ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Frauen ansprechen.“
„Das merkt man. Am liebsten lese ich Ihre Artikel. Ich habe das Gefühl, als könnte ich Ihnen vertrauen.“ Melanie biss sich auf die Unterlippe. „Können Sie ein Geheimnis für sich bewahren?“ Sie blickte Lauren fragend an. „Ich habe geahnt, dass jemand von der Presse uns aufspüren würde. Eigentlich wollten wir es geheim halten … Wenn ich Sie einweihe, versprechen Sie mir, erst nach Ihrer Rückkehr darüber zu berichten.“
Laurens Gehirn arbeitete fieberhaft. Obwohl sie ahnte, welches Geheimnis Melanie ihr anvertrauen wollte, versprach sie, es nicht weiterzuerzählen.
„Danke“, sagte Melanie erleichtert. „Es klingt sicher etwas dramatisch, aber wir beide stehen immer im Rampenlicht, und wir möchten, dass die Hochzeit im kleinen Kreis …“
„Ich wusste es!“, entfuhr es Lauren.
Melanie errötete. „Vermutlich war es nicht schwer zu erraten.“
„Nicht besonders. Heiraten Sie hier, auf der Insel? Sind Sie deshalb hergekommen? Wer ist es? Kenne ich ihn?“ Jetzt, da Lauren sicher war, die Exklusivrechte an der Gesichte zu haben, überschlug sie sich förmlich vor Neugier. Welch ein Glück, dachte sie, das wird ein guter Einstieg bei der Gazette.
Melanie lachte. „Langsam, langsam. Ich kann doch nicht alle Fragen auf einmal beantworten.“
„Es tut mir leid.“ Lauren hoffte, Melanie nicht erschreckt zu haben. Sie wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, über das außergewöhnliche Ereignis zu berichten. Immerhin hatte sie so Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen und ihre zukünftigen Kollegen zu überzeugen, dass sie den Job nicht bekommen hatte, weil Charles Cornwell sein schlechtes Gewissen erleichtern wollte.
„Ich wollte Sie nicht überrollen“, entschuldigte Lauren sich rasch. „Heiraten Sie jemanden aus der Musikbranche?“
„Nein, er ist Schauspieler.“ Melanie atmete tief durch, bevor sie den Namen des Manns stolz preisgab. „Ich heirate Johnny Sefton.“
Lauren war so überrascht, dass sie nichts sagen konnte. Sie erinnerte sich an die unzähligen Artikel, die sie über ihn gelesen hatte. Als Johnnys Karriere vor zwanzig Jahren begonnen hatte, war er außergewöhnlich gut aussehend gewesen – ein großer blonder junger Mann mit blauen Augen und einem gewinnenden Lächeln. Er war auf der Stelle berühmt geworden und bis heute einer der bekanntesten Schauspieler Amerikas geblieben. Johnny war schon einmal verheiratet gewesen und hatte sich vor einigen Jahren scheiden lassen. Inzwischen muss er so um die vierzig sein, dachte Lauren. Aber ich habe nichts darüber gelesen, dass Johnny und Melanie sich kennen. Wie hatten die beiden ihre Beziehung so lange vor der Presse geheim halten können?
Lauren spürte, dass Melanie sie beobachtete. „Verzeihung, ich … es kommt nur so überraschend“, sagte sie stockend. „Johnny Sefton! Ich beneide Sie, er ist nämlich mein Traummann. Ich hoffe, Sie werden mit ihm sehr glücklich.“
„Das hoffe ich auch. Hören Sie, die Kreuzfahrt … würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie sie nicht bis zum Ende mitmachen würden?“
Lauren sah interessiert auf. „Nein, überhaupt nicht. Ich wollte mich entspannen, und das habe ich getan.“ Sie lächelte verschmitzt. „Aber mittlerweile langweile ich mich schon.“
„Wie wäre es, wenn sie von Bord gehen und während der nächsten Woche hierbleiben würden, um über die Hochzeit zu schreiben?“
„Das wäre mir natürlich eine große Freude“, entgegnete Lauren, ohne auch nur einen Moment zu zögern.
7. KAPITEL
Drei Tage später rief Lauren den Chef der Nachrichtenabteilung der Gazette an und teilte ihm mit, dass sie nicht zu dem vereinbarten Termin anfangen könne. „Ich bin einer sensationellen Geschichte auf der Spur, deshalb muss ich noch einige Tage hierbleiben“, erklärte sie ihm.
„Was meinen Sie denn mit einer sensationellen Geschichte?“, brummelte Freddy Grainger, ein großer, stämmiger Mann, dem Lauren einige Male begegnet war. „In diesem Büro verteile ich die Aufträge. Wo sind Sie überhaupt? Ich dachte, Sie seien auf einer Kreuzfahrt und würden am Samstag zurückkommen?“
„Das hatte ich vor, aber ich habe die Reise unterbrochen. Zurzeit befinde ich mich auf einer kleinen Insel der Bahamas am Ende der Welt. Es gibt hier keinen Flughafen. Nur hin und wieder geht ein Schiff vor Anker. Ich habe auf der Insel zufällig jemanden getroffen, aber dieser Person versprochen, ihren Namen nicht zu verraten. Ich
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