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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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eine Sache, Talent eine andere.“
    „Dummkopf, dein Talent haben wir nie bezweifelt. Wenn ich allein an deine Serie über El Amir denke! Kieran wollte sie sogar kaufen. Höchst ungemütlich, so lautete sein Urteil, aber eine gute Investition.“
    „Ach, Kieran, der Handelsbankier, weiß zu beurteilen, ob ich eine Künstlerin bin oder nicht?“, spöttelte Marian.
    Tegan lachte vergnügt. „Kieran weiß alles. Was ich ihm natürlich nicht sage.“
    „Natürlich nicht.“ Wieder kämpfte Marian mit Neidgefühlen, denn Tegan und Kieran beteten sich förmlich an. „Schön, kleine Mutter, was hast du nun mit dem Geschäft vor?“
    „Es wird natürlich weiterlaufen. Ich würde verrückt werden, wenn ich nur noch zu Hause säße, aber ich werde natürlich ein wenig kürzertreten müssen. Kieran begluckt mich fürchterlich. Ich werde Andrea fragen, ob sie ins Geschäft einsteigen will.“
    „Andrea? Doch nicht Kierans Schwester?“
    „Ich weiß, dass du sie für unzuverlässig hältst, aber seit sie mit Rick verheiratet ist, hat sie sich gefangen. Sie hat Interesse und Talent und wird der zukünftigen Mutter ihrer Nichte oder ihres Neffen bestimmt keine Probleme machen, meinst du nicht?“
    Marian, die Kierans Schwester als eine schwierige, überhebliche Person in Erinnerung hatte, verzog das Gesicht, hielt sich aber zurück. „Nun, sie ist zweifellos talentiert, und ich wünsche dir viel Glück mit ihr. Vor allem aber pass gut auf mein Patenkind auf!“
    Als Marian den Telefonhörer auflegte, fühlte sie sich so deprimiert, dass ihr die Tränen kamen. Was war nur mit ihr los? Tegan und Kieran waren überglücklich, ein Baby zu bekommen, und Marian freute sich mit den beiden. Vermutlich folgte die frohe Kunde einfach zu kurz auf die Nachricht von der Geburt des anderen Babys, das ihr Exmann mit ihr nie hatte haben wollen.
    Was aber nicht erklärte, warum Marian in den folgenden Wochen jede Nacht von Robert träumte und morgens mit schwerem Herzen aufwachte.
    Vielleicht brauchte sie einfach einen Mann.
    Nun, in dem Fall musste sie lernen, ohne auszukommen. Denn abgesehen von Robert hatte es nur zwei Männer in ihrem Leben gegeben, und die hatte sie geliebt. Welche Ironie, dass ausgerechnet Robert, den sie nicht liebte, als Einziger diese wilde, ursprüngliche Leidenschaft in ihr geweckt hatte, von der sie sich einfach nicht befreien konnte. Sie schaffte es weder, den Mann zu vergessen, noch die unvorstellbare Lust, die sie in seinen Armen erlebt hatte.
    Irgendwann in dieser Zeit erhielt sie einen Bankauszug und stellte fest, dass der Betrag auf Roberts Scheck ihrem Konto gutgeschrieben worden war. Marian überlegte, ob sie nicht Sam nach Roberts Adresse fragen sollte, um ihm die Bilder zuzuschicken. Aber wie sollte sie Sam erklären, dass Robert einfach ohne die Gemälde abgereist war? So blieben die Bilder, versteckt in einer Ecke, in ihrem Atelier.
    Des Alleinseins müde, nahm Marian ein paar Einladungen zu Partys an. Doch sie fand keinen Spaß daran und schlug in der Folgezeit alle weiteren Einladungen aus, bis Tamsyn Chapman anrief. Die Chapmans waren seit einer Woche aus England zurück und planten, einen zwanglosen Abendempfang für eine Gruppe japanischer Geschäftsleute zu geben.
    Marian sagte ihr Kommen zu, denn es wäre nicht klug gewesen, einen Mann zu brüskieren, der sie nach Neuseeland zurückschicken konnte. Wenn sie darüber hinaus die Hoffnung hegte, über die Chapmans einen gewissen Kontakt zu Robert zu wahren, so gestand sie es sich nicht ein.
    Ein Besuch von Asa veranlasste sie, eine Woche damit zu verbringen, weitere Bilder für den Verkauf in dem Souvenirladen zu malen. Danach nahm sie erneut ernstere Arbeiten in Angriff. Diesmal wählte sie als Motiv die steilen, wilden Berge im Zentrum der Insel. Zu diesem Zweck mietete sie einen Geländewagen, um über unzugängliche Nebenstraßen an Orte vorzudringen, die kein normaler Tourist aufzusuchen wagte. Sie arbeitete härter als je zuvor in ihrem Leben und war mit den Ergebnissen im Großen und Ganzen zufrieden.

    Zwei Monate nach Roberts Abreise und zwei Tage vor der Party bei den Chapmans saß Marian auf der Terrasse und beobachtete, wie die Sonne langsam über dem Meer unterging. Wie stets verschlug ihr die unvorstellbare Farbenpracht dieses malerischen Schauspiels den Atem. Wenn sie das doch in angemessener, ehrlicher Weise auf die Leinwand bannen könnte! Wenn doch nur Robert da wäre, dass sie diese ergreifende Erfahrung mit ihm teilen

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