ROMANA EXKLUSIV Band 0173
drückte auf den Knopf, der die Türen schloss und fuhr in den Keller. Die Tiefgarage war leer. Marian eilte zu ihrem Wagen und riss die Tür auf, denn schon sah sie Robert die Treppe herunterstürmen. Mit zitternder Hand steckte die den Zündschlüssel ins Schloss, startete, gab Gas und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Als sie den Ausgang der Tiefgarage erreichte, schaute sie angstvoll in den Rückspiegel. Kein Zeichen von Robert oder einem Auto. Erleichtert atmete Marian auf und lenkte den kleinen Mietwagen auf die Straße hinaus.
Sie konzentrierte sich ganz bewusst auf den dichten Verkehr im Geschäftsviertel von Auckland und versuchte, an nichts anderes zu denken. Allmählich wurde sie etwas ruhiger.
Unverbesserliche Närrin! Wieder hatte sie sich von ihren Wunschträumen zu einer Torheit verführen lassen, wieder war sie belogen und betrogen worden. Würde sie denn nie klug werden? Ihr einziger Trost war, dass Tegan erst am Nachmittag zurückkommen würde. So blieb ihr genug Zeit, ihre Fassung wiederzufinden und sich ihre nächsten Schritte zu überlegen.
Als Marian am Haus der Sinclairs ankam und die Haustür aufschloss, hörte sie einen Wagen vorfahren. Entsetzt blickte sie zurück und erkannte einen großen BMW mit Robert am Steuer.
In blinder Panik stürzte sie ins Haus, achtete nicht darauf, dass die Tür hinter ihr nicht ins Schloss fiel, und rannte die Treppe hinauf. Schon war Robert hinter ihr, kam unbarmherzig näher. In letzter Sekunde erreichte sie ihr Zimmer, schlug ihm die Tür vor der Nase zu und drehte den Schlüssel im Schloss.
„Mach die verdammte Tür auf!“ Eine wilde, unbändige Wut schwang in seiner Stimme.
Mit zitternden Fingern riss sie den Schlüssel aus dem Schloss und blickte mit weit aufgerissenen Augen auf die Tür.
„Wenn du nicht öffnest, Marian, trete ich die Tür ein!“
Unwillkürlich wich sie zwei Schritte zurück. Dann schwand ihre Panik. Nein, das würde Robert niemals tun. Er war zu kühl, zu beherrscht, um in einem fremden Haus eine Tür zu demolieren!
„Zum letzten Mal, Marian. Mach die Tür auf“, wiederholte er gefährlich leise.
Er bluffte, wollte sie nur einschüchtern. Mit angehaltenem Atem wartete Marian ab. Im nächsten Moment zuckte sie zusammen, als die Tür unter einem krachenden Schlag erbebte. „Hör auf!“, flüsterte Marian fassungslos.
„Öffne die Tür!“
Aber Marian stand wie angewurzelt da und beobachtete mit ungläubigen Augen, wie Robert tatsächlich die Tür auftrat und ins Zimmer kam. Schwer atmend strich er sich das zerzauste Haar aus der Stirn.
„Verschwinde!“, sagte sie mit erstickter Stimme.
Doch er kam unbeirrt näher, wobei er Marian nicht aus den Augen ließ. Ihr Herz hämmerte. Blind vor Angst und Empörung holte sie aus und versuchte, auf ihn einzuschlagen. Lächelnd fing Robert ihren Arm ab und hielt ihn fest.
„Das wird dir nichts nutzen“, sagte er kalt.
„Verschwinde!“, schrie sie ihn an. „Verschwinde, oder …“
„Oder was?“, forschte er ungerührt. „Willst du mich rauswerfen? Versuch es doch, Marian.“
„Du bist verrückt!“
„Gut möglich.“ Ohne den Blick von ihr zu wenden, zog er sie langsam zu sich heran.
„Nein!“, schrie sie verzweifelt auf, als sie das unmissverständliche Aufleuchten in seinen Augen sah.
Vergeblich versuchte sie ihn zu überrumpeln und die Griffe anzuwenden, die sie in einem Selbstverteidigungskurs gelernt hatte. Aber Roberts Kraft war sie nicht gewachsen, zumal er sie rücksichtslos einsetzte, ohne darauf zu achten, dass er ihr wehtat. Sobald sie aber keuchend in seinen Armen lag, beugte er sich über sie und küsste die roten Striemen auf ihrer Haut.
„Wehr dich nicht“, flüsterte er. „Ich will dir nicht wehtun.“
„Du tust mir immer weh.“ Verzweifelt versuchte sie, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. „Ich will dich nicht, Robert.“
„Ach nein?“, fragte er lächelnd.
Ehe sie etwas erwidern konnte, küsste er sie, zunächst innig und zärtlich, dann mit wilder, ungeschminkter Leidenschaft. Aufschluchzend erwiderte Marian seinen Kuss, die Verräterin in ihrem Herzen gewann Oberhand über alle Schmerz und alle Vernunft. Nach all den langen, einsamen Monaten war es der Himmel, wieder Roberts Arme um sich zu fühlen, und wenn es töricht von ihr war, sich diesem Gefühl hinzugeben, dann würde sie sich später darum sorgen.
Das war für die nächsten Minuten Marians letzter klarer Gedanke. Robert war immer ein sehr leidenschaftlicher
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