Romana Exklusiv 0190
geliebt. Das wäre ein wirkliches Abenteuer gewesen!
Irgendwann nahm er verstohlen ihre Hand, die sie ihm so vertrauensvoll wie ein Kind überließ. Aber was zwischen ihnen ablief, hatte nichts Kindliches an sich.
Catherine fühlte sich wie im siebenten Himmel. Es war so romantisch, mit Finn an diesem menschenleeren Strand spazieren zu gehen. Erneut hatte sie das Gefühl, als wären sie ganz allein auf der Welt, als gäbe es nichts, was sie trennen könnte.
Auf andere Leute wirken wir sicherlich wie ein Liebespaar, dachte Finn unwillkürlich, und einem plötzlichen Impuls gehorchend, beugte er sich vor und flüsterte Catherine ins Ohr: „Möchtest du gern meine Wohnung sehen?“
Der Vorschlag überraschte selbst ihn, denn normalerweise schützte er seine Privatsphäre akribisch. Doch plötzlich bemerkte er die Gänsehaut auf ihren Armen und Beinen und sagte: „Dir ist bestimmt kalt. Wir sollten uns aufwärmen.“
Er hatte recht, ihr war wirklich kalt. Aber die Gänsehaut rührte auch noch von etwas anderem her, und Catherine war sehr gespannt, wie es weitergehen würde. Seit ihrer ersten Begegnung mit Finn hatte alles, was sie erlebt hatten, einen Hauch von Abenteuer gehabt, und eine innere Stimme sagte Catherine, dass das Abenteuer noch lange nicht zu Ende wäre.
„Ja, gern, Finn“, erwiderte sie daher wahrheitsgemäß. „Ich würde sehr gern sehen, wie du wohnst.“
5. KAPITEL
Als Catherine in der großen Penthousewohnung mit den Panoramafenstern stand, befielen sie erste Zweifel. Was hatte sie sich dabei gedacht, als sie in Finns Vorschlag eingewilligt hatte? Dies war doch die perfekte Verführungsszene, die er bestimmt schon hundertmal durchgespielt hatte. Worauf wartete sie – dass er sie in die Arme nehmen und küssen würde? Plötzlich war ihr sehr unbehaglich zumute.
Schweigend ging sie zum Fenster. Von hier aus bot sich ein herrlicher Blick auf die Stadt.
„Soll ich dir etwas Warmes zum Trinken machen?“, fragte Finn besorgt.
Sie lächelte ihn an. „Mir ist nicht mehr kalt, danke.“
„Dann komm mit nach draußen“, sagte er und ging zur Glastür, die hinaus auf die Terrasse führte. „Von hier aus hast du noch eine bessere Aussicht. Außerdem haben wir heute Vollmond.“
Schweigend trat Catherine mit ihm hinaus auf die Terrasse, wo eine leichte Brise wehte.
„Es sieht fast so aus, als könnte man ihn berühren“, sagte Catherine leise und deutete auf den Mond.
„Ja.“ Und am liebsten würde ich das auch bei dir tun, dachte Finn.
Catherine zwang sich dazu, die Sterne am Himmel zu betrachten und den gedämpften Lauten der Stadt zu lauschen, die von Weitem an ihr Ohr drangen. Die ganze Zeit über war sie sich bewusst, dass Finn sie unverwandt ansah.
„Es … die Aussicht ist wirklich sehr beeindruckend“, sagte sie stockend.
„Ja, das finde ich auch.“ Er runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass sie immer noch fröstelte. „Ist dir schon wieder kalt?“
„Ja. Nein. Nein, nicht wirklich.“
„Ich glaube, du brauchst jetzt vor allem einen starken Kaffee“, erklärte Finn kategorisch. Ihm war das Zittern von Catherines Unterlippe nicht entgangen.
„Vielleicht brauchst du ja doch keinen Kaffee“, sagte er mit dunkler, rauer Stimme und nahm sie einfach in die Arme. „Habe ich recht?“
Catherine blickte ihn nur stumm an.
„Finn“, sagte sie dann atemlos. „Was … was tust du da?“
Er lachte leise. „Ich tue das, was du willst, worum mich deine großen grünen Augen seit unserer ersten Begegnung gebeten haben.“ Ohne ein weiteres Wort beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie.
Catherine merkte, dass ihr die Knie weich wurden, und öffnete unwillkürlich die Lippen. Es folgte ein langer Kuss, und Catherine hatte das Gefühl, als wäre es Bestimmung, als wäre alles von Beginn an darauf angelegt gewesen. Sie musste zugeben, dass noch kein Mann zuvor sie so innig und zugleich leidenschaftlich geküsst hatte – nicht einmal Peter.
Ist es dies, wovon man in allen Büchern und Frauenzeitschriften liest?, fragte sie sich benommen. Konnte dies den ungeheuren Erfolg erklären, den ihr eigenes Magazin bei Frauen hatte?
„O Finn“, seufzte sie und hatte nur noch den Wunsch, sich ganz hinzugeben. Der Kuss schien überhaupt nicht mehr enden zu wollen, und Catherine gab sich ihm mit einer Bereitschaft hin, die sie selbst überwältigte.
Irgendwann löste sich Finn für einige Sekunden von ihr. Der Ausdruck in ihrem Gesicht traf ihn mitten ins Herz. Er fühlte
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