ROMANA EXKLUSIV Band 0173
zulächelte.
„Erinnern Sie sich noch an mich?“, fragte er.
Plötzlich wirkte Patty noch ängstlicher als zuvor. „Ich … ja, natürlich. Sie sind Robert Cornwell, nicht wahr? Wir haben uns vor einigen Monaten auf Laurens Party kennengelernt.“
„Das stimmt. Ich habe die Drinks gemixt und nach der Party die Gläser gespült.“
„Außerdem hast du zwischendurch ein bisschen getrunken“, warf Lauren ein.
„Beschwer dich nicht!“, rief Robert fröhlich und verzog das Gesicht. „Wozu sind Partys schließlich da?“ Er streckte Steve die Hand entgegen. „Frauen sind manchmal schlimmer als die Polizei. Habe ich recht?“ Hardy erwiderte das komplizenhafte Lächeln jedoch nicht, sondern betrachtete den jungen Mann schweigend und mit ausdruckslosem Gesicht. „Ich glaube, wir sind uns noch nicht begegnet“, sagte Robert zögernd. „Ich bin Robert Cornwell, und ich habe natürlich schon viel von Ihnen gehört. Mein Vater hält Sie für den besten Fotografen der Welt.“
„Dann sollte er mein Gehalt erhöhen“, erwiderte Steve.
Robert lachte nervös und wechselte schnell das Thema. „Was ist das für ein Gefühl, sich endlich niederzulassen? Wahrscheinlich vermissen Sie bereits die langen Reisen!“
„Das stimmt.“
„Mein Vater hat mir erzählt, dass Sie wegen einer Verletzung vorerst in London bleiben müssen. Er hat auch gesagt, dass Sie einmal wöchentlich zur Behandlung ins Krankenhaus müssen.“
Steve nickte mit zusammengepressten Lippen. Lauren erinnerte sich, dass er nicht gern über sein Privatleben sprach. Erst jetzt betrachtete sie ihn und bemerkte plötzlich, weshalb Robert die Verwundung erwähnte. Steve wirkte irgendwie verändert. Er war dünner, sein Gesicht war blass, und er hatte dunkle Augenringe.
Lauren warf Patty einen kurzen Seitenblick zu und sagte: „Lass uns ein Stück zusammen gehen. Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen.“
Obwohl Patty bei der Vorstellung nicht wohl zumute war, verließ sie mit Lauren das Lokal und lief neben ihr über die Straße. Die beiden Männer folgten mit einigem Abstand.
„Bist du verrückt, Patty?“, fragte Lauren leise. „Weshalb triffst du dich mit Steve Hardy?“
„Wir haben heute Abend zusammen gegessen“, antwortete Patty ausweichend. „Warum auch nicht? Schließlich arbeiten wir bei derselben Zeitung!“
„Das weiß ich. Aber ich bin nicht blind. Ich habe gesehen, wie du ihn angehimmelt hast.“
„Ich … ich habe …“, sagte Patty stockend und errötete.
„Mach mir nichts vor! Keine Frau der Welt trifft sich einfach nur so mit Steve Hardy. Du weißt, wie er ist. Du wolltest früher nie etwas mit ihm zu tun haben. Willst du seinetwegen wirklich eine glückliche Ehe aufs Spiel setzen?“
„Glückliche Ehe?“, rief Patty empört und blieb unvermittelt stehen. „Ich bin mit einem Mann verheiratet, der nie zu Hause ist und den ich kaum zu Gesicht bekomme! Louis lebt nur noch für seine Arbeit.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Außerdem, was geht es dich an, mit wem ich mich treffe? Ich lasse mich nicht von dir herumkommandieren, Lauren Bell!“
Die beiden Männer waren inzwischen so nah herangekommen, dass sie die letzten Worte von Pattys Wutausbruch gehört hatten. Robert sah Lauren fragend an, und Steve lachte ihr spöttisch zu.
„Gibst du Patty gerade gute Ratschläge?“, fragte er etwas zynisch.
„Ja“, erwiderte sie darauf atemlos. „Ich hoffe, sie nimmt sie ernst.“
Steve legte Patty den Arm um die Schultern. „Und, Patty, wirst du auf deine Freundin hören?“
Sie schmiegte sich an ihn, und ihre braunen Augen schimmerten wie Bernstein. „Ich lasse mir von Lauren nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich kann für mich selbst entscheiden.“
Steve sah Lauren erneut an und hob amüsiert die Augenbrauen. „Wirklich schade. Es sieht so aus, als ob du deine wertvolle Zeit verschwendet hättest!“ Dann hob er die Hand, um ein Taxi zu stoppen. Nachdem der Wagen gehalten hatte, öffnete Steve die hintere Tür und half Patty beim Einsteigen. Ohne sich von Lauren und Robert zu verabschieden, setzte sie sich in das Auto, schlug die langen, schlanken Beine übereinander und sah durch die Windschutzscheibe geradeaus auf die Straße.
„Du solltest dir selbst gute Ratschläge geben!“, flüsterte Steve Lauren zu, bevor er einstieg und der Wagen losfuhr.
Lauren biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Aber sie musste sich vor Steve nicht rechtfertigen. Ihre
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