Romana Exklusiv 0224
desto schneller kann ich die Pension eröffnen und die Kosten wieder hereinbekommen.“
„Das klingt vernünftig.“
„Finde ich auch.“ Patrick schien ein anständiger Kerl zu sein. Sie hatte Vertrauen zu ihm gefasst. „Und wie steht’s um die Vorbereitungen für das Essen heute Abend?“
„Alles ist unter Kontrolle.“
Das ist es bei ihm wohl immer, dachte Caitlin, während er ihren Arm nahm und sie zum Auto führte. Sie fühlte seine warmen Finger auf der Haut, atmete den herrlichen Duft seines Aftershaves ein, und ein Schauer durchlief sie. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich, während sie einstieg.
„Also sind die Leute vom Partyservice schon da“, mutmaßte sie, nachdem er sich hinters Steuer gesetzt hatte und den Motor startete.
„Ja, und es hat wunderbar nach frischen Kräutern und gebratenem Lamm geduftet, als ich das Haus verließ. Sie können ganz beruhigt sein: Ihre Kochkünste sind nicht gefragt.“
„Was vielleicht auch besser ist. Ich habe nämlich letzte Nacht geträumt, dass mir das Essen verbrannt ist und Ihre Gäste den Kopf geschüttelt und gemeint haben, von einer Engländerin könne man nichts anderes erwarten.“
Ray lachte. „Ich verstehe nicht, warum Sie das geträumt haben. Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich Personal engagieren würde.“
„Ja.“ Sie blickte hinaus in die Dunkelheit. Dass Murdo in ihrem Traum an den Tisch gekommen war und sich erkundigt hatte, warum sie den Hochzeitstermin noch nicht festgelegt hätten, würde sie ihm bestimmt nicht erzählen.
„Momentan habe ich die merkwürdigsten Träume.“
„Ich hätte gedacht, dass etwaige Albträume sich um Ihr Haus drehen würden.“
Caitlin runzelte die Stirn. „Damit wird alles gut laufen. In der Villa Mirabelle stecken viele Möglichkeiten.“
„Ja, und viele Schwierigkeiten. Hat Patrick Sie über das Wasserproblem informiert?“
„Sie wissen davon?“
„Natürlich. Ich habe Murdo wiederholt erklärt, dass es gelöst werden muss.“
„Offenbar ist jahrelang nichts passiert, warum sollte ich den Anschluss jetzt überstürzt legen lassen?“
„Das ist nicht Ihr Ernst. Falls Sie meinen Rat wollen … Sie sollten dies als Erstes in Angriff nehmen.“
„Vielen Dank, aber ich habe Patricks Rat, und das genügt mir.“
„Er wird diese Arbeiten nicht ausführen können. Damit müssen Sie einen anderen Bauunternehmer beauftragen. Und Sie sollten die doppelte Summe einplanen, die er Ihnen angegeben hat.“
„Die doppelte Summe?“ Caitlin war entsetzt. „Das ist verrückt. Bei allem Respekt, Ray, ich glaube, Ihnen ist nicht ganz klar, wovon Sie reden.“
„Das Haus wird sehr viel Geld verschlingen.“
„Mag sein, aber ich habe meine Finanzen bestens eingeteilt.“
„Und wie hoch haben Sie die Gesamtkosten veranschlagt?“
„Das geht Sie nun wirklich nichts an.“ Seine besserwisserische Art machte sie langsam wütend.
„Lassen Sie mich raten.“ Er blickte einen Moment nachdenklich drein und nannte ihr dann genau den Betrag, über den Patrick und sie gesprochen hatten.
„Woher wissen sie das?“ Überrascht sah sie ihn an.
„Ich war in Madelines Laden. Patrick ist ihr Neffe.“
„Ja, das ist mir bekannt. Dennoch hat sie kein Recht, über meine Angelegenheiten zu reden.“
Ray hielt den Wagen vor dem Château an und wandte sich ihr zu. „Sie ist nur eine besorgte Nachbarin. Murdo hat sich vor Jahren einen Kostenvoranschlag eingeholt, und der wies eine doppelt so hohe Summe auf wie die, die Patrick Ihnen angegeben hat.“
„Vielleicht bin ich einfallsreicher als Murdo.“ Caitlin fasste nach dem Türgriff. „Ich werde mir wegen des Wassers keine schlaflosen Nächte machen. Nach dem kürzlichen Unwetter müssen die Pegel ziemlich hoch sein.“
„Wir haben jetzt erst Frühling.“
„Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich dieses Thema jetzt beenden“, erwiderte sie und stieg aus.
Ray schüttelte den Kopf. Ja, ihm gefiel ihre Entschlossenheit, und er fand es fast schade, dass Caitlin scheitern würde.
Im Haus duftete es herrlich, und alles war bestens vorbereitet. Der Tisch im Speisezimmer war wunderschön gedeckt, und in der Küche warteten drei Angestellte, um die Gäste zu bedienen. Während Ray mit dem Koch noch einmal das Menü durchging, versuchte Caitlin sich zu beruhigen. Ray will das Anwesen kaufen, führte sie sich vor Augen, deshalb lässt er nichts unversucht, mich zu vertreiben. Um sich abzulenken, schob sie eine Vase mit frischen roten Rosen auf dem
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