ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Hochzeit vor zehn Jahren erstmals begegnet waren. Ihre Achtung voreinander war in den darauffolgenden Jahren intensiver geworden. Toms Familie verbrachte zwei- oder dreimal im Jahr die Ferien bei ihnen. Immer auf Franciscos Kosten, obwohl Tom das jedes Mal ablehnte.
„Und weshalb schauen diese großen grauen Augen so nachdenklich?“, fragte Francisco zärtlich, als er ein paar Minuten später zu ihr kam. „Ich hoffe, du denkst an deinen Mann.“
„Woran sonst?“ Sie streichelte sein Gesicht, als sie das sagte.
Es hatte mehrere Monate gedauert, bis der Albtraum zu weichen begann. Monate, in denen sie ihn innig umarmt hatte, wenn er nachts stöhnend und verzweifelt aufgewacht war, schweißnass und Entsetzen im Blick. Doch mit ihrer Liebe und ihrem Lachen hatte sie Unbeschwertheit in sein Leben gebracht, das Dunkel mit einer Entschlossenheit verdrängt, die aufzubringen sie nie für möglich gehalten hätte.
Ihren ersten Sohn, zwei Jahre nach der Hochzeit geboren, hatten sie Carlos genannt. Unabhängig voneinander und ohne Diskussion wählten sie diesen Namen. Ein Jahr später tauften sie ihren zweiten Sohn auf Thomas Rodrigo nach ihren beiden Vätern. Der kleine Francisco war darauf gefolgt. Als sie schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, je die Tochter zu bekommen, nach der sie sich so sehnten, folgte Amy Catalina genau an Lauras Geburtstag. So war ihre Familie komplett.
Sie war so glücklich. Sie schaute Francisco an, der sich neben ihr auf der Liege ausstreckte. Er hielt ihre Hand und war entspannt. Er hatte immer das Bedürfnis, sie zu sehen und sie zu berühren. Ein solches Verhalten bei einem nüchternen, zurückhaltenden Mann, wie er es war, bewegte sie immer wieder zutiefst.
Laura dachte an das Porträt, das er unlängst von ihr und ihrer Tochter gemalt hatte. Es war atemberaubend schön und überaus einfühlsam gewesen, genauso wie die Bilder der Jungen, die er in den Jahren zuvor gemalt hatte. Sie war froh, dass er wieder malte. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn innig, protestierte kichernd, als er die Arme um sie legte. „Francisco! Tom und Susie sind da und die Kinder …“
„Nein, nur du bist da.“ Er schaute ihr tief in die Augen, und sie glaubte in seinem Blick zu versinken.
Die Albträume hatten nach der Geburt des kleinen Carlos aufgehört, doch zuweilen suchte er sogar noch jetzt in der warmen Dunkelheit ihres riesigen Bettes nach ihr. Er nahm sie mit einer Eindringlichkeit, die innere Qual verriet. Und sie reagierte auf ihn auf die einzige Art, die sie kannte. Sie gab sich ihm so hin, dass er sich in ihrer Liebe entspannte. Dass er sicher sein konnte, dass er der einzige Mann war, den sie je begehren würde. Ihr Ritter in schwarzem Samt.
– ENDE –
Jacqueline Baird
DU GEFÄLLST MIR VIEL ZU SEHR
1. KAPITEL
Lisa streckte sich und gähnte. Sie war nur mit einem dünnen Laken zugedeckt und fühlte sich dekadent und herrlich träge nach dem Liebesspiel der letzten Nacht mit ihrem frisch angetrauten Ehemann.
Die Tür zum angrenzenden Bad wurde geöffnet, und Lisa ließ den Blick automatisch zu dem Mann schweifen, der das Schlafzimmer betrat. Er trug lediglich marineblaue seidene Boxershorts und war der Inbegriff männlicher Perfektion – dunkel und mit klassischen, markanten Zügen. Und er gehört mir, ging es ihr durch den Kopf. Sein dichtes schwarzes Haar war noch feucht vom Duschen, und ein Tropfen rann ihm über den Hals und über die muskulöse, leicht behaarte Brust.
Lisa lächelte. „Alex“, sagte sie leise. Allein seinen Namen auszusprechen, bereitete ihr Vergnügen. Manchmal hatte sie das Gefühl, sich kneifen zu müssen, um sich zu vergewissern, dass die vergangenen Wochen nicht nur ein Traum gewesen waren.
Alex, der sich gerade ein sauberes weißes Hemd anzog, wandte den Kopf und sah ihr in die Augen. „Ich kenne diesen Tonfall, aber ich muss um halb neun in London sein.“ Er lächelte jungenhaft und schlüpfte in eine graue Hose.
„Spielverderber“, erwiderte sie schmollend und drehte sich so, dass das Laken ihr bis zur Taille rutschte. „Musst du denn so früh weg?“, fügte sie heiser hinzu. Daraufhin kam er zum Bett, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie flüchtig. Dann richtete er sich wieder auf.
„Heute habe ich wirklich keine Zeit, Lisa.“ Alex wandte sich ab, nahm sein Jackett vom Stuhl und zog es über. „Als wir hergefahren sind, habe ich dir gesagt, dass ich heute den ganzen Tag Besprechungen habe.“ Er nahm seine Brieftasche und
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