wir sehen uns später auf der Station.“
Georgina seufzte erleichtert auf und lächelte schwach. „Danke.“
Als der Arzt verschwunden war, waren sie allein. Mit einer beschützenden Geste legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Nur langsam wandte sie den Kopf und wagte einen vorsichtigen Blick in Callums Richtung.
Sie erschrak über sein finsteres Gesicht. „Ich danke dir für deine Hilfe, aber du kannst jetzt gehen. Sag Mary bitte, dass alles in Ordnung ist.“
„Danke für deine Erlaubnis“,meinte er sarkastisch.„Aber ich werde erst gehen, wenn ich es will. Sie haben mich verdächtigt, dich angegriffen zu haben!“, sagte er angewidert. „Wieso um alles in der Welt hast du die alte Liebe zu May wieder aufleben lassen?“
Sie blinzelte ihn verwirrt an. „Das habe ich nicht.“
„Du hast auf dem Parkplatz auf ihn gewartet. Du bist verrückt! Du bist schwanger von einem Mann, der dich schlägt. Du hast überhaupt kein Verantwortungsgefühl deinem Kind gegenüber.“
Da er nie etwas von seinem Baby erfahren sollte, hätte sie seinen Irrtum erleichtert zur Kenntnis nehmen müssen. Stattdessen verspürte sie heftigen Zorn. Instinktiv hatte sie erwartet, dass er ihr Geheimnis sofort erraten würde.
„Ich bin ganz deiner Meinung“, fuhr sie ihn an. Äußerlich gefasst, jedoch innerlich voller Unruhe.
Sie hasste ihre gefährliche Schwäche und versuchte, sich mit aller Kraft zu konzentrieren. „Gib Mary Bescheid, sie wird sich Sorgen machen.“
Die medizinisch-technische Assistentin begann gerade mit dem Ultraschall, als Callum wieder ins Zimmer kam. „Verzeihen Sie die Verspätung, aber ich musste für Mary ein Taxi rufen. Ich soll sie auf dem Laufenden halten.“
Die MTA lächelte. Georgina hätte dagegen vor Verzweiflung weinen können. Doch sie war zu gebannt von dem Bild auf dem Bildschirm, um die Technikerin aufzuklären.
„Hier schlägt das Herz, sehen Sie?“
Georgina konnte den Blick von dem körnigen, grauen Bild nicht abwenden. „Ist alles in Ordnung?“
Bei der positiven Antwort der MTA entspannte sie sich. Tränen der Erleichterung traten ihr in die Augen. Tröstend streichelte Callum ihr über das Haar und massierte ihren Nacken.
„Sie dürften jetzt in der neunundzwanzigsten Woche sein“, meinte
Weitere Kostenlose Bücher