ROMANA EXKLUSIV Band 0173
lieber nicht für Ultra schreiben.“
Obwohl sie Annie keine weiteren Erklärungen gab, schien sie zu ahnen, dass Lauren Angst davor hatte, sich den bissigen Kommentaren ihrer Kolleginnen auszusetzen. „In Ordnung.“ Annie seufzte. „Jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Es gibt viel zu tun. Sicher kommen Sie in den nächsten Tagen noch einmal ins Büro, um Ihren Schreibtisch leer zu räumen? Schauen Sie dann bei mir vorbei, ich würde mich freuen. Viel Glück, Lauren, wir bleiben in Verbindung.“
Eine Stunde später verließ Lauren die Wohnung und ging zu einem Reisebüro. Nachdem sie sich über verschiedene Urlaubsziele informiert hatte, buchte sie eine Kreuzfahrt von Miami zu den Bahamas. Obwohl die Reisekosten einen Großteil ihrer Ersparnisse aufbrauchen würden, zögerte Lauren nicht. Im Moment wollte sie London so weit wie möglich hinter sich lassen. Und da sie bisher weder in Florida noch auf den Bahamas gewesen war, würde die Reise bestimmt interessant werden.
Lauren nahm sich vor, noch heute zu Ultra gehen, um ihre Sachen abzuholen. In der Mittagspause, als die meisten Angestellten in der Kantine waren, betrat sie das Büro und räumte den Schreibtisch aus. Es gelang ihr, den Raum zu verlassen, ohne jemandem zu begegnen, den sie näher kannte. Ein oder zwei ihrer Kolleginnen bemerkten sie vom anderen Ende des Zimmers und sahen neugierig zu ihr herüber, aber Lauren winkte ihnen nur kurz zu. Annie war ebenfalls nicht in ihrem Büro.
Lauren hinterließ ihr eine Nachricht und beeilte sich, die Etage zu verlassen, in der sich die Räume von Ultra befanden. Es war ein komisches Gefühl, sich davonzuschleichen, als hätte sie etwas zu verbergen!
Wieder in ihrem Auto, betrachtete Lauren ihr Gesicht im Rückspiegel. Warum sollte sie sich schuldig fühlen? Schließlich konnte sie nichts dafür, dass Robert sich in eine andere Frau verliebt hatte.
Als sie energisch den Motor anließ, klopfte jemand heftig ans Fenster. Lauren zuckte zusammen. Steve lehnte sich auf das Autodach und sah sie an. Er war lässig gekleidet in ausgewaschene Blue Jeans, einen dünnen blauen Pullover und hatte einen Bartschatten auf dem Kinn, als hätte er sich heute noch nicht rasiert. Lauren wünschte insgeheim, Steve hätte nicht so verwegen, männlich und so unglaublich sexy ausgesehen.
Am liebsten hätte sie ihn ignoriert und Gas gegeben, aber er sollte nicht denken, dass sie vor ihm weglief. Ohne den Motor abzustellen, kurbelte Lauren das Fenster herunter. „Was willst du?“, fragte sie unfreundlich. „Ich habe es eilig.“
„Ich habe gehört, dass du bei der Gazette anfängst“, sagte Steve. „War das Charlies Idee? Oder war das der Preis, den er bezahlen musste, damit du seinen Sohn in Ruhe lässt?“
„Ich bin keine Erpresserin!“
„Wirklich nicht?“ Seine grauen Augen glänzten und Lauren spürte, wie ihr ein Schauder den Rücken hinunterlief. „Hast du Charlie gedroht, seine intimsten Familiengeheimnisse auszuplaudern? Hat er dir deshalb den Job gegeben?“
„Nein!“, rief Lauren zornig.
Steve zog überheblich die Augenbrauen hoch. „Nein? Aber du würdest es ja sowieso nicht zugeben.“ Er richtete sich auf, als wollte er weggehen.
Als Lauren hastig ausstieg, hätte sie ihn dabei fast mit der Tür getroffen. Steve sprang zur Seite und sah sie verblüfft an. Dann griff sie nach ihrer Handtasche und suchte Charles Cornwells Brief. „Der kam heute Morgen“, stieß sie hervor. „Sieh dir den Poststempel an!“
Steve betrachtete den Umschlag, nahm dann den Brief heraus und las ihn durch.
„Wie du siehst, ist der Brief am Donnerstag abgeschickt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, dass Robert sich von mir trennen wollte“, fuhr Lauren fort. „Ich weiß nicht, weshalb ich das Schreiben erst am Montag bekommen habe!“ Sie nahm den Brief, setzte sich wieder ins Auto und schlug die Tür zu. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, trat sie aufs Gaspedal und fuhr davon.
Steve stand regungslos da wie eine Statue und schaute ihr nach. Im Rückspiegel sah Lauren noch kurz sein Gesicht mit den angespannten, finsteren Zügen, dann war er aus ihrem Blickfeld verschwunden, und sie versuchte, sich auf den dichten Verkehr zu konzentrierten.
Da sie schon am nächsten Tag nach Florida fliegen würde, wollte sie noch einiges einkaufen, bevor sie nach Hause fuhr. Sie brauchte dringend neue Badesachen. Aus einer Laune heraus kaufte sie einen winzigen schwarzweiß gestreiften Bikini, weiße Sandalen
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