ROMANA EXKLUSIV Band 0173
einfach nur, dass du verschwindest!“
„Schön.“ Ehe sie reagieren konnte, packte Robert sie bei den Schultern und zog sie an sich.
„Nein“, hauchte sie noch, dann küsste er sie, und sie schloss machtlos die Augen.
Der Kuss begann zärtlich und sacht, als wolle Robert sich irgendetwas beweisen. Im nächsten Moment aber entflammte ihrer beider Leidenschaft, und sie küssten sich wild und heftig, als könnten sie nicht genug voneinander bekommen.
„Mein Gott“, keuchte Robert und bedeckte ihren Hals mit verlangenden Küssen, die Marian erschauern ließen. „Das wollte ich nicht …“ Aber genauso wenig wie sie machte er den Versuch, sich aus ihrer Umarmung zu befreien. „Marian“, flüsterte er, und es klang wie eine zärtliche Liebkosung. „Heißt das, du willst noch ein Abenteuer für eine Nacht? Wenn es so ist, kann ich nicht widerstehen. Aber du solltest besser wissen, dass diesem ein weiteres folgen wird, und noch eins, und noch eins, bis du gelernt hast, unsere Beziehung anders zu bezeichnen. Willst du das?“
Marian blickte unverwandt zu ihm auf. Einen unglaublichen Moment lang hatte sie das Gefühl, in der flammenden Leidenschaft, die in seinen tiefblauen Augen loderte, zu verbrennen. „Was tust du mir an?“, hauchte sie.
„Ich weiß es nicht. Aber bei dir verliere ich so gänzlich die Kontrolle, dass ich nicht eine Sekunde überlege, welchen Preis ich dafür bezahlen werde.“ Es klang zornig und stolz.
Es war schwer, den Blick von ihm zu wenden. Es tat unsäglich weh, ihn loszulassen und von ihm zurückzuweichen. Aber die Macht, die dieser Mann über ihre Gefühle hatte, machte Marian Angst, und das gab ihr die Kraft zu sagen: „Ich wünschte, du wärest nicht zurückgekommen.“
„Hättest du mich vergessen?“
„Ja“, log sie, aber ihre zitternde Stimme verriet sie.
Robert lächelte spöttisch. „Genauso leicht, wie ich dich vergessen hätte …“
Sein Spott bestärkte sie in ihrem Entschluss. Robert hatte behauptet, er sei nicht zurückgekommen, um mit ihr ins Bett zu gehen, aber sein Kuss strafte auch seine Worte Lügen. Zweifellos hatte er geglaubt, in ihr eine willige Bettgespielin für die nächsten Nächte zu finden, und dann würde er sie wieder verlassen. Marian spürte, dass darin eine Gefahr für sie lag, vor der sie zurückschreckte. „Das ist ohne Bedeutung“, sagte sie deshalb. „Ich will dich nie wieder sehen.“
Robert betrachtete sie lange. „Vermutlich hast du eine kluge Entscheidung getroffen“, sagte er dann, wobei er seine Enttäuschung nicht verbergen konnte. „Auf Wiedersehen, Marian.“
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.
5. KAPITEL
Später, als sie sich zum Schlafengehen zurechtmachte, versuchte Marian sich einzureden, sie sei dankbar, dass Robert nicht versucht hatte, sie zu einer weiteren Liebesnacht zu überreden. Denn trotz aller guter Vorsätze, das wusste sie, hätte sie ihm nicht widerstanden, wenn er es darauf angelegt hätte.
Er hatte sie in Bann geschlagen, in einer Weise, die alle Logik und Vernunft ausschaltete. Von quälender Sehnsucht erfüllt und dennoch in der festen Überzeugung, das Richtige getan zu haben, legte Marian sich ins Bett. Doch sie fand lange keinen Schlaf.
Warum war Robert zurückgekommen? Sein Kuss ließ nur eine Antwort zu: Er wollte eine Affäre mit ihr. Oh, es war nur zu leicht, sich auszumalen, wie erregend und himmlisch eine Affäre mit ihm sein würde … und wie zerstörerisch am Ende. Denn Marian war nicht für Sex ohne Liebe geschaffen. Sie brauchte das Gefühl, zu lieben und geliebt zu werden. Sex war für sie nur ein natürlicher Aspekt tieferer Empfindungen zwischen Mann und Frau. Deshalb hatte sich die Erfahrung in El Amir auch so fatal bei ihr ausgewirkt.
Wobei sie in El Amir nicht vergewaltigt worden war. Der Scheich, der sie in seinen Harem entführt hatte, hatte sich nach den Sitten seiner Kultur und seines Stammes anständig und rechtmäßig verhalten. Natürlich hatte er ihren Protest nicht beachtet, aber er hatte dafür gesorgt, dass sie für die Ehre, die er ihr zugedacht hatte, vorbereitet wurde, indem er ihr eine ältere und eine jüngere Frau, die gebrochen Englisch sprachen, zugeteilt hatte. Die beiden hatten sie einem Intensivkurs in Sachen Sinnlichkeit unterzogen.
Dank dieses Scheichs wusste Marian genug über die hohe Kunst der Liebe, um damit ein ganzes Lexikon zu füllen. Insbesondere hatte man sie darin unterwiesen, wie man einen Mann
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