ROMANA EXKLUSIV Band 0173
könnte!
Sie würde ihn nie vergessen! Sie vermisste ihn. Was nicht bedeutete, dass sie ihn liebte. Wie konnte man einen Mann lieben, den man gar nicht kannte? Robert Bannatyne versteckte sein wahres Wesen hinter einer undurchdringlichen Mauer.
Nur wenn er liebt, bricht diese Mauer ein, als hätte es sie nie gegeben, flüsterte ihr eine feine innere Stimme zu.
Rastlos sprang Marian auf und lief über den Rasen zu der steinernen Balustrade. Die Farbenpracht über dem Meer verblasste nun rasch, aber der Korallenstein unter Marians Händen war noch warm von der Sonne. Marian blickte hinüber zu den Lichtern der Hotelanlage, als suche sie dort etwas, was sie sich nicht eingestehen wollte. Und plötzlich tauchte aus der zunehmenden Dunkelheit Roberts Silhouette am Strand auf. Groß und mit der für ihn typischen arroganten Haltung kam er um die Lagune herum und näherte sich dem Haus.
Wie gebannt blickte Marian ihm entgegen. „Warum bist du zurückgekommen?“, fragte sie schroff, als er unterhalb der Stufen stehen blieb.
„Bist du schwanger?“, fragte er unvermittelt.
Es kostete sie eine fast übermenschliche Anstrengung, äußerlich gefasst zu bleiben, denn in ihrem Innern wurde sie von den widersprüchlichsten Gefühlen bestürmt. Zorn und Empörung wechselten mit einer unbändigen Freude über seine Rückkehr, die Angst, ihm nicht widerstehen zu können, kämpfte mit einer unmissverständlichen Erregung. „Nein“, antwortete sie scharf. „Danke der Nachfrage, aber das hättest du auch mit einem Brief klären können. Nun, da du weißt, was du wissen wolltest, kannst du wieder verschwinden.“
„Welch eine Arroganz“, bemerkte er amüsiert und stieg die Stufen vom Strand empor. „Ich habe den weiten Flug hierher auf mich genommen … kann ich dich wenigstens überreden, mich auf einen Drink hereinzubitten?“
„Nein.“
„Ich will nicht mit dir ins Bett“, sagte er gelassen, aber mit hartem Unterton.
Wider alle Vernunft war Marian enttäuscht. „Du hättest auch keine Chance. Wenn du deshalb zurückgekommen bist, hast du Pech gehabt. Glaub mir, normalerweise lasse ich mich nicht so leicht überreden wie letztes Mal.“
Robert zog spöttisch die Brauen hoch. „Ich kann mich nicht entsinnen, dich überhaupt überredet zu haben. Im Gegenteil, ich habe seitdem oft an dein offenes, ungeschminktes Verlangen denken müssen. Hatte der Angriff dieses Widerlings dich so verunsichert, dass du eine Vergewisserung brauchtest?“
„Unsinn!“
„Warum also hast du mich verführt?“
„Diese Unterhaltung ist völlig verrückt“, entgegnete sie zornig. „Wir sollten sie besser abbrechen.“
„Warum?“
„Weil …“ Marian verstummte befangen. „Weil … ich diese ganze Geschichte einfach vergessen will.“
„Und? Kannst du es?“ Er schwieg einen Moment, ehe er hinzufügte: „Ich kann es nicht.“
Marian schluckte. „Warum bist du zurückgekommen?“, fragte sie noch einmal.
Ihre Direktheit schien ihn zu verblüffen. „Ich hielt es für meine Pflicht“, sagte er schließlich. „Wenn du schwanger gewesen wärst, hätte ich mich kümmern müssen. Ein Brief schien mir zu … unhöflich.“
Sie wandte sich ab. Unhöflich? Eine seltsame Art, es auszudrücken.
„Außerdem ist da noch etwas offen zwischen uns“, fügte Robert rasch hinzu.
„Red keinen Unsinn“, wehrte sie eisig ab. „Was zwischen uns gewesen ist, war eine Sache für eine Nacht. Es war gut, und damit genug.“
„Wem willst du etwas vormachen, Marian? Wenn es wirklich nur eine Sache für eine Nacht war, warum bist du dann so wütend auf mich, und warum stehe ich hier vor dir?“
„Du hast doch gesagt, dass du dich verantwortlich gefühlt hättest, wenn ich schwanger gewesen wäre“, sagte sie unwillig.
„Nun, zumindest gestehst du mir ein gewisses Verantwortungsgefühl zu. Dafür sollte ich wohl dankbar sein.“
„Ich will nicht, dass du mir für irgendetwas dankbar bist. Wie ich schon sagte, ich bin nicht schwanger, also kannst du jetzt wieder verschwinden.“
„Warum?“
Sie wollte erwidern, dass sie ihn nicht mehr sehen wolle, aber sie brachte es nicht heraus.
„Hör zu, du bist eine erfahrene Frau, die bisher sicher keine Probleme hatte, mit ihren Liebhabern in vernünftiger Weise umzugehen“, fuhr Robert unerbittlich fort. „Aber jetzt verhältst du dich nicht vernünftig. Warum hast du Angst?“
„Ich habe keine Angst!“ Marian drehte sich zu ihm um. Ihre grünen Augen funkelten. „Ich will
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