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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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über die Arbeit.
    „Mary hat sich hervorragend bewährt“, erklärte Harold. „Nichts gegen dich, meine Liebe, aber ich glaube, sie könnte deinen Job auch machen.“
    „Vielen Dank“, erwiderte Lisa spöttisch. „Es ist schön, zu wissen, dass man unentbehrlich ist.“
    „So habe ich es nicht gemeint, Lisa. Aber du bist frisch verheiratet, und dein Mann sollte für dich an erster Stelle stehen. Eigentlich müsstest du jetzt bei ihm sein.“
    „Ja, ich weiß. So etwas Ähnliches hat Alex auch gesagt. Ich sehe ihn erst morgen wieder …“ Sie zuckte die Schultern und stand auf. „Heute Abend essen wir zusammen, aber jetzt sollten wir aufbrechen.“
    Sie nahmen Harolds Wagen, einen blauen Jaguar, und nachdem sie auf den Hof von Lawson Designerglas gefahren waren, stieg Lisa aus und blickte sich nachdenklich um. Die Firma war ein Geistesprodukt ihrer Eltern gewesen. Ihre Mutter hatte Peter Lawson bei einer Tanzveranstaltung in Oxford kennengelernt und sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Er war das einzige Kind des Hauptaktionärs der Glasfabrik Lawson Lee in Stratford-upon-Avon gewesen, einer großen Anlage am Fluss. Ihre Mutter war Buchhalterin gewesen. Die beiden hatten geheiratet, und als sie dreißig waren und sie, Lisa, geboren wurde, war Lee, Peters Vater und stiller Teilhaber, gestorben.
    Ihre Eltern machten die Fabrik zu einem der führenden Produzenten von Tiffanylampen und Designerglas in Europa. Die Erben des anderen Familienzweigs waren lediglich an der zweimal jährlich ausgeschütteten Dividende interessiert und hatten nichts dagegen, dass der Name in „Lawson Designerglas“ geändert wurde. Ihre Mutter kümmerte sich um das Finanzielle, ihr Vater, der vielmehr künstlerisch veranlagt war, um das Kreative. Als sie, Lisa, neun war, kam er bei einem Autounfall ums Leben. Zwei Jahre später heiratete ihre Mutter Harold Watson, der bereits mehrere Jahre als Verkaufsleiter für die Firma gearbeitet hatte und ein echter Freund war.
    Sie, Lisa, hatte in den Schulferien hier gejobbt, und nach ihrem Universitätsabschluss war sie ganz eingestiegen. Sie liebte die Firma, und bis jetzt war diese ihr ganzer Lebensinhalt gewesen. Doch nun hatte sie Alex. Es würde nicht einfach sein, einen Ehemann und eine Firma unter einen Hut zu bringen. Daher musste sie etwas ändern.
    Die Veränderungen hatten bereits begonnen, als ihre Mutter im vergangenen Jahr an Magenkrebs gestorben war. Nur drei Monate nach der Diagnose war sie von ihnen gegangen. Auf dem Sterbebett hatte sie ihr anvertraut, dass sie Peter über alles geliebt und Harold hauptsächlich deswegen geheiratet hätte, um Peters Lebenswerk fortzuführen.
    Harold hatte allein gelebt, nachdem seine erste Frau ihn und ihren gemeinsamen kleinen Sohn verlassen hatte. Als er zum zweiten Mal geheiratet hatte, war sein Sohn siebenundzwanzig und hatte eine eigene Maklerfirma in London. Ihre Mutter hatte ihr, Lisa, gestanden, dass sie Harold auch aus dem Grund geheiratet hätte, um einen Partner zu haben und ihrer Tochter einen Vater zu geben.
    In der Hinsicht hatte ihre Mutter richtig gelegen. Sie, Lisa, hatte Harold sehr gern, und die Kurzbesuche seines Sohns Nigel hatten sich kaum auf ihr Leben ausgewirkt – mit einer Ausnahme. Als sie sechzehn gewesen war, hatte Nigel einen Annäherungsversuch gemacht, doch sie hatte ihn mit einem gezielten Tritt außer Gefecht gesetzt. Bei den wenigen Begegnungen danach war es ihnen gelungen, einander höflich zu begegnen.
    Nachdem Lisa sich noch einmal über den kurzen Rock gestrichen und das Revers ihrer Kostümjacke zurechtgerückt hatte, betrat sie stirnrunzelnd das Gebäude.
    Ihre Mutter war im Pflegeheim St. Mary’s gestorben und hatte sich gewünscht, dass fünf Prozent der Firmenanteile dem Heim gestiftet werden sollten. Da sie es allerdings nicht mehr testamentarisch hatte festhalten können, hatte sie, Lisa, zweiundfünfzig Prozent der Firmenanteile erhalten und Harold das Haus. Außerdem gehörten ihm dreizehn Prozent der Anteile. Das Testament war eine Woche vor ihrer Hochzeit gerichtlich bestätigt worden, und am Freitag vor ihrer Hochzeit hatte sie den Wunsch ihrer Mutter erfüllt. Das Problem war nur, dass sie es Harold noch sagen musste, denn sie wusste, dass er die Spende gern selbst gemacht hätte. Doch im Grunde war es kein Problem, da Harold und sie die Firma zusammen kontrollierten.
    Als Lisa das Büro betrat, war Mary bereits da. Sie war vierzig, verwitwet und hatte zwei Kinder im Teenageralter.

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