Romana Exklusiv 0224
leichtsinnig, aber es war allein ihre Entscheidung. Sie wollte wenigstens ein einziges Mal die Leidenschaft verspüren, die ein Mann in einer Frau weckte, nach der er sich wirklich sehnte. Sie wollte die Freuden der Liebe auskosten und erleben, dass sie um ihrer selbst willen begehrt wurde.
Zärtlich umfasste er ihr Gesicht und beugte ihren Kopf leicht nach hinten, um sie erneut zu küssen, bevor er einen Schritt zur Seite trat und ihr die Hand entgegenstreckte. Rachel stand auf, legte die Hand in seine und verließ mit ihm das Arbeitszimmer. Während sie neben ihm die Treppe hinaufging, blickte sie ihn verstohlen an. Er sah wie immer finster und gefährlich aus, und dennoch stand er ihrem Herzen entsetzlich nah.
Nein, ermahnte sie sich, verliebe dich nicht in ihn. Sie durfte sich keine Hoffnungen machen, denn er würde diese in Sekundenschnelle vernichten. Es gab keine Zukunft, nur das Hier und Jetzt.
Irgendwo in ihrem tiefsten Innern wusste sie jedoch, dass alles Leugnen sinnlos war. Sie war zweifelsfrei dabei, sich in ihn zu verlieben. Mit ihm ins Bett zu gehen, war vermutlich das Schlechteste, was sie tun konnte. Und das Beste.
Luis führte sie in sein Schlafzimmer und küsste sie erneut, während er die Tür langsam hinter ihnen schloss. Rachel spürte, wie nervös sie war, konnte aber nichts daran ändern. Sie befand sich zum ersten Mal in einer solchen Situation.
Würde er vielleicht zu hohe Erwartungen an sie stellen? Oder ergaben sich Liebe und Leidenschaft einfach von selbst? Auch wenn sie das Gefühl hatte, ihn in dem einen oder anderen Punkt schon lange zu kennen, war er ihr dennoch ein Rätsel. Gern würde sie ihr restliches Leben damit verbringen, dieses nach und nach zu lösen, doch leider würde sie nicht die Gelegenheit dazu haben.
Luis spielte mit ihrem Haar und bog ihren Kopf etwas zurück. Er küsste sie auf den Mund, die Wangen, das Kinn und ließ die Lippen schließlich ihren Hals entlanggleiten. Rachel wusste nicht, ob ihre Beine sie noch lange tragen würden, und umfasste seine Handgelenke. Deutlich spürte sie seinen schnellen Puls, und ihr Herz begann, noch wilder zu klopfen. Sie seufzte lustvoll auf und gab sich seinen verführerischen Lippen hin, als er den Mund erneut auf ihren presste.
Behutsam dirigierte er sie näher zum Bett, ohne den Kuss zu unterbrechen. Als er dann die Hand unter ihr T-Shirt schob, hielt sie den Atem an. Er berührte sie so zärtlich, als wäre sie ausgesprochen kostbar, etwas ganz Besonderes, und drängte sich leicht gegen sie.
Unwillkürlich beugte sie sich ein wenig zurück, wollte diese herrlichen, neuen Empfindungen voll auskosten. Sie senkte die Lider und ließ den Blick unbestimmt umherschweifen – bis er an einem großen Foto von Bonita hängen blieb. Es stand auf einer Kommode und war so ausgerichtet, dass man es vom Bett aus sehen konnte.
Rachel fühlte sich, als hätte jemand einen Eimer mit kaltem Wasser über ihr ausgegossen, und wich zurück.
„Ich kann das nicht.“ Sie zog das T-Shirt wieder hinunter und trat noch einen Schritt von ihm weg. Starr blickte sie zu dem Bild seiner toten Frau, denn sie konnte einfach nicht anders. Luis sah es jeden Morgen als Erstes und jeden Abend als Letztes. Dies war das gemeinsame Schlafzimmer gewesen, hier hatten sie die Nächte verbracht. Rachel wurde übel.
„Wie bitte?“ Luis bemerkte ihren starren Blick und wandte den Kopf. Im nächsten Moment eilte er zur Kommode, um das Foto verdeckt daraufzulegen. „Es ist nicht so, wie du denkst.“
„Ich denke, dass dies dein Zimmer ist, deins und Bonitas, und ich nicht hier sein will.“ Sie ging zur Tür, doch er war schneller und versperrte ihr den Weg. „Lass mich raus“, forderte sie, ohne ihn anzusehen. Fast hätte sie sich lächerlich gemacht. Und das wegen eines Mannes, der noch immer seine tote Frau liebte. Welche dummen Fantasien hatten sie nur geleitet!
„Nicht, bevor du mir zugehört hast.“
„Mich interessiert nicht, was du zu sagen hast.“
„Das Bild steht nur dort zu meiner Erinnerung.“
„Warum sonst würde man ein Foto aufstellen?“
„Nicht aus Liebe.“
Rachel riskierte einen flüchtigen Blick in seine Richtung. Luis war ihr näher, als sie geglaubt hatte, und sah sie ruhig an. Dann seufzte er leise und schlenderte von der Tür weg, während er sich den Nacken rieb.
Sie lehnte sich gegen das dunkle Holz. „Nicht aus Liebe, was soll das heißen? Nicht aus Liebe … zu Bonita? Jeder erzählt, dass ihr eine perfekte Ehe
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