Romana Exklusiv 0190
wäre es ihm gewesen, wenn sie still nebeneinandergelegen hätten. Aber in dieser Hinsicht unterschied Catherine sich offensichtlich nicht von anderen Frauen. Spielerisch nahm er ihre Hand und drückte sie.
„Ist das etwa ein unmoralisches Angebot?“, fragte er scherzend. „Findest du nicht, dass es für eine solche Frage ein wenig zu früh ist?“
Catherine schmiegte sich an ihn. Sie genoss das Gefühl seiner Wärme und Nähe. Doch plötzlich wurde ihr klar, dass ihr das nicht genügte. Sie hatten sich die ganze Nacht über geliebt. Sein Körper erschien ihr inzwischen so vertraut wie ihr eigener. Aber was wusste sie schon von Finn als Mensch?
„Nun komm schon, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen“, zog sie ihn auf. „Um ehrlich zu sein, denke ich gerade an etwas ganz anderes.“
„Finn!“
„Ja?“
Er streichelte sie langsam, und wieder erschauerte sie. Noch nie zuvor war Catherine sich so weiblich und verführerisch vorgekommen. In Finns Armen wurde gewiss jede Frau zur Göttin.
„Möchtest du, dass ich damit aufhöre?“, fragte Finn sanft.
Catherine schüttelte den Kopf. Sie hatte die Augen geschlossen. „Nein, nein“, stieß sie hervor und stöhnte dann auf, weil er ihre empfindsamste Stelle berührte.
Dann drang er in sie ein, und sie hatte das Gefühl, als hätte sie noch nie zuvor mit jemandem Sex gehabt, als wäre dies der eigentliche Grund ihres Daseins. Mit Finn eins zu werden schien das Natürlichste auf der Welt zu sein. Und wenig später erklommen sie miteinander den Gipfel der Ekstase. Dann lagen sie lange schwer atmend da, und Zeit und Raum existierten für sie nicht mehr.
Irgendwann löste Caterine sich von ihm, rollte sich zur Seite und blieb so liegen, bis sie das Gefühl hatte, wieder in der Gegenwart angekommen zu sein.
„Wow“, sagte sie schließlich, weil ihr wirklich nichts anderes zu sagen einfiel.
„Wow“, wiederholte Finn, dem es genauso zu gehen schien wie ihr. Er war benommen, entzückt, erlöst und gleichzeitig verwirrt, weil er sich eingestehen musste, dass dies der beste Sex seines Lebens gewesen war. Aber wie konnte das sein? Sie kannten sich doch kaum. Oder war es gerade deshalb? Nachdenklich blickte er an die Decke, bis sich sein Atem langsam wieder beruhigt hatte.
Wie sollte es jetzt mit ihnen weitergehen? Auch Catherine schien sich das zu fragen, denn sie wälzte sich unruhig im Bett hin und her.
„Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen“,sagte sie schließlich. Gespannt wartete sie auf Finns Reaktion. Würde er sie bitten zu bleiben? Aber das war unwahrscheinlich. Männer wie Finn baten andere nicht um einen Gefallen, und dafür gab es auch gar keinen Grund.
Er stützte sich auf und sah sie stirnrunzelnd an.
„Musst du schon weg?“, fragte er enttäuscht.
Catherine zögerte kurz, dann nickte sie.
„Ja, leider“, log sie. „Ich muss unbedingt mein Flugzeug erreichen.“
„Wann geht der Flug denn?“
„Um fünf.“
Er sah auf seine Armbanduhr. „Aber jetzt ist es doch erst zehn.“
„Ja, und?“
„Möchtest du nicht erst mal frühstücken?“ Er zwinkerte ihr zu. „Ob du es glaubst oder nicht, ich bin berühmt für meine Spiegeleier.“
Neben dem Frühstückmachen gab es noch andere Künste, in denen Finn bewandert war. Catherine hatte jedoch keine Lust, von ihm routinemäßig abgespeist zu werden. Sie hatten eine tolle Nacht miteinander verbracht, aber das bedeutete heutzutage ja nicht mehr viel. Jedenfalls brauchte er sich ihretwegen nicht verpflichtet zu fühlen, noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Wahrscheinlich wollte er ja auch viel lieber allein sein. Ihr Stolz verbot es ihr, zu anlehnungsbedürftig zu erscheinen, deshalb musste sie der Versuchung widerstehen.
„Ich frühstücke nie“, erklärte sie schnell und schwang die Beine aus dem Bett.
Er sah sie erstaunt an. „Das ist aber nicht sehr gesund“, meinte er.
Das war gut möglich. Aber es gab auch andere Dinge, die nicht besonders gesund waren – sich zum Beispiel mit einem Fremden einzulassen. „Gegen einen Kaffee hätte ich nichts einzuwenden“, sagte sie versöhnlich. „Darf ich deine Dusche benutzen?“ „Wie kommst du denn auf diese absurde Idee?“ Er lachte und sah dabei sofort noch attraktiver aus.
Catherine flüchtete sich errötend unter die Dusche. Er hatte ja recht, es war ziemlich komisch, jemanden, mit dem man gerade die ganze Nacht intim gewesen war, um die Benutzung seines Badezimmers zu bitten. Aber sie hatte in solchen
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