ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Hasties Pfannkuchen mit Blaubeeren!“
„Also abgemacht. Jetzt sollten wir wieder ins Haus gehen. Ich höre Musik, und wenn es deinem Ruf nicht schadet, mit einem so alten Mann gesehen zu werden, bitte ich dich um den nächsten Tanz.“
„Ach, Onkel Robert, du bist doch nicht alt!“
„Fast so alt wie dein Vater“, erwiderte Robert amüsiert, und Louise lachte übermütig.
Als Marian fünf Minuten später ebenfalls ins Haus ging, sah sie die beiden tanzen. Louises kleines Gesicht strahlte, und Robert war anzusehen, dass er sie wirklich gern mochte. Vielleicht konnte er seine Zurückhaltung nur gegenüber Menschen aufgeben, die keine Bedrohung für ihn darstellten.
Sam trat an Marians Seite und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schultern. Sie lächelte ihn an, ehe sie noch einmal zu Robert schaute und seinem Blick begegnete. Die Art, wie er sie ansah, war so eindeutig erotisch abschätzend, dass es ihr einen Stich versetzte. Rasch drehte sie ihm den Rücken zu.
„Wo hast du gesteckt?“ Sam zog sie in die Gruppe, bei der er stand.
Es gelang ihr zu lächeln. „Ich habe den Lichtfischern in der Lagune zugeschaut. Es ist ein zauberhaftes Schauspiel. Ich werde versuchen, es zu malen.“
Grant Chapman horchte auf. „In dem Fall würde ich das Ergebnis gerne sehen.“
„Ja, natürlich.“
Die Partys bei den Chapmans waren stets ein großer Erfolg. Dafür sorgten auch dieses Mal die geschmackvolle Umgebung, das köstliche Essen und eine wohlüberlegte Mischung aus einheimischen und auswärtigen Gästen. Auch die Gruppe japanischer Geschäftsleute, der zu Ehren der Empfang veranstaltet worden war, schien sich prächtig zu amüsieren.
Fest entschlossen, sich ebenfalls als guter Gast zu erweisen, ging Marian lächelnd und plaudernd von Gruppe zu Gruppe, wobei sie bewusst darauf achtete, dass Sam immer an ihrer Seite war. Fala’isi war ein Dorf, was den Klatsch betraf, und Marian hoffte, den Eindruck zu erwecken, dass sie und Sam mehr als bloß Bekannte seien. Ihr Verhalten musste Sam überraschen, denn sie hatten eigentlich nur vereinbart, dass er sie abholen und nach Hause fahren würde, ohne irgendwelche weiteren Verpflichtungen. Aber er ließ es sich nicht anmerken, sondern spielte ihr Spiel gutmütig mit.
Als die Gäste aufbrachen und Sam Marian galant in den Wagen half, verspürte sie wieder dieses seltsame Kribbeln im Nacken. Ein verstohlener Blick zurück verriet ihr, dass Robert im Schatten der Eingangsveranda stand und sie beobachtete.
Auf der Rückfahrt lud sie Sam spontan zu einem Kaffee ein, weil sie das Gefühl hatte, dass er einen Menschen brauchte, dem er sein Herz ausschütten konnte. Bei ihm konnte sie sicher sein, dass er eine solche Situation nicht ausnutzen würde.
Sie kochte Kaffee, setzte sich zu Sam und ließ ihn reden. Er hatte die Enttäuschung über seine Scheidung noch nicht überwunden und fühlte sich von seiner Exfrau schamlos ausgenommen. Vor allem aber quälte ihn die Sorge, dass seine Kinder sich von ihm entfremden könnten. Marian hörte ihm mitfühlend zu und fand tröstliche und hilfreiche Worte.
Nach der dritten Tasse Kaffee erhob er sich und sagte mit kläglichem Gesicht: „Tja, so ist das Leben. Wenn du Schwäche zeigst, wirst du ausgenutzt. Danke, dass du mir so geduldig zugehört hast“
„Lass dich von dieser Erfahrung nicht verbittern“, meinte Marian sanft. „Du bist einer der nettesten und großzügigsten Menschen, die ich kenne. Ich weiß zu schätzen, was du hier für mich getan hast.“
„Das war nur gut fürs Geschäft“, wehrte er verlegen ab. „Deine Bilder verkaufen sich prächtig, und deine Anwesenheit im Hotel ist Gold wert. Männer mögen schöne Frauen.“
Lachend begleitete Marian ihn zur Tür. Auf der Schwelle küsste er sie freundschaftlich und ging zu seinem Wagen.
Es war sehr spät geworden. Marian beeilte sich, ins Bett zu kommen, doch sie fand keine Ruhe. Wieder einmal raubte ihr die Sehnsucht nach Robert den Schlaf. Und es war nicht nur ein körperliches Verlangen, nein, sie vermisste auch seine anregende Gesellschaft, seinen scharfen Verstand, der ihren forderte. War es doch Liebe?
Nein, Liebe gründete sich auf gemeinsamen Interessen, und Roberts Verschlossenheit ließ keine Gemeinsamkeit zu. Obwohl er sie zweifellos begehrte, glaubte Marian auch zu spüren, dass er sich mit aller Macht dagegen auflehnte … als habe er Angst, sich in irgendeiner Weise gefühlsmäßig zu binden. Was mochte die Ursache dafür sein?
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