ROMANA EXKLUSIV Band 0173
erregt und glücklich macht.
Bevor sie jedoch gezwungen gewesen war, dieses Wissen als Mitglied im Harem des Scheichs anzuwenden, war glücklicherweise Kieran Sinclair erschienen und hatte sie gerettet …
Das Erlebnis in El Amir hatte Narben bei ihr hinterlassen, einige davon so tief, dass sie vielleicht nie heilen würden. So konnte sie es immer noch nicht ertragen, in einem Raum ohne Fenster zu sein. Die Angst und die hilflose Wut, weil man sie behandelt hatte, als sei ihr Wille ohne Bedeutung, ließen sich ebenso wenig abschütteln wie das unausgesprochene Urteil, dass ihr einziger Wert in einem schönen, begehrenswerten Körper läge. Kein Wunder, dass sie ihre Sexualität danach verdrängt hatte. Nach ihrer Rückkehr nach Neuseeland war sie jedes Mal erstarrt, wenn Gerald sie berühren wollte.
Natürlich hatte sie zunächst die Gefangenschaft in El Amir für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht. Aber so einfach war das nicht. Es musste schon vorher zwischen Gerald und ihr etwas nicht mehr gestimmt haben, sonst hätte er gewartet, bis sie zu ihrem Selbstvertrauen zurückgefunden hätte. Stattdessen hatte er sich in eine Liebesaffäre mit einem Mädchen gestürzt, das gerade die Highschool verlassen hatte.
Marian drehte sich auf den Bauch und barg ihr Gesicht im Kissen. Das alles war vergangen und vergessen. Sie war nicht mehr mit Gerald verheiratet, sie liebte ihn nicht mehr. Ja, zu ihrem eigenen Erstaunen wünschte sie ihm sogar alles Gute für seine neue Familie. Wahrscheinlich, weil sie jetzt wusste, wie wenig wahre Leidenschaft Gerald in ihr geweckt hatte.
Ihre hemmungslose Erwiderung auf Robert Bannatynes unbändiges Verlangen hatte sie von der Vergangenheit befreit. Robert Bannatyne hatte nicht nur ihre unterdrückte Leidenschaft entfesselt, sondern sie zu Sinnenfreuden entführt, die sie nie zuvor erlebt hatte. Er war ein wundervoller Liebhaber, stark und zärtlich, wild und doch beherrscht bis zu jenem letzten Moment, da auch er unter dem Ansturm seiner eigenen Gefühle davongerissen worden war. Und er schien alles zu wissen über die heimlichen Wünsche einer Frau. War er ein großes Naturtalent oder schlichtweg sehr erfahren?
Marian wusste es nicht, und es konnte ihr auch gleichgültig sein. Eine Affäre kam nicht infrage, die eine Nacht mit ihm war ein Ausrutscher gewesen. Nachdem sein Gewissen nun beruhigt war, würde er hoffentlich nach Neuseeland zurückfliegen.
Irgendwie muss ich einen Weg finden, ihm die Gemälde zukommen zu lassen, die er bezahlt hat, war das Letzte, was Marian dachte, ehe sie endlich einschlief.
An den folgenden beiden Tagen blieb Marian zu Hause, wobei sie sich nicht eingestand, dass sie Angst hatte, Robert über den Weg zu laufen.
Eine halbe Stunde, bevor Sam sie zu der Party der Chapmans abholen wollte, überlegte sie immer noch, was in aller Welt man zu einem Empfang im Haus eines ungekrönten Südseeprinzen anzog. Zwanglos bedeutete bei den Chapmans gewiss nicht, dass sie in einem Rock und einem hübschen T-Shirt erscheinen konnte.
Schließlich entschied sie sich für ein Hosenensemble aus perlweißer Gaze. Es bestand aus einem schlichten Top unter einer luftigen, in der Taille gebundenen Bluse und einer langen Hose, die ihre hinreißenden Beine betonte. Ihr Haar bürstete Marian zurück und hielt es mit einem breiten, golddurchwirkten Gazeband aus dem Gesicht.
Sam betrachtete sie bewundernd, als sie ihm die Tür öffnete. „Ich weißt nicht, wie du das schaffst, aber neben dir sehen die meisten Frauen zu ordentlich herausgeputzt aus, wenn du verstehst, was ich meine …“
Lächelnd nahm Marian ihre Handtasche. „Heißt das, ich bin unordentlich?“
„Nein!“ Er machte ein klägliches Gesicht. „Ich trete aber auch immer ins Fettnäpfchen! Nein, du bist einfach locker und natürlich und so schön, dass es keiner Kunst bedarf. Ich meine, viele Frauen sehen toll aus, aber man sieht auch, welche Mühe sie darauf verwandt haben. Bei dir nicht.“
Sie lachte gerührt, während sie ihm zum Wagen folgte. „Danke, Sam. Du machst wirklich die nettesten Komplimente. Wie gefallen deinen Kindern die Ferien?“
„Oh, sie haben viel Spaß.“
Es gab nichts, worüber Sam lieber sprach als über seine Kinder. Er vermisste sie schrecklich, wenn sie in der Schulzeit bei ihrer Mutter in Australien lebten. Als Sam und Marian jetzt in den milden tropischen Abend hinausfuhren, erzählte er ihr stolz und liebevoll von den jüngsten Streichen seiner Kinder, und
Weitere Kostenlose Bücher