Romana Exklusiv 0190
dachte er wieder an ihre grünen Augen, ihren vollendeten Körper, und er spürte das Adrenalin durch seinen Körper schießen.
„In welchem Hotel bist du?“
„Im Mac Cormack’s.“
„Gut, dann hole ich dich dort gegen sieben Uhr ab.“
Catherine hätte es besser gefunden, wenn er sie gefragt hätte, ob ihr das auch passen würde. So konnte sie nur noch einwilligen, und das war das Ende ihres Gesprächs.
Stirnrunzelnd legte sie den Hörer auf die Gabel. Finn hatte völlig verändert geklungen, aber das war ja auch kein Wunder. Im Urlaub waren alle Menschen immer viel entspannter. Er schien wirklich viel zu tun zu haben. Wo war der Mann mit dem strahlenden Lächeln geblieben? War er nur eine Fata Morgana gewesen? Fast wünschte sie es sich.
Am Morgen sah Catherine sich verschiedene Museen an, dann aß sie in einem Drei-Sterne-Restaurant zu Mittag. Den Nachmittag verbrachte sie damit, sich die Stadt anzuschauen. Sie war entzückt über das Angebot der Läden in der Grafton Street, ging spazieren am Ufer der Liffey und bekam so langsam einen ersten Eindruck von Irlands Hauptstadt, der insgesamt sehr positiv war. Schließlich kehrte sie wieder ins Hotel zurück und begann ihren Artikel zu schreiben.
Dublin gefällt mir, dachte sie und überlegte, was sie zu dem Treffen mit Finn wohl am besten anziehen sollte. Schließlich entschied sie sich für ein cremefarbenes Kleid, das zwar sexy, aber trotzdem fein war. Denn ihm gegenüber wollte sie möglichst seriös erscheinen. Er sollte nicht denken, dass sie hinter ihm her wäre wie die meisten Frauen in dieser Stadt.
Sie band das Haar hinten zusammen, was sie noch eleganter aussehen ließ. Als sie endlich in der Lobby erschien, klopfte ihr das Herz bis zum Hals.
Finn war nicht da.
Catherine war selbst überrascht, wie maßlos enttäuscht sie darüber war. Ob er sie versetzt hatte? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Wenn er verhindert gewesen wäre, hätte er ihr sicherlich durch seine Sekretärin Bescheid sagen lassen. Aber vielleicht wollte er sie ja auch nicht sehen und hatte sich nur nicht getraut, es ihr zu sagen?
Unschlüssig stand sie in der Halle und ging dann hinüber zu dem großen Aquarium, wo sie die vielen Fische betrachtete.
„Catherine?“
Sie drehte sich um, und ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Ja, es war eindeutig Finn, und gleichzeitig war er es doch nicht. Denn der Fremde in dem dunkelblauen Anzug hatte nur wenig gemein mit dem jungen vermeintlichen Fischer, den sie auf Pondiki getroffen hatte. Nur seine Augen waren die gleichen – sie waren tiefblau und erinnerten Catherine sofort ans Meer. Selbst sein Haar war kürzer und lag jetzt eng an. Er sah aus wie der erfolgreiche Geschäftsmann, der er ja auch war.
„Hallo“, fügte er hinzu.
„Hallo“, erwiderte Catherine und schluckte. Erneut bereute sie ihren Entschluss, nach Dublin gekommen zu sein.
„Bitte entschuldige, dass ich zu spät komme“, sagte er schnell. „Aber Freitagnachmittag ist oft die hektischste Zeit. Es gab noch unendlich viel im Büro zu erledigen.“
„Kein Problem“, erwiderte Catherine. „Ich hätte dir meine Handynummer geben sollen. Dann hättest du mich anrufen können.“ Unschlüssig blieb sie mitten im Raum stehen. Das Wiedersehen mit Finn hatte sie sich anders vorgestellt. Sie fand, dass sie beide ziemlich verkrampft waren.
Finn wusste auch nicht genau, wie er sich verhalten sollte. Aber Catherines Anblick weckte in ihm erneut all die Erinnerungen an die Insel, die er erfolgreich verdrängt hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder den jadegrünen Badeanzug, den sie am Strand getragen hatte. Wie verführerisch war sie ihm damals erschienen!
Und jetzt sah sie fast wie eine Fremde aus, kühl und unnahbar. Dennoch erhöhte das ihren Reiz in seinen Augen sogar noch. Er lächelte sie an.
„Wie schön, dich zu sehen“, sagte er warm. „Schön, dass du die weite Reise hierher gemacht hast.“
„Weite Reise? Von London bis nach Dublin ist es doch nur ein Katzensprung.“
„Wie auch immer.“ Er trat näher, und sie umarmten sich kurz. „Willkommen in Dublin!“
„Danke.“ Catherine wich einen Schritt zurück.
„Also, wie sieht es aus mit unserer Tour?“, fragte er gut gelaunt. „Soll ich dir jetzt die Stadt zeigen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich dachte, wir würden gemeinsam zu Abend essen. Von Dublin habe ich heute schon einiges gesehen.“
„Wie du meinst. Du bist schließlich der Gast. Hast du Hunger?“
„Und
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