ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Freundschaft mit Robert ging ihn nichts an. Immerhin würde sie Robert bald heiraten, und Patty war bereits verheiratet; Steve Hardy war auf dem besten Weg, diese Ehe zu zerstören, ohne dass ihm wirklich etwas an Patty lag. Lauren kannte ihn, er hatte sich noch nie im Leben etwas aus einem Menschen gemacht. Er interessierte sich nur für sich selbst.
Kopfschüttelnd sah Lauren dem Taxi nach. Zu allem Unglück hatte sie gehört, welche Adresse Steve dem Fahrer genannt hatte. Das Auto fuhr zu Pattys Apartment in Knightsbridge.
„Wo ist eigentlich Pattys Ehemann?“, wollte Robert plötzlich wissen.
„In Glasgow. Er hat geschäftlich dort zu tun und kommt erst in zwei Tagen zurück.“ Ob Louis etwas vermutet?, fragte sie sich dann. Wahrscheinlich nicht, sonst hätte Patty ihr davon erzählt. Aber wie lange würde es dauern, bis Louis die Wahrheit erfuhr?
Robert pfiff durch die Zähne. „Louis tut mir wirklich leid!“ Sein Tonfall war jedoch eher spöttisch als mitleidsvoll. Bestimmt denkt er, dass Louis selbst schuld sei, wenn er zuließ, dass seine Frau sich mit Männern wie Steve Hardy abgab.
„Jetzt verstehe ich, was du über Hardy gesagt hast.“ Robert sah Lauren an und grinste. „Er ist wirklich ein harter Bursche. Auf dem Weg hat er mir erzählt, dass noch ein Splitter von einer Kugel im Rücken steckt. Die Ärzte wollen, dass das Stück von selbst herauskommt. Hardy hat zugegeben, dass er große Schmerzen hat – vor allem nachts, wenn er liegt.“
„Das freut mich!“, sagte Lauren impulsiv.
„Du scheinst ihn wirklich zu hassen, oder?“
„Ich mag ihn nicht!“
Roberts Misstrauen schien geweckt. „Irre ich mich, oder empfindest du noch immer etwas für ihn?“
„Für Steve Hardy? Ich bin doch nicht verrückt!“ Sie legte Robert die Arme um den Nacken und lächelte ihn an. „Der einzige Mann, für den ich etwas empfinde, bist du!“
Robert erwiderte ihre Umarmung. „Das freut mich, Liebling. Ich würde Hardy nämlich nicht gern erwürgen.“
„Der einzige Weg, um einen Vampir zu töten, ist, ihm mit einem Pfahl das Herz zu durchbohren“, erwiderte Lauren und zog Roberts Kopf zu sich herunter. „Aber ich möchte nicht länger über ihn sprechen. Schließlich gibt es Wichtigeres im Leben!“
Auch Robert schien seine Zeit nicht verschwenden zu wollen. Er küsste Lauren so leidenschaftlich, dass die beiden ihre Umgebung völlig vergaßen. Erst nach einigen Minuten lösten sie sich schwer atmend voneinander und traten einen Schritt zurück. „Lauren, damit hast du mich überzeugt! Musst du heute wirklich noch arbeiten? Wir könnten doch in deine Wohnung fahren und dort weitermachen, wo wir gerade aufgehört haben.“
„Führe mich nicht in Versuchung.“ Obwohl sie am liebsten auf seinen Vorschlag eingegangen wäre, schüttelte sie den Kopf und ließ die Hände sinken. „Liebling, ich muss wieder an die Arbeit. Wenn der Artikel nicht rechtzeitig fertig ist, werde ich fristlos entlassen. Du kennst Annie Jones – als Herausgeberin ist sie gnadenlos.“
„Aber du heiratest den Sohn des Chefs, denk daran!“, sagte Robert so überheblich, dass Lauren die Stirn runzelte. Gewöhnlich prahlte er nicht mit seiner gesellschaftlichen Stellung. Im Gegenteil, Lauren war von der Diskretion und dem Taktgefühl beeindruckt gewesen, das er von Anfang an gezeigt hatte.
Lauren hatte Robert auf einer Weihnachtsparty kennengelernt, die Annie Jones veranstaltet hatte. Robert war als Vertreter seines Vaters gekommen. Natürlich hatten alle Anwesenden gewusst, dass er der Sohn des Chefs war. Trotzdem hatte er sich ganz ungezwungen benommen und mit den meisten Mitarbeitern geplaudert. Da Lauren ihn mittlerweile gut kannte und wusste, dass er ein ausgesprochen höflicher und freundlicher Mensch war, wunderte sie sich jetzt über sein arrogantes Verhalten.
„Sag Annie, dass du mit mir zusammen warst“, fuhr Robert ungeduldig fort. „Dann wagt sie bestimmt nicht, sich über dich zu beschweren.“
„Das wäre unfair, Liebling“, begann Lauren vorsichtig. „Annie tut auch nur ihre Arbeit, und ich möchte keine Vergünstigungen, nur weil ich mit dem Sohn des Chefs befreundet bin.“ Als sie sah, dass sich Roberts Miene verfinsterte, seufzte sie. „Was würde passieren, wenn sie deinem Vater davon erzählte? Du weißt doch, dass er mich nicht mag. Wahrscheinlich würde er die Gelegenheit nutzen, um mich zu entlassen.“
„Dann bekäme er es aber mit mir zu tun!“, rief Robert aufgebracht. Sein
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